gewaltige Blitze am Himmel

Volleyball-Turnier

Vor etwa zehn Jahren arbeitete ich für einen christlichen Schul-Träger. Zu der Zeit fand einmal im Jahr ein Volleyball-Turnier der Mitarbeiter der Schulen des Bezirks statt, an dem wir auch teilnehmen durften. Da ich ein bisschen Volleyball spielen kann, wurde ich gefragt, ob ich mitmache. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Schul-Gruppen sich in der Halle versammelten, aber es waren eine Menge.

Qualitätsunterschied

Die Mannschaften waren von ihrer spielerischen Qualität sehr unterschiedlich. Einige brachten den Ball kaum übers Netz, andere spielten so stark und routiniert, als wären sie eine Vereinsmannschaft und würden regelmäßig miteinander trainieren.

Geheimwaffe

Wir wären gutes Mittelfeld gewesen, wenn wir nicht unsere Geheimwaffe dabei gehabt hätten: Yoel – ein Mann aus Kuba, der damals in einer Mannschaft der zweiten Volleyball-Bundesliga spielte. Der musste sich eigentlich schonen und blieb deswegen viel draußen. Aber, wann immer wir zurücklagen, kam Yoel ins Spiel und drehte es mit seiner Kraft.

Zwei Dinge geschahen: Wir hatten einen überaus starken Spieler an unserer Seite, der viele für uns unmöglich zu bekommende Bälle noch holte und genauer stellte und stärker schmetterte, als wir anderen. Und wir bekamen ein größeres, stärkeres Selbstbewusstsein. Mit Yoel an unserer Seite und seiner Kraft mussten wir ja gewinnen, so dachten wir und spielten dementsprechend besser, energischer und engagierter.

Warum waren wir siegreich?

Am Ende gewannen wir und ernteten nicht nur Anerkennung. „Das nächste Mal lasst ihr den aber zu Hause…“, hieß es mit einem Zwinkern im Gesicht. Man muss es deutlich sagen: Wir waren nur siegreich, weil wir Yoel an unserer Seite hatten, eben, weil er so stark und kraftvoll war als Spieler und weil wir durch ihn so selbstbewusst auftraten.

Überwältigende große Kraft

Bei uns Christen frage ich mich manchmal, warum wir eigentlich oft so zurückhaltend und schüchtern sind. Wir haben die stärkste Macht an unserer Seite, die es gibt. „Ihr sollt begreifen, wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns, den Glaubenden, wirkt. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, mit der er an Christus gewirkt hat, als er ihn vom Tod auferweckte und in der himmlischen Welt an seine rechte Seite setzte“, heißt es im Epheser 1,19 + 20 (GNB).

Irgendwie anders

Ich denke, es täte uns gut, wenn wir uns nicht nur irgendwie als „anders“, als „Aliens“ ansehen würden, die sich am besten irgendwo verstecken oder sich so verhalten, dass sie nicht auffallen, sondern genau diese zwei Dinge auch erleben: Wir können siegreich sein, eben weil wir Gott an unserer Seite haben – und wir können selbstbewusst sein, weil wir durch ihn ungeahnte Kraft haben.

Teil seines Teams

Wenn es Gott gibt, dann hat er Lösungen für alle Lebenssituationen, denn er hat das Leben erfunden (und spielt nicht „nur“ in der Zweiten Bundesliga). Er weiß, wie das Leben funktioniert, er kennt die offenen Türen, aber auch die Tücken und Gefahren. Er motiviert uns, unsere Stärken zu nutzen, trägt uns aber auch durch Täler. Er ist stärker als alle unsere „Gegner“, möchte aber unbedingt, dass wir „Teil seines Teams“ sind und nicht alleine alles tun. Er ist und hat die stärkste Kraft, die es gibt, möchte aber mit dieser in uns und durch uns wirken.

Vorrecht

Was für ein Vorrecht. Paulus hat recht, wenn er schreibt: „Ihr sollt begreifen…“ Ich glaube, dass wir das nicht annähernd verstanden haben, wen wir da an unserer Seite haben und was für Möglichkeiten das bietet.

Die Kraft, die in mir lebt!

Ich bete, dass in mir diese Erkenntnis wächst, besonders in Momenten, wo ich mich schwach fühle und wenig Hoffnung sehe, gerade, wenn das Leben mich auf die „Ersatzbank“ schickt. Ich sollte aufhören zu denken, ich hätte eh keine Chance, wenn mir Gegenwind ins Gesicht bläst oder ich vor Herausforderungen in die Knie gezwungen werde. Ich kann nichts reißen, aber mein Gott kann. Mein Gebet ist es, dass Gott mir mindestens so viel Selbstbewusstsein fürs Leben schenkt, wie ich damals im Spiel hatte mit Yoel an meiner Seite, dass ich aufhöre, mich fast zu schämen, dass ich auch so ein Christ bin, sondern weiß: Die Kraft, die Jesus von den Toten auferweckt hat, ist die Kraft, die in mir lebt.

Ich weiß nicht, wo du im Glauben stehst, aber ich denke, es wäre gut, wenn wir davon alle etwas mehr begreifen würden (um bei den Worten des Paulus zu bleiben) und uns von der Kraft Gottes beschenken lassen.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de