rotes Herz auf weißem Kreis

Maßstäbe

„Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird“, schreibt Paulus an die Gemeinde in Rom (Römer 12, 2 HfA). Wie recht er doch hat. Ich finde es manchmal beeindruckend, wie manche Menschen, die für eine gute Sache stehen, in der Gesellschaft erkennbar sind, wir Christen aber oft in der Masse zu verschwinden scheinen.

Aufrichtige Liebe

Paulus gibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom eine Art Verhaltenskodex heraus. Und dazu gehört, dass wir uns auch von manchen ethischen Gepflogenheiten der Welt abheben sollten. So schreibt er: „Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen“ (Römer 12,9-10 HfA).

Wenn ich schlecht über andere Menschen denke, dann führt das zwangsläufig dazu, dass ich auch schlechte Gefühle über diese Menschen bekomme und sie auch schlecht behandle. Ich muss dabei noch nicht einmal angriffslustig sein, es reicht schon, wenn ich mich von ihnen abwende, über sie lästere oder ihnen die kalte Schulter zeige.

Schlechte Gedanken

Unsere Einstellung zu anderen Menschen beginnt mit unserem Denken. Wenn Paulus also schreibt, unsere Liebe solle aufrichtig sein, dann beginnt das mit einer Entscheidung, nämlich der Entscheidung, dass ich dem anderen Gegenüber keine negativen Gedanken zulasse.

Ich habe viele Menschen erlebt, die vordergründig so getan haben, als würden sie mich mögen; aber in Wirklichkeit waren sie Heuchler. Hinter meinem Rücken wurde getratscht und gelästert. Irgendwie spürt man nach einer Weile, ob Liebe gespielt oder echt ist.

Allein deshalb wurde mir klar, wie wichtig es ist, ehrlich und authentisch zu sein. Und das beginnt bei mir selbst, mit meiner Entscheidung. Es wird immer Menschen geben, die ich vom Herzen her mehr mag und Menschen, die ich vom Herzen her weniger mag.

Gebet

Aber es ist eben meine Entscheidung, wie ich damit umgehe, ob ich also selbst zum Heuchler werde, weil ich denke, wir Christen sollen uns ja alle lieb haben, oder ob ich mich dafür entscheide, mich zuerst um meine Gedanken zu kümmern., denn um Menschen lieben zu können, ist es notwendig, positiv über diese Menschen zu denken.

Ein entscheidender Schlüssel hierfür ist das Gebet. Gebet ändert alles. Ich kann zuerst für mich beten, dass die negativen Gedanken über den anderen verschwinden und ich das Positive an ihm sehe. Dazu fordert mich die Bibel immer wieder auf.

Ich kann aber auch für den anderen beten; nicht, dass er sich so verändert, wie ich ihn haben möchte. Das wäre egoistisch. Ich kann einfach für den Menschen beten, dass er Gottes Liebe erlebt, dass er gesegnet wird, dass er sein Leben genießen kann.

Wenn ich das tue, dann richte ich meine Gedanken auf das Positive und lasse Gott an dem anderen und an mir wirken. Wir können dankbar sein, dass Gott eine derartige Einstellung uns gegenüber hat, dass er keine Mauern aufbaut, weder offensichtliche noch welche, die hinter Heuchelei versteckt sind.

Barmherzigkeit, Gnade, Liebe

Gott hat genügend Grund, über uns enttäuscht zu sein. Und wir sind auch nicht zu 100 % so, wie Gott uns gerne haben möchte. Aber bei ihm regieren Barmherzigkeit, Gnade und Liebe. Wenn wir mit Gott leben, dann sollten diese bei uns wachsen und sichtbar werden.

Nimm dir heute Zeit und bete darum, dass Gott dir diese Barmherzigkeit, Gnade und Liebe schenkt. Bete darum, dass er dir positive Gedanken einem Menschen gegenüber schenkt, den du eigentlich nicht magst. Und dann bete darum, dass Gott diesen Menschen segnet.

Ich kann dir nicht versprechen, dass sofort etwas passieren wird. Ich kann dir aber versprechen, dass es dich, deine Gedanken und deine Gefühle verändern wird, wenn du es regelmäßig tust. Und das wird dich freier leben lassen.

Sei gesegnet!

„Ein Herz, das nicht aufrichtig ist, wird krank“ (Peter Hahne).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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