zwei Fingerspitzen berühren sich

Motorrad-Unfall

Es war kurz nach Weihnachten, als ich mit dem Motorrad unterwegs war zu meinem damaligen Studentenjob in einem Kino. An einer Kreuzung nahm mir ein Auto die Vorfahrt, sodass ich mit voller Kraft bremsen musste. Da mein Vorderrad schräg stand – ich wollte gerade abbiegen – kippte mein Motorrad auf die Seite, und ich fiel auf die Straße. Wie durch ein Wunder ist mir nichts Großartiges passiert.

Nach einer kurzen Schrecksekunde rappelte ich mich wieder auf. Äußerlich schien alles in Ordnung, mein Motorrad hatte keinen Schaden abbekommen. Also fuhr ich zu meiner Schicht. Aber dort angekommen tat mir mein Daumen immer mehr weh. 

Schockdiagnose

Mein damaliger Chef schickte mich ins Krankenhaus. Und da kam die Schockdiagnose. Auf dem Röntgenbild gut zu erkennen war ein Stück vom Knochen am Daumengelenk abgebrochen. Und nicht nur das, das kleine Teil schwebte wie ein Asteroid im Weltall irgendwo in der Nähe meines Handgelenkes umher. 

Es half nichts – ich musste operiert werden. Nun gab es aber ein Problem, denn ich sollte nur ein paar Tage später eine Jugendreise leiten. Im Krankenhaus wurde mir versichert, ich könne ohne Probleme fahren, wenn ich vorsichtig wäre. Die OP könne bis nach dem Kurztrip warten. 

Hab keine Angst

Auf der Reise wurde meine Angst von Tag zu Tag größer. Die Ärzte wollten mir einen Schnitt auf der Handfläche setzen, um an das Knochenstück zu kommen und es wieder an der richtigen Stelle fixieren zu können. Ich betete und vernahm immer wieder innerlich eine Stimme: „Hab keine Angst, ich helfe dir!“ Das beruhigte mich. 

Wir kamen an einem Samstag zurück, sodass ich – einen Tag vor meiner Operation – am Sonntag noch in den Gottesdienst gehen konnte. Meine Angst war wieder sehr stark. Ich ließ für mich beten und empfing wieder die Worte: „Hab keine Angst, ich helfe dir!“

Am Montag sollte ich um 9:00 Uhr im Krankenhaus sein. Ich sollte nüchtern kommen, weil meine OP gleich vormittags angesetzt war. Eine Nacht sollte ich bleiben. Ich ging zur Anmeldung und wunderte mich sehr, als die freundliche Dame sagte, es wären weder ein Bett noch ein OP-Termin für mich reserviert worden. „So hilfst du also?“, dachte ich mir mit einer guten Portion Häme. 

Ein Wunder

Ich musste zu einem Amtsarzt, da es sich um einen Arbeitsunfall gehandelt hatte. Der freundliche Mann fertigte eine neue Röntgenaufnahme des Daumens an, um zu schauen, wie viel Zeit wir bis zu einer OP hätten. Als er mit den Bildern zu mir zurückkam, schüttelte er immer wieder mit dem Kopf. Er blickte erst auf das alte, dann auf das neue Bild und schien bewegt – und ich bekam weiche Knie. Was hatte das zu bedeuten?

Der Mann im weißen Kittel zeigte mir die Bilder mit den Worten: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist ein Wunder!“ Das Knochenstück war „von alleine“ wieder an die richtige Stelle „gewandert“ und hatte sich sogar in die richtige Position gedreht. Nur ein kleiner Spalt zwischen dem Knochenstück und dem Knochen verriet die Fraktur. 

Ich musste nur noch für eine Weile einen Gips tragen, eine Operation war nicht mehr nötig. Gott hatte mir wirklich ein Wunder geschenkt. Er hatte mich bei der Hand genommen (wie passend) und hatte geholfen – und ich? Ich entschuldigte mich erst einmal für meinen Unglauben und meine Häme bei Gott. 

Leider geschieht so etwas nicht alltäglich. Aber seit diesem Tag halte ich fest an den Worten, die Gott durch einen alten Propheten gesprochen hat: „Ich bin der Herr, dein Gott. Ich nehme dich an deiner rechten Hand und sage: Hab keine Angst! Ich helfe dir“ (Jesaja 41, 13 HfA).

Und ich höre nicht auf, um Wunder zu beten für mich selbst und für andere. Es lohnt sich!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de