2 Schwestern umarmen sich

Geschwister

Seine Familie kann man sich nicht aussuchen, seine Freunde schon. Wer um alles in der Welt hat dann den 10.04.2021 zum Tag der Geschwister ernannt und warum? Vielleicht, weil Geschwister besser sind als ihr Ruf!

Ich hatte eine Schwester, die leider viel zu früh verstorben ist. Unser Altersunterschied betrug 6 Jahre. Als die Ältere wollte ich meine Süßigkeiten mit meiner Schwester teilen und natürlich mit ihr spielen, so erzählte es mein Vater über die Zeit vor der Geburt. Ernüchtert stellte ich schnell fest, dass man mit so einem Winzling noch gar nicht spielen konnte. Dafür hat sie mich schnell von meinem Erstgeborenen-Thron geschubst. Eifersucht machte sich breit.

Dieses Gefühl kannte auch Kain. Gleich am Anfang der Bibel können Sie im 1. Buch Mose, Kapitel 4, die Verse 1 – 16, die Geschichte vom Brudermord lesen. Kain war auf seinen Bruder Abel eifersüchtig. Er hat sich seinen negativen Gefühlen hingegeben und erschlug seinen Bruder. Die Bibel beschönigt da nichts. Es gibt emotionale Nähe und Ferne unter den Geschwistern. Neid, Missgunst und Konkurrenz  führen zur Trennung.

Da gibt es das Zwillingspaar Esau und Jakob. Schon durch ihr Aussehen unterschieden sie sich. Der Erstgeborene war rötlich und seine Haut rau wie ein Fell. Er bekam den Namen Esau und wurde ein Jäger. Sein jüngerer Bruder, Jakob, war listig und hielt sich lieber bei den Zelten auf. Als dem Älteren stand Esau der Erstgeburtssegen zu. Wie gesagt, Jakob war listig und beraubte seinen Bruder um diesen Segen, indem er seinen fast erblindeten Vater mit Hilfe seiner Mutter belog und betrog. Esau „kochte“ innterlich und sann auf Blutrache. Nachzulesen im 1. Buch Mose, Kap. 25, 19-28 und Kap. 27, 1 – 40. 

Zwischen meiner Schwester und mir kam es, Gott sei es gedankt, nicht zu so einem Drama. Wir verstanden uns, haben uns gegenseitig unterstützt und waren füreinander da. Als Ältere habe ich mir, und auch für meine Schwester, so manch eine Freiheit bei unseren Eltern „erkämpft“. Geschwister können gute Verbündete gegen die Eltern sein. Das macht sie stark.

Trainingsfeld

Überhaupt ist die Familie ein gutes Trainingsfeld. Wenn es gut läuft, kann ich mich ausprobieren und werde immer wieder angenommen. Konflikte entstehen nicht nur durch die Geschwister untereinander. Durch Fehlverhalten können Eltern einen Keil zwischen Geschwister treiben. Denn wer möchte schon hören, dass Papa einen Lieblingssohn hat? Auch da liefert die Bibel eine eindrückliche Geschichte. Lesen Sie doch dazu einmal die Geschichte von Josef. Sie finden sie im 1. Buch Mose, Kap. 37, die Verse 1 – 36. Der Vater schenkt seinen Sohn ein besonderes Kleidungsstück und Josef selber schürt die entfachte Eifersucht bei seinen Brüdern durch seine Träume. Auch hier gab es Mordgedanken unter den Brüdern, die man verwarf und Josef wurde „nur“ als Sklave nach Ägypten verkauft.

Wie ich schon anfangs sagte: „Man kann sich seine Familie nicht aussuchen.“ Oder vielleicht doch?

Meine Ursprungsfamilie hatte keine persönliche Beziehung zu Gott, dem Vater, oder seinem Sohn, Jesus Christus. Meine Mutter war religiös und für meinen Vater war Religion „Opium für das Volk“.

Als ich meinen Mann und seine Herkunftsfamilie kennenlernte, da begegneten mir zum ersten Mal Gläubige, für die Gott, der Vater, Jesus Christus, der Sohn, und der Heilige Geist reale Personen sind. In Folge dessen wurden in der Kirche auch andere Gläubige als Bruder oder Schwester bezeichnet. Für mich war das am Anfang befremdlich, bis ich in der Bibel gelesen hatte, dass Jesus selber die Glaubensgeschwister als seine wahre Familie bezeichnete. Matthäus 12, 46 – 50 „Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“

Heute bin ich dankbar für meine Glaubensgeschwister. Kann ich mich doch gut über biblische Themen mit ihnen austauschen und wir beten füreinander. Auch unter uns gibt es Meinungsverschiedenheiten. Wo Menschen zusammenkommen, da menschelt es. Was uns verbindet ist unser gemeinsamer Glaube an Jesus Christus, unseren Herrn.

Dass es Vater, Mutter und Kinder gibt, eben eine Familie, das hat sich Gott genial ausgedacht. Dafür bin ich ihm dankbar. Darüber hinaus danke ich Gott für die Zeit mit meiner Schwester und meinen Glaubensgeschwistern.

Der 10.04.2021, der Tag der Geschwister, könnte vielleicht ein guter Anlass  sein, um mal wieder mit den Geschwistern ins Gespräch zu kommen.

Dafür wünsche Ihnen gute Gedanken. Gott segne Sie!

Ihre

BeLa für GottinBerlin.de