Eine Krippe mit Maria, Josef, Jesus, 'Sterndeuter

Zeichen am Himmel

Drei Sterndeuter machen sich auf den Weg nach Jerusalem, weil ein Zeichen am Himmel ihnen die Geburt eines neuen Königs angekündigt hatte. Drei Männer, die so fein und gebildet waren, dass man sie später in der Tradition selbst zu Königen hochstilisierte, fallen in einem Stall zwischen Tieren, Mist und Dreck vor einem Baby auf die Knie und beten es an, weil sie erkennen: Das hier ist der wahre König, der Sohn Gottes, der Retter der Welt.

Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe

Und sie bringen dem Kind Geschenke mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Viele Witze wurden in den Jahrhunderten über diese Gaben gemacht, viele Auslegungen geschrieben. Warum gerade Gold, Weihrauch und Myrrhe?

Die drei Gaben könnten stellvertretend für drei Ämter von Jesus stehen. 
 
Gold ist ein Zeichen für Könige. Heute tragen viele Menschen Goldkettchen, damals in den Zeiten Jesu war Gold ein unerschwinglicher Reichtum, der meist Herrschern und Königen vorbehalten war. 
 
Weihrauch ist ein Harz, das aus dem  Weihrauchbaum gewonnen wird. Auch der Rauch, der aufsteigt, wenn das Harz verbrannt wird, nennt man Weihrauch und wird bis heute in katholischen und orthodoxen Gemeinden im Gottesdienst genutzt. Weihrauch könnte ein Zeichen für das Priesteramt von Jesus gewesen sein. In Hebräer 4, 14 (HfA) heiß es: „Lasst uns also unerschütterlich an unserem Bekenntnis zu Jesus Christus festhalten, denn in ihm haben wir einen großen Hohenpriester, der vor Gott für uns eintritt. Er, der Sohn Gottes, ist durch den Himmel bis zu Gottes Thron gegangen.“ Jesus steht als Mittler (Priester) zwischen Gott und den Menschen.
 
Myrrhe wird aus dem Harz des Myrrhestrauches gewonnen und wurde vor 2000 Jahren als Medizin und zur Einbalsamierung der Toten verwendet. Myrrhe könnte also sowohl ein Zeichen dafür sein, dass Jesus unser Arzt ist, als auch auf sein Leiden hinweisen. Beim Bericht über Jesu Kreuzigung heißt es: „Sie brachten Jesus nach Golgatha; das bedeutet »Schädelstätte«. Dort wollten die Soldaten ihm Wein mit Myrrhe geben. Aber Jesus trank nichts davon. Dann nagelten sie ihn an das Kreuz“ (Markus 15, 22-24).

Was in jedem Fall deutlich wird, ist, dass diese Sterndeuter Jesus unwahrscheinlich wertvolle Geschenke mitbrachten. Das erste Geschenk sind sie selber, indem sie ihn als König anbeten. Und dann schenken sie Jesus das wertvollste, was sie haben.

Jesus als König annehmen

Bin ich bereit, in meinen feinen Klamotten, in meinem feinen Leben mit dem Bild, das andere von mir haben, vor Jesus auf die Knie zu gehen? Bin ich bereit, Jesus als König anzunehmen und anzubeten? Es passte damals wohl ebenso wenig in das Image der Weisen aus dem Morgenland, wie es vielleicht in das Image passt, das ich habe. Bin ich mir zu schade, vor Jesus auf die Knie zu gehen?

Und wie ist das mit den Geschenken? Weihnachten erwarten wir Menschen Geschenke von anderen. Die Frage lautet aber: Was für Geschenke bringe ich Jesus mit? Die Geschichte der drei Sterndeuter zeigt ganz deutlich: Es gibt nur einen geeigneten Ort für unsere Gaben, Talente und Schätze: zu Füßen von Jesus. 

Wenn ich das kleine Baby im Stall nicht nur als Baby im Stall ansehe, sondern als den Sohn Gottes, den König, den Retter und ihm meine Gaben, Talente und Schätze zu Füßen lege, dann bedeutet das nicht, dass ich als Bettelmönch in die Einsamkeit ziehen muss. Es bedeutet, dass ich sie Jesus zur Verfügung stelle, dass er sie nutzen kann, wie er es für richtig hält.

Der Lohn ist innere Freude

Das ist ein schwerer Schritt. Aber der Unterschied zu den drei Sterndeuter ist, dass diese ihre Reichtümer weggegeben haben. Ihr Lohn war innere Freude: „Als sie das sahen, kannte ihre Freude keine Grenzen„, so heißt es in Matthäus 2, 10.

Wenn wir Jesus unsere Gaben, Talente und auch Schätze zur Verfügung stellen, dann wird er sie sicherlich nutzen. Manchmal kann es auch sein, dass er sie so nutzt, dass es ein Opfer für uns ist. Aber Gott hat uns versprochen, dass, wenn wir säen, wenn wir geben, dass er Frucht erwachsen lassen wird, dass wir nie Mangel leiden werden, weil wir ihm Sachen schenken, und dass es uns zum Segen in unserem Leben sein wird. 

Manchmal vergesse ich in meinem Leben, dass Jesus auch der König ist. Ich behandle ihn wie einen Kumpel. Dieser Zugang ist auch wichtig, denn Jesus möchte unser Freund sein. Es ist aber genauso wichtig, ihn als den König anzusehen, als den Herrn meines Lebens. Deshalb möchte ich zu diesem Baby gehen und ihm wertvolle Gaben mitzubringen: Meine Zeit, meine Freundschaften, mein Geld, meine Worte, meine Gaben mit der Bitte: Herr, mache du etwas daraus! Und ich bin mir nicht zu schade oder zu stolz, vor diesem Jesus niederzuknien und ihn anzubeten.

Und du?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de