Krippe steht vor Tannen mit Maria und Josef

Unterschiede Nikolaus und Weihnachtsmann

Vor ein paar Tagen sprach ich mit meinen Schülern der ersten Klasse über den Heiligen Nikolaus – und was es für Unterschiede zum heutigen Weihnachtsmann gibt. Die beiden haben heute eigentlich relativ wenig gemein, außer, dass der Weihnachtsmann immer noch in seinem Namen versteckt hat, warum es ihn eigentlich gibt. 

Es ist der Mann, der in der „Weihnacht“ kommt, was vom mittelhochdeutschen „wîhe naht“ stammt und eben „heilige Nacht“ bedeutet. Der Weihnachtsmann ist also der Mann der heiligen Nacht. Aber ansonsten hat er wenig mit dem alten Bischof der Stadt Myra zu tun, deren Ruinen in der heutigen Türkei liegen. Man könnte auch sagen: Bommel-Mütze ist nicht gleich Mitra.

Jetzt musst du ganz tapfer sein, denn lebte der Bischof Nikolaus etwa 300 nach Christus wirklich, so ist der heutige Weihnachtsmann nur eine Kunstfigur. Seine Vorfahren von Väterchen Frost bis Père Noël und Santa Claus gibt es natürlich schon länger, als den rundlichen Mann mit dem weißen Bart, der meist in den typischen Farben von Coca-Cola dargestellt wird. Sie gehen alle auf die Erzählungen des Heiligen Nikolaus zurück. 

Die heutige Gestalt des Weihnachtsmannes findet ihren Ursprung in einem adventlichen Werbespott, den ein Mann namens Adam Sandler Anfang der 30er Jahre entworfen und dafür Santa Claus gekapert hat. 

Völlige Verwirrung

In meiner Kindheit lebte ich also in völliger Verwirrung. Auf der einen Seite gab es da den Nikolaus, den Martin Luther eigentlich abschaffen wollte, weil er darauf hinweisen wollte, dass alle Christen Heilige sind (deswegen kann ich auch noch vom Heiligen Nikolaus sprechen). 

Er verschob das Fest der Geschenke vom 6. Dezember auf den Heiligen Abend, an dem dann das Christkind kam und nicht mehr jemand, der angeblich eine besondere Stellung bei Gott hatte. Später dann setzte sich die Tradition mit den Schuhen und kleinen Geschenken an Nikolaus doch wieder durch. 

Nicht genug der Verwirrung, denn spätestens seit den 30er war nicht mehr klar, ob es das Christkind oder der Weihnachtsmann war, der uns an Weihnachten bedachte. Mal klingelte das Glöckchen als Zeichen, dass die Bescherung jetzt beginnen würde, mal klopfte es an der Tür, und ein Mann in rotem Mantel und weißem Bart brachte in einem großen Sack die Gaben daher – aber natürlich nur für die artigen Kinder, die auch in der Lage waren, ein Gedicht zu erzählen oder etwas Künstlerisches vorzutragen.

Muss ein harter Job sein für so einen Weihnachtsmann. 

Das größte Geschenke

Als Kind war es mir ziemlich egal, wer nun die Geschenke brachte – die Weihnachtszeit war eine der wenigen Tage im Jahr,  an denen ich überhaupt beschenkt wurde. Da freute ich mich so oder so. 

Heute muss man in den Supermärkten lange suchen, um noch einen Nikolaus als Schoko-Figur zu finden, der rundliche, rot-weiße Mann dominiert die Süßigkeitenbranche fast schon mit einem Monopol. Dennoch lohnt es sich, mal Ausschau zu halten und bewusst den Nikolaus zu kaufen, denn: 

Das größte Geschenk zu Weihnachten macht Gott selber. In Weihnachtsgeschichte heißt es: „Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr“ (Lukas 2, 11 HfA). 

Gott wurde Mensch und schenkt Rettung. Ein zweiter Grund ist aber die Person des Nikolaus, der, an diesen Jesus, diesen Retter, glaubte. Er war zwar wohlhabend, hatte einst viel Reichtum geerbt, aber das alles zählte für ihn nicht. 

Sein Fokus im Leben war Jesus. Und so beschenkte er die, die arm waren und gab bereitwillig ab – und das heimlich und ohne Aufsehen. Es gibt unzählige Legenden über diesen Bischof, der am 6. Dezember 343 n. Chr. verstarb, weswegen wir diesen Tag den Nikolaus-Tag nennen. Auch das ist Weihnachten. 

Nordpol oder Krippe – was beeinflusst dich in diesen Tagen? Weihnachtsmann, Nikolaus oder Christkind? 

Zeit, wieder auf den hinzuweisen, den wir an Weihnachten feiern – Jesus den Retter der Welt und die Freude darüber nicht nur für uns behalten. Wer Jesus im Herzen hat, der hat auch genügend Platz für den Nikolaus, den Weihnachtsmann und das Christkind, denn er weiß, worauf es ankommt.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de