erleuchteter Globus in einer Hand

Das Allerwichtigste?!

Dass uns im Dezember eher „frohes Feiertage“, als „Frohe Weihnachten“ gewünscht werden, daran habe ich mich schon ein Stück gewöhnt, auch wenn ich da nicht mitmache, sondern den Menschen weiterhin „frohe Weihnachten“ wünsche. Woran ich mich nicht gewöhnt habe, ist der gutgemeinte Spruch „Hauptsache Gesundheit – das ist das Allerwichtigste!“ Ist es das?

Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und fragil zugleich unsere Gesundheit ist. Niemand ist gerne krank. Mich hat es im Herbst wirklich umgehauen, als ein Mann aus meiner alten Gemeinde – Paul – plötzlich im Krankenhaus lag. Er war ein gesunder, starker Kerl, den der Krebs in nur wenigen Wochen umgebracht hat.

Wertvolles – die Gesundheit

Ja, ich kann den Wunsch verstehen, Gesundheit ist etwas sehr Wertvolles. Wir sollten – so weit es geht – auf sie aufpassen. Der plötzliche Krebstod vom Paul hat mich aber noch etwas andres gelehrt. So sehr wir Menschen uns nach körperlicher Gesundheit sehnen, so wenig ist sie das Wichtigste oder gar „alles“.

Interessant finde ich, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die folgende Definition verwendet: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“. Es geht also mehr als um körperliche Unversehrtheit, die wir meist meinen, wenn wir jemandem „Gesundheit“ wünschen. 

Shalom

Auch Gott möchte, dass es uns nicht nur körperlich gut geht, sondern ganzheitlich: an Körper, Seele und Geist. Das Wort, das die Bibel dafür nutzt, lautet שלום (Shalom). Shalom wird heute in Israel ungefähr so benutzt, wie in Deutschland, das „Hi!“ oder „Hallo!“

Und wenn sie auf der Straße Shalom sagen und es auch wirklich ernst meinen, dann sagen sie mit anderen Worten nicht nur „Friede mit dir“, sondern: „Ich wünsche dir, dass es dir rundum gut geht: an Körper, Seele und Geist, in der Familie und bei der Arbeit und einfach bei allem, was du tust.“  

Diesen Shalom möchte Gott uns schenken. Jesus kam nicht nur auf die Erde, um körperliche Heilung zu bringen, sondern eben auch Heil für unsere Seele. Er ist gekommen, um die Trennung, die zwischen uns und Gott gekommen ist, weil wir uns gegen Gott aufgelehnt haben, wieder gutzumachen. Darum hat Jesus nicht nur geheilt sondern, auch noch Sünden vergeben.

Gibt es etwas kostbareres als die Seele?

Einmal hat er seinen Freunden gesagt: „Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren? Gibt es etwas Kostbareres als die Seele?“ (Matthäus 26, 26). Gesundheit ist ein hohes Gut, etwas, nachdem wir mit unseren Möglichkeiten streben sollten. Aber es ist eben nicht alles. 

Ebenso wie Paul war auch der YouTuber Philipp Mickenbecker todkrank. Beide verband, dass sie, obwohl sie ahnten, dass Gott sie nicht heilen würde, diesen Frieden, diesen Shalom in ihren Herzen hatten. Millionen von Menschen verfolgten sein Leben und schließlich auch sein Sterben. 

Und Millionen von Menschen haben gehört uns gelesen, was Mickenbecker zum Thema Krankheit und Heilung zu sagen hatte. Zwei Zitate bewegen mich bis heute. Nur zwei Tage, nachdem seine Schwester bei einem Absturz mit einem Leichtflugzeug ums Leben gekommen war, aber nur kurz, nachdem er Gott in sein Leben eingeladen hatte, sagte er: „Das hat mir so einen krassen Frieden gegeben, obwohl ich Krebs hatte und nicht wusste, wie mein Leben weitergeht. Ich wusste: Er hat alles in der Hand und er hat gerade mich in der Hand.“

Als er kurz vor seinem Tod auf seine ausbleibende Heilung trotz Gebet angesprochen wurde, sagte der damals 23-Jährige: „Mir reicht’s aber auch, wenn Gott mich im Himmel gesund macht.“ Und: „Gott hat die Möglichkeit, zu uns zu sprechen.“ Es lohne sich, die eigene Situation vor Gott zu bringen.   

Noch einmal Paulus dazu: „Darum verliere ich nicht den Mut. Die Lebenskräfte, die ich von Natur aus habe, werden aufgerieben; aber das Leben, das Gott mir schenkt, erneuert sich jeden Tag. Die Leiden, die ich jetzt ertragen muss, wiegen nicht schwer und gehen vorüber. Sie werden mir eine Herrlichkeit bringen, die alle Vorstellungen übersteigt und kein Ende hat. Ich baue nicht auf das Sichtbare, sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen“ (2. Korinther 4, 16-18 GNB).

Das ist Shalom. Und den wünsche ich dir von Herzen – und natürlich auch Gesundheit!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de