Krone

Anarchie

Als junger Mann hatte ich die wahnwitzige Vorstellung, dass die Anarchie die beste Form des Zusammenlebens sein würde. Jeder könne tun und lassen, was er wolle, so mein Mantra. Das würde Freiheit bringen. Vielleicht ist es normal, irgendwann in der Pubertät, in der man sich sowieso gegen alles auflehnt, solche Gedanken zu haben, eine Gesellschaft, in der jeder tut, was er für richtig hält, würde aber nie funktionieren.

Aus dem Ruder

Das Ego von uns Menschen macht uns viel zu schnell einen Strich durch die Rechnung. Verbunden mit unserer Trägheit – hart gesagt würde ich es Faulheit nennen – würde es nicht lange dauern, bis andere unter meinen Entscheidungen zu leiden hätten.

Und das, obwohl ich mir ja einbilde, „ein ziemlich toller Typ“ zu sein und viel an andere zu denken. Wenn wir ehrlich zu uns sind, dann würde ein Leben ohne Regeln schnell aus dem Ruder laufen. So erging es auch dem alten Israel.

Zügellosigkeit

„Damals hatte Israel noch keinen König, deshalb tat jeder, was er für richtig hielt“, so wird diese Zeit in Richter 21, 25 (NLB) beschrieben. Die Folge davon: Nicht einmal auf Gott hörten die Menschen damals und die Gesellschaft endete im ziemlichem Chaos, in Zügellosigkeit, in sozialer Unordnung und in Sünde.

Mit dem Vers könnte man ein Stück auch unsere heutige Gesellschaft beschreiben. Massen von Menschen tun, was sie für richtig halten. „Wenn es sich gut anfühlt, dann ist es in Ordnung“, so das Mantra heute. Begriffe wie Selbstverwirklichung werden den Kindern meist schon in die Wiege gelegt.

Die Folge

Die Folge davon ist, dass auf der einen Seite so manches aus dem Ruder läuft und soziale Strukturen in sich zusammen bröseln. Du brauchst eigentlich nur einen Tag lang einmal den Unterricht in einer Schule deiner Wahl anzuschauen. Die Zahl der „Verhaltens-originellen“ Kinder steigt (nicht nur gefühlt) stetig. Heutzutage eine Schulklasse zu leiten, bedarf ein hohes, fast übermenschliches Maß an Kunst und Geschick.

Strengere Regeln

Oder schlag die Zeitung auf. Da werden Ärzte und Pfleger verprügelt und mit dem Tode bedroht, die eigentlich da sind, um zu helfen, und das nur, weil ein paar junge Männer meinen, ihr Verwandter würde nicht schnell genug und akkurat genug behandelt werden.

Auf der anderen Seite geben immer mehr Menschen an, dass sie sich nach einer Gesellschaft sehnen, die strengere und engere Regeln hervorbringt. Da sind wir wieder bei Israel und der Frage nach dem König.

Leben, dass es sich gut anfühlt

Eine Welt, in der alle danach leben, dass „es sich gut anfühlt“, was man tut, ist eine Welt, die keinen Frieden hervorbringen kann! Sie führt zu Chaos, Gewalt, Egoismus, Zwietracht und allen Arten von Sünde.

Wenn wir Frieden haben wollen, begonnen in unserem Herzen, dann brauchen wir einen Gott des Friedens, den Jahwe-Shalom, wie ihn die Bibel nennt! Frieden werden wir nur bei Gott finden, indem wir seinen Weg wählen, seine Werte leben und nicht unsere Gefühle entscheiden lassen, indem wir tun, was in seinen Augen richtig ist und nicht unbedingt (nur) in unseren.

Wovon lässt du dich leiten? Was sind deine Wegweiser und Begrenzungslinien? Hörst du in erster Linie auf deine Gefühle oder fragst du danach, was in Gottes Augen richtig und was falsch ist?

Sei gesegnet!

„Wer sich zu Gottes Souveränität bekennt, erkennt an, dass Gott regiert, dass er die Autorität eines Königs hat und bei allem, was geschieht, sein Vetorecht geltend machen kann“ (Max Lucado).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de