Anleitung
Es mag sein, dass ich ein untypischer Mann bin, aber: Ich lese Bedienungsanleitungen. Es gibt ja das Gerücht, Männer würden das eher nicht tun und dann als Ergebnis entweder im Chaos landen oder anstatt eines IKEA-Regals plötzlich einen Kühlschrank bauen. Ich habe kein Problem mit Anleitungen. Ich erkenne, dass sie nützlich sind.
Alles richtig gemacht!
Als ich vor einigen Jahren einen VW-Bulli als Bausatz von Lego bekam, saß ich völlig begeistert ganze drei Abende und baute, bis ich den Wagen in meinen Händen halten konnte. Schön war, dass der VW-Bus als fertiges Produkt so aussah, wie auf der Packung und ich keine Teile übrig hatte. Also, alles richtig gemacht.
Alles was wir brauchen
Im alltäglichen Leben finde ich Anleitungen und Anweisungen auch meist nicht schlimm. Wenn ich von meiner Frau eine Einkaufsliste bekomme (heutzutage natürlich papierlos aufs Handy), dann ist meist am Ende des Einkaufs das im Wagen, was in der Liste stand – manchmal natürlich auch mehr. Aber ich weiß: Alles, was wir brauchen (und noch mehr) haben wir dann im Haus.
Zeige mir den Weg
Und weil ich so oft schon gescheitert bin oder gegen die Wand gelaufen, weil es schon die eine oder andere Entscheidung gab, die ich später bereut habe und eine Menge Sackgassen, in die ich gelaufen bin, kann ich mich gut eins machen mit den Worten, die David an Gott richtet: „HERR, zeige mir, welchen Weg ich einschlagen soll“ (Psalm 25,4 HfA). Das wäre doch gut. Bevor ich mich für einen Weg entscheide, lass ich mir sagen, wo es lang gehen soll, quasi, wie mit einem Navi fürs Leben. Dann erkenne und weiß ich, ich komme an und werde nicht scheitern.
Die Erfahrung würde mich dann auch lehren, dass es gut ist, auf Gott zu hören, denn ich würde erkennen, dass der Weg, den er mich weist, immer der bessere ist. Aber es gibt noch einen zweiten Teil, Davids Satz bitte an Gott geht noch weiter. „… und lass mich erkennen, was du von mir willst!“
Lass mich erkennen!
Moment, was stand da? Lass mich erkennen, was du von mir willst? Ich dachte, es geht darum, dass ich etwas von Gott will. Die Wahrheit ist, dass es uns Menschen oft leicht fällt, Gott um Rat zu bitten, wenn wir Hilfe und Wegweisung brauchen. „Herr, ich bin in einer Sackgasse, hilf mir bitte hier wieder heraus!“ Wir wissen ganz genau, was Gott für uns tun soll. „Gott, bitte zeig mir, wie ich mich entscheiden soll. Bitte Jesus nimm die Probleme von mir weg. Gott, lass mich ein Licht am Ende des Tunnels sehen.“
Es fällt uns aber oft schwer, es anzunehmen, dass Gott auch etwas von uns will – und, dass das zu seinem Plan dazu gehört. Wenn ich ein Auto fahre, dann ist es selbstverständlich, dass ich meinen Teil dazu beitragen muss, dass dieses Auto läuft: Ich muss regelmäßig tanken, Öl wechseln (oder wechseln lassen), Verschleißteile austauschen und so weiter. Dann sollte mein Auto lange leben und sicher fahren.
Erfülltes Leben
Damit mein Leben erfolgreich, erfüllt, glücklich läuft, ist es ähnlich (ich will mein Leben natürlich nicht mit einem Auto vergleichen): Es geht nicht nur darum, wie ich von A nach B komme, welche Schulausbildung ich mache oder welchen Beruf ich wähle, welche(n) Partner(in) ich heirate oder was für Hobbys ich habe.
Wenn ich ein erfülltes Leben leben möchte, dann gehört es also nicht nur dazu, dass ich danach frage, welchen Weg ich gehen soll, sondern auch, dass ich frage: „Gott, was soll ich tun!“ Nicht nur genau wissen, was ich von Gott will, sondern auch fragen: „Gott, was willst du von mir?“
Welchen Weg soll ich gehen?
Es kann sein, dass sich nach solch einer Frage eine Tür öffnet. Es kann sein, dass es viele Vorbehalte gibt, warum ich nicht durch diese Tür gehen sollte (Angst vorm Scheitern, keine Zeit, sowieso schon zu viel Stress im Leben …). Es kann aber sein, dass mein Leben zufriedener, glücklicher und erfüllter wäre, wenn ich die Tür erkenne und durch sie hindurchgehen würde – ganz gleich, was Gott nun wirklich mit mir vorhat. Oder besser formuliert: Ich bin mir sicher, dass es so ist.
Für die kommende Woche, für die nächste Entscheidung, für heute lade ich dich also ein genau das zu tun: Gott zu fragen: „Welchen Weg soll ich gehen?“ Aber ebenso: „Gott, was soll ich tun?“
Tun, was Gott von dir will
Versuche das doch mal eine Weile – vielleicht sechs Wochen – und dann zieh hinterher Bilanz. Hast du von Gott Antwort bekommen? Hast du Wege und Türen gesehen? Warst du mutig zu tun, was Gott von dir wollte? Und wie ging es dir dabei?
Und dann, wenn du magst, gib mir gerne Rückmeldung.
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de