Mann liest vor einer Felsmauer ein Buch

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht

Mir ist ein Buch des Humanistischen Verbandes in die Finger gekommen mit dem Titel „Vielleicht, vielleicht auch nicht – Eine Anleitung für skeptische junge Menschen“. Es wird im Vorwort als das „vielleicht wichtigste Buch für Kinder“ betitelt. Grundtenor ist, dass Kinder alles, was man nicht beweisen kann, ablehnen sollten, weil es das nicht geben würde. „Skeptische Menschen“, so heißt es, „versuchen immer eine bessere Erklärung zu finden.“

Skeptische Menschen

Und später folgt der Satz: „Skeptische Menschen glauben nicht an Wunder.“ Erst habe ich mich ein Stück geärgert, wie man Kinder nur so infiltrieren und manipulieren kann. Dann fühlte ich auf einmal großes Mitleid. Wie arm muss ein Leben sein, das nur „durch die Wissenschaft“ erkannt wird, wie es im Buch heißt. 

Es muss ein Leben ohne Liebe sein, denn die kann man nun mal wissenschaftlich nicht beweisen. Und es muss ein Leben ohne Hoffnung sein, denn worauf hofft man, wenn man Glaube pauschal als „unwissenschaftlich“ ablehnt?

Glaube ist Vertrauen und Überzeugung

Im Hebräerbrief heißt es: „Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert“ (Hebräer 11, 1 NLB). Glaube ist nicht Krücke für Schwache, Glaube ist Vertrauen und Überzeugung. Und Glaube ist alles andere als unwissenschaftlich. 

3 Fragen

Das beginnt schon bei der Frage der Entstehung der Welt. Glaubt man an den Urknall, muss man sich fragen lassen, was davor war und wer oder was den Urknall veranlasst hat. Schon der Philosoph Aristoteles weist darauf hin, dass sich nichts bewegen kann, ohne dass diese Bewegung von einem anderen Beweger verursacht wird. 

Aber noch größer ist die Frage nach dem Leben. Selbst der Atheist Schopenhauer (*1788 †1860) musste zugeben: „Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“ Dass tote Materie zu lebendiger wird, ist unwissenschaftlich, denn es ist nicht nur nicht beweisbar, sondern unmöglich. 

Eine dritte Frage stellt sich mir, und das ist die Frage nach dem Bewusstsein. Es ist so, dass wir Menschen als einzige Geschöpfe dieser Erde über diese verfügen. Wie kann dieses allein entstehen? Und wofür ist es da? 

Tod und Auferstehung

Für mich am Überzeugendsten von allen Argumenten war die Frage nach Tod und Auferstehung Jesu. Und hier wird es wirklich spannend, denn besonders, wenn ich wissenschaftlich an diese Frage herangehe, gibt es keine andere Erklärung, als dass Jesus tot war, als er vom Kreuz abgenommen wurde, später aber von hunderten Zeugen lebendig wieder gesehen wurde, mit denen er sprach, aß und die ihn berühren konnten. Wenn das stimmt, dann verändert das alles!

Glauben

Nun fehlt eben doch nur eins – der Glaube. Ich werde Gott nie erleben, wenn ich kein Ja zu ihm finde. Ich kann Fakten sammeln, kann Argumente dafür und dagegen (wenn ich sie denn finde) abwägen und zu einem Ergebnis kommen, werde aber nie Gott erleben. Ähnlich, als wenn ich mich nie auf die Liebe einlasse. 

Beides wird ein theoretisches Konstrukt sein, vielleicht gut analysiert, aber in dem Moment, in dem ich mich darauf einlasse, wird aus der Theorie lebendige, spürbare Praxis. Wenn ich Jesus in mein Leben einlade, wird er mir sehr deutlich machen, dass er kein Hirngespinst ist. 

Und spätestens ab diesem Moment kann ich nur Mitleid empfinden für Menschen, die Wunder als nicht existent ablehnen. Wer um Wunder Gottes bittet, der wird auch Wunder Gottes erleben und irgendwann auch sagen können: Mein Glaube ist das Vertrauen darauf, dass das, was ich hoffe, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was ich nicht sehe, existiert.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de