Frau hält Luftballons hoch

Ruhiges, bescheidenes Leben?

Bevor ich Christ wurde, hatte ich ziemlich schräge Vorstellungen von dem, was ein Christ sei. Als ich davon einmal bei einer alten Klassenkameradin bei einem Klassentreffen erzählt habe, hat sie das so schockiert, dass sie mir bei weiteren Treffen immer wieder von ihrem „wilden Leben“ als Teenager erzählt hat, als müsse sie mir beweisen, eben nicht das graue Mäuschen gewesen zu sein. Leider ist das Vorurteil, – das Christenleben sei eher wenig aufregend – auch tief bei Christen verwurzelt, auch, wenn das kaum jemand zugeben würde. Christen sind Menschen, die wenig auffallen, sich an Regeln halten und ein eher ruhiges, bescheidenes Leben leben. Ist das so?

Ist das Leben öde als Christ?

Wenn ich in die Bibel schaue, dann finde ich dort unzählige Verheißungen für ein Leben, das mich erfüllt, aber keinen Vers, der besagt, ein Leben mit Gott wäre langweilig. Und wenn ich mir die Helden der Bibel anschaue, dann sehe ich viele, deren Leben anders verlaufen ist, als sie es sich wahrscheinlich vorgestellt haben, aber bei denen, die Gott folgen, finde ich nicht einen, dessen Leben öde gewesen wäre.

Warum also steckt es in unseren Köpfen fest, dass Christen brave, langweilige, eher graue Persönlichkeiten sind? Vielleicht daran, dass die Kirche(n) über Jahrhunderte hinweg den Menschen alles vorgekaut haben.

Kleriker sagen uns, wie wir die Bibel zu verstehen haben, wie ein Gottesdienst aussehen muss, wie wir als „gute Christen“ leben sollten, was wir zu tun und was wir zu lassen haben. So gut wie es viele meinen, so sehr erinnert mich das manchmal an Helikopter-Eltern, die den ganzen Tag um ihre Kinder herumschwirren und ihnen kaum Luft zum Atmen lassen.

Wenn alles gut läuft, werde ich mit dieser Art vielleicht artige und unauffällige Kinder aufziehen, es wird ihnen aber schwerfallen, selbständig auf eigenen Beinen zu stehen.

Dies ist der Tag

Mein Leben als Christ wurde erst dann wirklich aufregend, als ich selbst anfing, die Bibel zu studieren, Gott nach seinem Willen für mich zu fragen, mich wirklich selbst von ihm beschenken zu lassen. Wenn du morgens aufstehst und Gott begrüßt mit Worten, wie: „Guten Morgen Gott, danke für den Tag heute. Ich freue mich auf das, was du für mich vorbereitet hast. Bitte zeige mir, wo es heute langgehen soll!“, dann kannst du sicher sein, dass Gott dir Türen öffnen, Wege ebnen, Möglichkeiten schenken kann, von denen du nicht zu träumen gewagt hast.

Nicht jeder Tag ist gleich aufregend, aber jeder Tag bietet unendlich viele Chancen. Nicht jeder Tag hat immer nur Sonnenschein, aber Gott kann aus jedem Tag etwas Besonderes machen (und vor Freude tanzen, macht auch im Regen Spaß).

Mit welcher Einstellung gehst du heute in den Tag? Du musst dir dabei nichts vormachen oder dir etwas beweisen. Habe nur die richtige Einstellung, dass Gott diesen Tag, den er dir geschenkt hat, zu einem wunderbaren Tag machen kann, ganz so, wie es David in einem seiner Lieder sagt:

„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Lasst uns jubeln und fröhlich sein“ (Psalm 118, 24). Und schau, was Gott mit dir und diesem Tag alles vorhat!

Gebet

Vater im Himmel, nicht jeder Tag ist ein guter Tag, nicht jeder Tag ist ein leichter Tag. Aber ich vertraue dir, dass du aus jedem Tag, den du mir schenkst, etwas machen kannst. Bitte hilf mir, dir zu vertrauen und mich von dir leiten zu lassen. Amen!

Sei gesegnet!

„Das Gebet in der Frühe entscheidet über den Tag“ (Dietrich Bonhoeffer).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de