Ein Mann sieht in die Weite

Heilige Margarete

Vor ein paar Tagen nahm ich an einer Fortbildung teil. Der Leiter begann den Tag mit einer Andacht. Er zog ein Bild der „Heiligen Margarete“ aus seiner Tasche – und ich dachte mir: „Na toll, was soll das schon werden?“ Heilige, das ist so gar nicht meine Welt. Aber die Worte, die der Leiter sprach und das Bild der Margarete hatten es in sich. 

Margarete wird als Drachenbezwingerin dargestellt, aber anders als St. Georg, der ein wenig wie ich ist. Er ergreift die Lanze und bezwingt den Drachen, das Sinnbild für das Böse. Fast immer hat er ein Kreuz dabei, entweder auf seiner Rüstung oder auf einer Fahne, die er neben seiner Lanze auf seinem Pferd mit sich führt. Er kämpft also nicht alleine, sondern weiß darum, dass Jesus mit ihm ist. 

Margarete wird anders dargestellt. Sie steht auf dem Drachen, auf manchen Darstellungen sitzt sie sogar und reitet auf ihm wie auf einem Pony. Margarete lässt ihren Blick nicht vom Bösen gefangen nehmen, sondern wendet ihren Blick nach oben zu Gott. 

Heilige Margarete

„Die Heilige Margarete“

Der Blick auf Gott

Das Böse kann ihr nichts anhaben. Es nimmt sie nicht gefangen, es macht ihr keine Angst, es ist nicht viel mehr als ein Schoßhündchen. Nicht, weil sie so stark ist, nicht, weil sie eine Lanze hat und kämpft, sondern weil sie auf Gott vertraut, weil sie ihren Blick nicht von ihm abwendet und weiß, dass Hilfe von ihm kommt.

 
In Psalm 25, 15 (BB) schreibt David: „Meine Augen schauen beständig auf den Herrn, denn er zieht meine Füße aus dem Netz.“ Das Netz wurde damals bei der Jagd eingesetzt, um Tiere zu fangen.
 
Der US-amerikanische Biochemiker, Molekulargenetiker und Nobelpreisträger für Medizin Hamilton Othanel Smith schrieb einmal: „In sich hineinzuschauen macht depressiv, um sich herumzuschauen verwirrt, aber nach oben zu schauen bedeutet, niemand zu sehen als Jesus allein.“
 
David schreibt in einem anderen Lied: „Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!“ (Psalm 121, 1-2 HfA).
 
Mach es wie Margarete! Sie ignoriert den Drachen nicht – sie hat auf unserem Bild ja ihren Fuß auf ihm, aber sie lässt sich nicht vom Bösen, von ihren Ängsten und Nöten gefangennehmen. Sie schaut auf Jesus, der sie stark macht, sie leitet und tröstet und sie letztendlich zum Sieg führt.
 
So ist das manchmal, wenn man zu Beginn einer Andacht erst gar nicht zuhören möchte. Ich sage auf jeden Fall DANKE für den großartigen Impuls und werde ihn mir zu Herzen nehmen. Und du?
 
Sei gesegnet!
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de