Hände mit Gummihandschuhen

Kranker Mann

In Johannes 5 steht eine ziemlich berühmte Geschichte. Sie handelt von einem Mann, der krank und bettlägerig über Jahrzehnte am Teich Bethesda in Jerusalem lag und auf Heilung hoffte, bis Jesus ausgerechnet an einem Sabbat vorbeikam und ihn anrührte.

Unzählige Auslegungen gibt es, und auch ich habe mit unterschiedlichen Schwerpunkten schon mehrmals über diesen Text gepredigt. Was mir erst spät aufgefallen ist: Dieser Mann repräsentiert meiner Meinung nach viele Menschen, die positive Veränderungen ablehnen, bzw. sich weigern, sich zu ändern.

Positive Veränderung

Jesus ist während eines jüdischen Festes gerade in der Stadt und sieht den Mann neben dem Teich liegen. Er spricht ihn an und fragt ihn, ob er gesund werden möchte. Was für eine Frage, denke ich. Wirklich? Wenn es so abwegig wäre, dass der Mann gar keine Veränderung seiner Situation haben möchte, warum fragt Jesus ihn dann?

Interessant ist die Antwort des Mannes, der nicht jubelnd gleich „Ja, ich will!“ ruft, sondern sagt: „»Ach, Herr«, entgegnete der Kranke, »ich habe niemanden, der mir in den Teich hilft, wenn sich das Wasser bewegt«“ (Johannes 5, 7 HfA).

Verantwortung

Im Grunde drückt dieser Mann sich vor seiner Verantwortung. Er versucht es nicht alleine, er ruft nicht nach Hilfe, er wartet darauf, dass jemand anderes für ihn anpackt. Erstaunlich ist auch, wie der Mann fortfährt, denn er macht andere für seine Situation verantwortlich:

»Versuche ich es aber allein, ist immer ein anderer schneller als ich« (a.a.O.). Spannend ist, wie Jesus reagiert. Er schaut ihn nicht mitleidig an und sagt: „Oh man, das ist ja wirklich ein schweres Los. Du tust mir echt leid!“

Steh auf, nimm deine Matte und geh!

Er reagiert anders: „Da forderte ihn Jesus auf: »Steh auf, nimm deine Matte und geh!«“ (Johannes 5,8 HfA). Damit sich in unserem Leben etwas ändert, dürfen wir nicht Gefangene unserer äußeren Umstände sein. Gott ist heute bereit, dir in deiner Situation zu helfen, in dein Leben einzugreifen und Veränderung zu schenken.

Wir müssen bereit sein, zu hören und zu vertrauen, gehorsam zu sein und dann aufzustehen. Der Mann hätte auch liegen bleiben können. Immerhin hat er sich über Jahrzehnte an seine Situation gewöhnt. Alles war so vertraut, wenn auch nicht optimal.

Aufforderung

Jesus sagt uns: „Steh auf und nimm deine Freiheit in Anspruch!“ Aber auch: „Nimm deine Matte!“, was bedeutet: Räum deinen alten Platz auf, kehr weg, was du nicht mehr brauchst, damit zu ja nicht wieder zurückkehrst – in deine alten Verhaltensmuster zum Beispiel.

Die Frage heute lautet: Willst du Opfer deiner Umstände bleiben oder sehnst du dich nach wirklicher Veränderung? Gott möchte auch dir die Kraft und die Freiheit schenken, Altes zu verlassen und in eine neue Richtung, in die Freiheit zu gehen. Glaubst du an eine echte Veränderung? Und glaubst du, dass Jesus mit dir geht?

Sei gesegnet!

„Wir können uns in jedem Lebensalter verändern. Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Veränderung unmöglich ist“ (Gordon MacDonald).

Jürgen Ferrary für gottinberlin.de

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