Aufgeschlagene Bibel

Straßenfest mit Flohmarkt am Wochenende:

Wir tingeln von Stand zu Stand, als ich bei einer Verkäuferin  ein Buch mit einem interessanten Titel entdecke: „Es war einmal ein Gott – Die Bibel neu erzählt für Gläubige und Ungläubige“ – augenscheinlich nagelneu und ungelesen. Als mein Blick einen Moment auf diesem Buch verharrt, spricht mich die Verkäuferin mit einem fast verächtlichen Tonfall an: 

„Könn ’se haben, für nur nen Euro.“ Sie schaut dabei mich fast mitleidig an, als hätte ich eine Krankheit – nur, weil ich mir eine Bibel anschaue. „Haben Sie das Buch denn gelesen?“, frage ich zurück. „Ne, ick hab besseret in meenem Leben zu tun“, antwortet sie.

„Es wäre aber gut und wichtig für Sie, dass Sie es lesen“, sage ich noch, „es verändert Ihr Leben komplett!“ „Wenn ick ma Zeit habe, dann mach ick lieber wat wichtiget“, kommt von ihr zurück. Ich lasse nicht locker. „Ich kaufe Ihnen das Buch ab für 10.- EUR, wenn Sie es vorher lesen!“ Sie schüttelt den Kopf. Ich sage: „O.K. 20.- EUR. Sie werden es nicht bereuen!“

Sie schüttelt wieder den Kopf und schaut mich ein ganzes Stück herablassend an. Nun habe ich eine neue Bibel für einen Euro zu Hause. 

Dynamit

Der große indische Freiheitskämpfer und Philosoph Mahatma Gandhi soll einmal gesagt haben: „Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur ist, sonst weiter nichts.“

Wie recht er doch hat. Wenn die Dame auf dem Flohmarkt wüsste, welch einen Schatz sie da verschleudert hat, welch ein Buch, das ihr Leben hätte auf den Kopf stellen können und das ihrer Familie und Freunde gleich mit – sie hätte viel Geld dafür verlangen sollen. 

Die Bibel

Aber sie ist halt nicht mehr „in“, die Bibel, gilt als verstaubt, langweilig und nichtssagend. Parallel dazu geben Menschen viel Geld aus für Ratgeber, Seminare und Coachings, um zu erfahren, was sie tun müssen, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu leben.

Jesus selbst sagt: „Gottes Geist allein schafft Leben. Ein Mensch kann dies nicht. Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind aus Gottes Geist und bringen das Leben“ (Johannes 6, 63 NLB). Wenn ich wahres Leben finden möchte, das erfolgreich ist, erfüllend und siegreich, dann komme ich an Gottes Wort nicht vorbei.

Gottes Wort bleibt auch dann wahr, wenn alles andere in meinem Leben zusammenbricht und macht mich reich. Bücher zur Lebenshilfe machen nur den Autor reich, ebenso Seminare und Coachings. Die Bibel ist eben anders, weil ich sie nicht nur einmal lese, wie einen Ratgeber und dann versuche, das eine oder andere in mein Leben zu integrieren, sondern, weil Gott selbst auf unerklärliche Weise durch sie spricht. 

Was gibt es Besseres?

Ich kann eine Bibelstelle schon oft gelesen haben und dennoch merken, wie Gott sie nutzt, um in eine konkrete Lebenssituation von mir zu sprechen, mir Weisung zu geben, mich vor dem Crash gegen die Wand zu bewahren.

Gerade in Ländern, in denen Christen verfolgt werden, hat man das erkannt. Menschen setzen ihr Leben aufs Spiel, um auch nur ein Fragment der Schrift zu bekommen, weil sie wissen: In ihr ist Leben, durch sie spricht Jesus selbst. 

Bei uns ist sie meist nur ein schwarzer Fleck im Bücherregal. Gandhi hat recht: Die Bibel hätte eine wahnsinnige Kraft, wenn wir sie denn als Gottes Wort behandeln und nutzen würden. 

Ich habe auf jeden Fall schon einmal angefangen, „Die Bibel neu erzählt für Gläubige und Ungläubige“ zu lesen und warte darauf, dass Gott mit mir durch sie spricht – denn das ist das wichtiger als so manches, was in meinem Leben auf der Prioritätenliste weit oben steht. Was gibt es Besseres zu tun, als das Leben zu finden?

Und du so?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de