Axt stekt in einem Baumstumpf

Wer trägt die Verantwortung für mein Lebensglück?

Hape Kerkeling hat vor vielen Jahren in einer seiner Comedy-Shows folgenden Satz gesagt: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied – aber nicht jeder Schmied hat Glück!“ Was damals witzig gemeint war und schon für viele Lach-Salven gesorgt hat, wenn ich diese Weisheit als Zitat anbrachte, hat eine ziemliche Tiefe, denn der Satz ist absolut wahr: 

Niemand anderes als wir selbst sind für unser Lebensglück verantwortlich!

„Aber Jürgen“, sagen mir dann oft Menschen, „das stimmt doch nicht. Kein Mensch sucht sich aus, in welche Lebensumstände er geboren wird, ob er geliebt wird oder nicht, ob er gute Bildung abbekommt, einen Job findet oder eine Familie gründen kann!“

Das stimmt wohl – aber dennoch bleibe ich selber der Schmied meines eigenen Glückes. Gott hat uns doch nicht zufällig dort ins Leben gestellt, wo wir sind.

Wer ist für unser Unglück verantwortlich?

Wir lernen es meist in jungen Jahren, alle anderen und alles andere für unser Unglück verantwortlich zu machen. Die Umstände sind schuld, die Regierung ist schuld, die Eltern, der Verkehr auf den Straßen, die Politiker, meine Unsportlichkeit oder was auch immer. 

Wenn etwas nicht rund läuft, wenn wir unglücklich sind, dann suchen wir die Schuld dafür rechts und links neben uns oder oben und unten – selten aber bei uns selbst.

In der Zeit der alten Könige gibt es eine klitzekleine Anekdote, die uns zeigt, dass das nicht erst seit gestern so ist. Einige Propheten-Schüler waren mit dem Propheten Elisa unterwegs. „Am Jordan angekommen, begannen sie, Bäume zu fällen. Und als einer von ihnen einen Baum fällte, fiel ihm das Eisen von seiner Axt ins Wasser. »Ach, mein Herr«, rief er erschrocken, »die Axt war nur geliehen!«“ (2. Könige 6, 5 NLB).

Was für ein Unglück! Da fällt doch der Kopf einer geliehenen Axt vom Holz ab und versinkt im Jordan.  Ein Axtkopf fällt aber nicht einfach so vom Holz. Er fällt ab, weil er nicht richtig gepflegt wurde. Und man sollte sich, bevor man beginnt, Holz zu spalten, vergewissern, dass er fest sitzt. 

Das hatte der Mann wohl nicht getan. Nun saß er da in seinem Unglück und jammerte, wie ungerecht das Leben doch zu ihm wäre. Und selbst jetzt übernimmt er keine Verantwortung. 

Es ist Elisa  – quasi jemand von außen, – der eine Lösung für das Problem finden muss: „»Wo ist sie hineingefallen?«, fragte Elisa. Als der Mann ihm die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und warf ihn dorthin. Da tauchte das Eisen auf und schwamm auf dem Wasser.  »Nimm es heraus«, sagte Elisa. Und er streckte die Hand aus und ergriff das Axteisen“ (2. Könige 6, 6-7 NLB).

Verantwortung übernehmen

Der springende Punkt ist: Wenn äußere Umstände uns das Leben schwer machen, wird es Zeit, dass wir Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen, denn das Lebensglück hängt nicht zwangsläufig von diesen äußeren Umständen ab. Äußere Umstände mögen manches leichter machen, aber sie sind weder ein Garant, noch eine unüberwindbare Hürde für Lebensglück. 

Paulus schreibt an die Galater: „Schließlich ist jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich“ (Galater 6, 5 NLB). All unser Jammern, all das Schauen nach dem Bösen, das uns unser Leben vermiesen möchte, hält uns nur davon ab, selbst Verantwortung für unser Leben und somit für unser Lebensglück zu übernehmen. 

Wir mögen mit dem Finger auf unseren Ehepartner zeigen, auf unseren Chef, auf unsere Umstände oder sogar auf Gott. Verantwortung zu übernehmen bedeutet, Gott zu bitten, mit uns Mauern zu überwinden, Umstände hinter uns zu lassen, Festungen zum Einsturz zu bringen und Schritte zu gehen in das Leben, das Gott für uns vorbereitet hat. Das macht uns glücklich. 

In welchen Bereichen deines Lebens bist du unzufrieden? Wo bist du unglücklich? Und wo suchst du Ausreden in äußeren Umständen und übernimmst nicht selbst Verantwortung? Sprich mit Gott darüber und lass dir zeigen, was der nächste Schritt sein kann, neue Wege zu gehen und Altes hinter dir zu lassen. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de