Weg

Rucksack auf dem Rücken

Vor ein paar Tagen unternahmen wir mit lieben Freunden eine wunderschöne Wanderung entlang der Kreidefelsen auf Rügen. Die Landschaft war umwerfend, der Ausblick auf die Felsen atemberaubend. Es gab nur einen Aspekt, der mir diesen Weg beschwerlich machte. Ich hatte einen Rucksack auf dem Rücken mit dem Proviant für die ganze Familie. Drei Flaschen mit Getränken, geschmierte Brötchen und ein paar Süßigkeiten. Schnell kam noch ein großer, nasser Kreidestein dazu.

Entledigen

Der Rucksack hatte echt Gewicht, das sich immer schwerer anfühlte, je weiter wir liefen. Als wir nach mehreren Stunden und vielen Kilometern irgendwann wieder zu Hause waren, war der Rucksack das erste, von dem ich mich entledigt hatte.

Ja, er war eine ganze Ecke leichter geworden, Brötchen waren gegessen, Getränke waren getrunken, aber nachdem ich ihn den ganzen Tag auf den Schultern getragen hatte, hätte er mich auch belastet, wenn er mit Federn beladen gewesen wäre.

Leichtes Gepäck

Mit einer Last auf dem Rücken läuft es sich einfach schlechter. Beim Wandern nehme ich solch ein Gewicht gern auf mich, wenn es für meine Familie ist, aber in meinem Leben, das habe ich an diesem Tag wieder gemerkt, ist es gut, mit so leichtem Gepäck, wie möglich herumzulaufen.

Tausch am Kreuz

Jesus sagt einmal Worte, die die meisten von uns im Schlaf aufsagen könnten: „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken“ (Matthäus 11, 28 BB). Bei einem schweren Gepäckstück ist es völlig klar, dass wir es abwerfen, sobald wir die Chance dazu haben.

Aber warum fällt es uns bei unseren Lasten im Leben so schwer, sie hinter uns zu lassen? In meiner Gemeinde haben wir eine Kultur, die sich „Tausch am Kreuz“ nennt. Regelmäßig werden wir eingeladen, fast schön möchte ich sagen, aufgefordert, das, was uns im Leben belastet gegen Freiheit einzutauschen, Ärger gegen inneren Frieden, Frust gegen Liebe, Ablehnung gegen Annahme.

Aktionen

Viele erleben, wie sie bei solchen Aktionen wirklich frei werden, weil sie Verletzungen, die sie schon lange mit sich herumtragen, endlich loslassen können, Wut, die in ihnen ist, schwindet, wie aus Selbstzweifel plötzlich Selbstannahme wird. Und vor allem, wie Schuld vergeben und das Herz leicht wird.

Eigentlich wissen wir das, eigentlich kennen wir den Ort genau, an dem wir das, was unser Leben schwermacht, ablegen können. Die Frage ist: Warum tun wir es dann eigentlich nicht? Oder zumindest so selten?

Nirgends hat Jesus gesagt: Lauf erst einmal einen Marathon mit deinen Gewichten? Er hat gesagt, seine Last wäre leicht.

Aufforderung

Ich lade dich ein, nein am Liebsten würde ich dich auch auffordern, heute einen Tausch am Kreuz vorzunehmen, damit du leicht den nächsten Schritt gehen kannst. Was belastet dein Leben? Was hat dich verletzt in der vergangenen Zeit? Wo hast du selbst Schuld auf dich geladen und wo musst du vergeben? Wo bist du enttäuscht worden und wo wurdest du enttäuscht?

Die Liste der Dinge, die es sich lohnt, hinter sich zu lassen ist lang. Aber je mehr du wegwirfst, desto leichter wird dein nächster Schritt – nach einem Tausch am Kreuz.

Sei gesegnet!

„Wir sind nicht dazu berufen, Lastenträger zu sein, sondern Kreuz- und Lichtträger. Wir müssen unsere Last auf den Herrn werfen“ (Corrie ten Boom).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de