lachende Smilies

Kompliment

Gestern klingelte mein Telefon. Wenn ich ehrlich bin, tut es das gar nicht so oft. Ich bin eher der Schreibtyp oder der, der sich persönlich zum Reden trifft. Aber gestern Nachmittag rief jemand an, mit dem ich, glaube ich, noch nie telefoniert hatte. Es war eine Dame, die meine Andachten wohl regelmäßig liest. Ihr selbst geht es im Moment gesundheitlich nicht gut, sie ist seit Monaten in Krankenhaus und Reha. Aber ich hörte keine schimpfende, jammernde Stimme, Fröhlichkeit und Zuversicht schallten durch die Hörmuschel.

Das allein machte mir eine große Freude. Die Frau erzählte mir ein wenig, wie es ihr ging und was die Ärzte alles versuchten, dass es besser werden würde. Und dann sagte sie: „Und jeden Tag baut mich deine Andacht auf! Jeden Morgen warte ich darauf, lese sie, und sie erfüllt mich. Vielen Dank dafür!“

Wenn die Dame mich gesehen hätte, dann hätte sie meinen roten Kopf bemerkt. Ich kann nicht so gut mit solchen Komplimenten umgehen. Dabei sind sie so wichtig. Es braucht nicht viel, um in dieser Welt entmutigt zu werden.

Ermutigung

Wenn ich die Zeitung aufschlage oder Nachrichten sehe, wenn ich mich mit anderen unterhalte oder aufmerksam durch die Stadt gehe, dann werde ich schnell entmutigt und depressiv. Es ist wie ein Geschwür, dass sich versucht festzusetzen.

Da ist es wohltuend, Ermutigung zu bekommen. Der Apostel Paulus schreibt: „Deshalb sollt ihr einander Mut machen und einer den anderen stärken, wie ihr es auch schon tut“ (1. Thessalonicher 5, 11 NLB).

Da ist es wieder, dieses „Deshalb“. Es kommt in der Bibel immer und immer wieder vor: „deshalb“ oder „darum“. Warum also? Schauen wir uns den Vers vorher an: „Jesus starb für uns, damit wir, ob wir nun wachen oder schlafen, mit ihm leben“ (Vers 10). Wow!

Kleine Dinge

Weil Jesus immer bei uns ist, weil seine Liebe allgegenwärtig und bedingungslos ist, können wir Hoffnung haben. Und nicht nur das, deshalb (!) sollten wir uns gegenseitig ermutigen, eben weil wir nicht hoffnungslos in einer Welt leben, die einem so schnell den Mut rauben kann.

Es braucht gar nicht viel, um andere zu ermutigen. Grüße doch einfach mal freundlich den Fahrer, wenn du das nächste Mal in den Bus einsteigst. Begrüße mit einem Lächeln auf den Lippen die Verkäuferin im Supermarkt. Lächle überhaupt andere freundlich an, grimmig schauende Menschen haben wir doch genug, oder?

Kultur der Dankbarkeit

Sage „Danke“ zu jemandem, der dir Gutes tut, mögen die Dinge auch noch so klein sein. Wenn jemand Großes für uns vollbringt, dann mag uns das leicht über die Lippen kommen, aber auch, wenn uns jemand die Tür aufhält?

Entwickle eine Kultur der Dankbarkeit anderen Menschen gegenüber. Das macht dein Leben reicher, weil du siehst, wie viel Gutes um dich herum geschieht, es ermutigt aber auch die Menschen um dich herum. Deshalb sei du auch ein Ermutiger. Entmutiger haben wir schon viel zu viele.

Und DANKE der Frau, die mich gestern angerufen hat. Wahrscheinlich liest du das jetzt ja auch.

Gebet

Herr, mach mich aufmerksam, damit ich die kleinen, hilfreichen Dinge bemerke, die Menschen für mich tun. Ich will nicht undankbar sein. Stattdessen möchte ich ihnen danken, sie ermutigen und aufrichten. AMEN.

Sei gesegnet!

„Wir sollen die Müden ermutigen, nicht die Mutigen ermüden“ (Arno Backhaus).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de