Rettungsring hängt an der Wand im Schwimmbad

Rettungsring

Immer, wenn ich zum nächstgelegenen Supermarkt laufe, muss ich über eine Brücke laufen, um den Teltowkanal zu überqueren. Oft bleibe ich stehen und genieße das Panorama. Mitten auf der Brücke ist ein Rettungsring angebracht. Oft schon wurde er gestohlen, oft wieder ersetzt. 

Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand in Anbetracht der hohen Brüstung aus Versehen ins Wasser fällt. Auch lädt der Teltowkanal nicht unbedingt zum Baden ein. Schiffe fahren zwar ab und an – aber es sind so wenige, dass es schon an ein Wunder grenzen würde, wenn es in diesem Bereich ein Unglück geben würde. 

Dennoch hängt dort dieser Ring – eben für den Fall, dass doch einmal ein Notfall eintreten wird und irgendjemand vor dem Ertrinken gerettet werden müsste. Ist es übertriebenes Sicherheitsdenken? Ressourcen-Verschwendung – eben weil schon viele dieser Ringe gestohlen wurden? Für jemanden, der im Wasser gerade am Ertrinken ist, sicherlich nicht.

Im Alltag jedoch braucht niemand diesen Ring. Man läuft achtlos daran vorbei – oder wundert sich maximal, wenn er wieder einmal fehlt. Wenn aber etwas passieren würde, wüsste, denke ich, jeder, dass es diesen Ring gibt. Eine andere Frage ist, ob auch jeder hinrennen und ihn nutzen würde. 

Gibt es in unserem Leben Rettungsringe?

Wenn ich mit einer positiven Einstellung durch mein Leben gehen möchte ist es gut im Bewusstsein zu haben, dass es Rettungsringe auch in unserem Leben gibt. David schreibt in einem seiner Lieder: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not“ (Psalm 46, 2 HfA). Im normalen Alltag mag es sein, dass ich diese Zuflucht, dass ich diesen Helfer nicht brauche.

Ich gehe an ihm vorbei, wie an dem Rettungsring auf dem Weg zum Supermarkt. Wenn aber die Zeiten rau werden, wenn ich mit meinem Leben zu straucheln beginne oder zu sinken, dann ist es gut, dass ich weiß: Gott kann nicht, wie der Ring, gestohlen werden. Er ist immer da. Er ist und bleibt mein bewährter Helfer. 

Wenn ich dieses Wissen habe, kann ich ziemlich entspannt und mit einer sehr positiven Einstellung durchs Leben gehen. Katastrophen haben leider die Angewohnheit, unvermittelt zu kommen. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass es eine weltweite Pandemie geben würde, die vielen das Leben und vielen die Existenzen kostet?

Nein, das Unglück kam ziemlich überraschend, als hätte uns jemand in den Teltowkanal geworfen. Wenn ich weiß, wo ich meine Rettung, meine Hilfe und meine Stärke finde, dann kann ich hinrennen und sie nutzen. Wenn ich in guten Zeiten, in denen ich ganz gut zurechtkomme, es aber vergesse, dann wird es in Zeiten der Not schwierig.

Mein Fazit

Mein Fazit daraus ist, dass ich jeden Tag meine Beziehung zu Gott pflegen möchte – denn Gott möchte mehr sein in meinem Leben als nur mein Rettungsring. Je intensiver meine Beziehung zu ihm in guten Zeiten ist, desto mehr werde ich wissen, wo ich Hilfe bekomme, wenn mir das Wasser bis zum Hals steht.

Wenn du gerade gute Zeiten erlebst, dann vergiss nicht, dass Gott dein himmlischer Vater sein möchte, dein Freund, dein Berater und Begleiter. Wenn du aber gerade schwere Zeiten durchmachst, dann zögere nicht, nach dem Rettungsring zu fragen oder sogar zu schreien – selbst, wenn du es noch nie getan hast. Gott wartet auf dich – anders als der Rettungsring, dessen einzige Bestimmung es ist, in der Not „da“ zu sein. Gott wartet auf dich, weil er dich liebt!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

 

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