goldene Eheringe

In guten wie in schlechten Zeiten

Meine Frau Alexandra und ich sind seit über 30 Jahren ein Paar. Lange hat es gedauert, aber vor über 20 Jahren haben wir uns gegenseitig den Bund der Ehe versprochen. Die Worte, die damals unser Pastor zu uns sagte, sind dieselben, die ich immer und immer wieder verwende, wenn ich zwei Christen verheirate: 

Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19, 6 LUT). Wir haben also ein Ziel schon geschafft. Die statistisch gesehene Ehedauer in Deutschland liegt bei 14,8 Jahren. Und auch, wenn die Zahl sinkt, so liegt die Scheidungsrate in unserem Land laut Statistischem Bundesamt immerhin noch bei 35,7 %. Da sind 20 Jahre doch gar nicht schlecht. 

Natürlich gab es nicht nur Zeiten, in denen wir himmelhoch jauchzend waren, sondern auch Tage, Wochen und vielleicht auch Monate, wo ich meine Frau am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte (und sie mich wahrscheinlich um ein vielfaches öfter). 

Aber wir haben bisher immer für unsere Ehe gekämpft, und zurückblickend muss ich klar sagen: Auch wenn es natürlich schwierige Zeiten gab, die Anzahl der guten haben bisher um ein vielfaches überwogen. Wir haben nie aufgegeben – haben wir uns damals nicht versprochen, in guten, wie in schweren Zeiten zusammenzustehen?

Ehe ist mehr als ein Versprechen

Deswegen ist Ehe auch mehr, als ein Versprechen. Sie ist ein Bund, besiegelt mit jeweils einem Ring, den wir zum Zeichen äußerlich sichtbar immer tragen. Und ich hoffe, dass wir noch viele weitere glückliche Jahre vor uns haben werden. 

Fast 36 % Scheidungsrate zeigt, dass es schwer ist, den Bund der Ehe zu halten, obwohl man doch mit lauteren Absichten und dem Willen im Herzen geheiratet hat, alles dafür zu tun, dass die Ehe hält. Aber alles scheint manchmal eben nicht gut genug zu sein. 

Gottes Bund

Der Bund, den Gott mit uns Menschen eingegangen ist, ist haltbarer, als unsere Ehen, denn Gott hat versprochen, ihn von seiner Seite her ewig zu halten: „Der HERR hat sein Volk erlöst und einen ewigen Bund mit ihnen geschlossen“ (Psalm 111, 9 HfA), so schreibt es David. 

Gottes Bund hält für immer. Er hält auch, wenn ich Gott enttäusche. Selbst, wenn ich meinen Teil des Bundes breche, so bleibt Gottes Hand ausgestreckt. Selbst, wenn ich nach Jahren wieder zurückkomme, so gilt Gottes Bund immer noch – und er wird mir weder eine Szene machen, noch mit dem Nudelholz hinter der Tür warten, sondern mich liebevoll aufnehmen und seinen Bund weiter halten.

Das ist kein Freibrief für mich zu machen, was ich will, es ist aber ein Anker in meinem Leben, der mir Ruhe und Gewissheit schenkt. Ich weiß, ich bin ein Mensch, der genügend Fehler hat. Aber ich weiß ebenso, dass Gott treu ist und zu seinem Wort und seinem Bund steht.

Gott hat seinen Bund mit Blut besiegelt, als Jesus an einem Kreuz auf dem Berg Golgatha vor Jerusalem für meine Schuld gestorben ist. Einen Ehering kann ich ablegen oder wegwerfen. Der Bund Gottes aber bleibt ewig bestehen. Wie anders hätte Gott sonst sagen können: 

„Was nun Gott zusammengefügt hat …“?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de