feinernde Menschen

Große Familie

Die ersten Christen erlebten Zeichen und Wunder. Aber sie erlebten auch etwas anderes: Einheit. Sie teilten, was sie hatten – die, die mehr hatten, gaben denen, wie weniger hatten. In Apostelgeschichte 2, 44 (HfA) heißt es: „Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.“ Das ist etwas, was wir – so zumindest meine Erfahrung – leider verloren haben. In Jakobus 3, 16 (NLB) heißt es: „Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten.“

Konkurrenz

In einer Gemeinde habe ich mich einmal mit dem Worship-Leiter unterhalten, der zwar ein wirklich großes Team aus herausragenden Musikern hatte, aber eben nur ein Team. Als ich ihn fragte, warum er nicht mehrere Teams gründen würde, die sich sonntags abwechselten, sagte er mir, er hätte Angst, dass passieren würde, was er in seiner Heimatgemeinde erlebt hat, nämlich, dass eine Konkurrenz zwischen den Teams entsteht.

Ich finde es richtig und wichtig, dass Dienste auf vielen Schultern getragen werden, aber auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass die Erfahrung diesem jungen Musiker tiefe Verletzungen zugefügt hat und er Sorge hat, dass alte Wunden wieder aufbrechen.

Einheit – Kein Einheitsbrei

Der Heilige Geist will Einheit schaffen, keinen Einheitsbrei, aber Einheit, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Ich glaube, wir lassen uns viel zu oft von unseren persönlichen Wünschen, von unseren Vorlieben, Erfahrungen und Prägungen leiten.

„Christen können nicht streiten“, hat mir jemand einmal gesagt. Entweder sie zerfleischen sich oder der Kampf findet im Verborgenen statt. Kennst du das, wenn du in einen Raum kommst und spürst, dass die Luft zum Schneiden dick ist . Vordergründig sind die Menschen nett und freundlich, aber du merkst, dass hier ein Krieg tobt.

Auch unter Christen gibt es, was Jakobus aufzählt, von Eifersucht (Neid) bis hin zum Streit (Rivalität und selbstsüchtiger Ehrgeiz). Wir lassen viel zu oft zu, dass dieser Geist des Streites Raum einnimmt. Und das bringt viele Nebenwirkungen mit sich: Verwirrung (Unruhe, Disharmonie, Aufruhr) und alle Arten von bösen und schändlichen Praktiken.

Frieden

Neid und Eifersucht haben heutzutage einen so großen Raum – auch in unseren Gemeinden. Jeder will recht haben und sich durchsetzen. Jeder denkt, seine Bedürfnisse sind die wichtigsten. Das war damals anders. Damals ging es mehr um die Sache, man schaute auf das gemeinsame Ziel und suchte nach Lösungen, wenn Konflikte im Raum standen oder unterschiedliche Ansichten.

Ich möchte dich eindringlich bitten: Tu alles, was du kannst, um mit anderen im Frieden zu leben! (Hebräer 12, 14). Gott legt die Verantwortung dafür auf die Schultern jedes einzelnen. Wir können nicht darauf warten, dass Gott die anderen anrührt, damit sie in Frieden mit uns leben, wir haben es in der Hand, wie wir reagieren, wenn Unfrieden auf uns trifft.

Gemeinsam im Frieden zu leben, fängt bei dir an (und bei mir). Sind wir bereit, uns vom Heiligen Geist füllen zu lassen? Sind wir bereit, ihm das Steuerrad in die Hand zu drücken, gerade, wenn es um Entscheidungen geht oder Bedürfnisse? Gehen wir den ersten Schritt, der zum Frieden führt?

Noch einmal, es geht nicht darum, dass Christen eine Einheitsmeinung haben müssen, es geht darum, wie wir mit unterschiedlichen Sichten umgehen. Orgel oder Band? Liturgie oder keine Liturgie? Liederbücher oder Video-Screen? Hände hoch oder Hände runter beim Lobpreis? Es gibt unendlich viele Streitpunkte.

Wir haben es in der Hand, einen Unterschied zu machen. Wie? Indem wir anfangen und nicht darauf warten, dass es jemand anderes tut.

Sei gesegnet!

„Wenn der eine nicht will, können zwei nicht miteinander streiten“ (Arno Backhaus).

Ferrary für GottinBerlin

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