drei Kreuze auf dem Friedhof

Beerdigung

Gestern war wieder einer dieser Tage, an denen ich in der Schule gefragt wurde: „Herr Ferrary, warum laufen Sie so schick rum?“ Gestern hatte ich eine Beerdigung. Wenn man auf kleine Dorffriedhöfe in Brandenburg kommt, dann ist eine Sache auffällig: Obwohl die Zahl der Christen sehr überschaubar ist, so finden sich gerade auf den Friedhöfen auf fast jedem Grabstein-Kreuze. Was bedeuten diese Kreuze? Sind sie Zeichen für den Tod oder für das Leben?

Auch an den alten DDR-Trauerhallen (Kapellen) sind oft sowohl außen als auch innen Kreuze angebracht und das, obwohl die ehemalige DDR ja alles dafür tat, dass die Menschen der Kirche den Rücken zudrehten.

Kreuz – Zeichen des Todes

Wenn aber jemand verstorben ist, dann wird das alte Symbol wieder hervorgeholt – das Kreuz als Zeichen des Todes. Dabei ist das Kreuz ein Zeichen des Lebens. Natürlich sind viele Menschen damals durch die Römer auf brutalste Weise an einem Kreuz (oder kreuzähnliche Gebilde) zu Tode gebracht worden. Die Kreuzigung war über Jahrhunderte hinweg eine gängige, grausame Tötungsmethode.

Todeskampf

Aber mit Jesu Tod am Kreuz war eben nicht alles aus. Noch im Todeskampf sagte Jesus einem der zwei Männer, die mit ihm getötet wurden: »Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.« Dieser Mann hat vor seinem eigenen Tod erkannt, wer Jesus war und ihn als Messias, als Retter angenommen (der andere übrigens nicht, der hatte nur Hohn und Spott übrig). 

Zeichen des Sieges

Aber weil Jesus auferstanden ist, ist das Kreuz ein Zeichen des Sieges und des Lebens. Paulus schreibt an die Gemeinde in Ephesus: „Christus ist für alle Menschen am Kreuz gestorben, damit wir alle Frieden mit Gott haben“ (Ephemer 2, 16 HfA). Deshalb fand ich das Mahnmahl mit den drei Kreuzen auf dem Friedhof in Dabendorf wirklich wunderschön und bewegend.

Hast du Frieden mit Gott?

Alle Menschen haben Frieden mit Gott – wenn sie es denn annehmen. Die Familie, die ich gestern in ihrer Trauer begleiten durfte, sagte explizit, die Verstorbene sei einmal gläubig gewesen, sei dann aber aus der Kirche ausgetreten, was ich aber nicht erwähnen sollte.

Für die Trauerfeier suchten sie aber drei Lieder aus, die davon handelten, dass mit dem Tod nicht alles aus sei. In einem hieß es: „Doch letztlich gehst du nur voraus und lebst bei Gott im Himmelshaus, ich weiß, wir sehen uns wieder, halleluja…“ Wenn das Kreuz nicht nur Schmuck oder Zeichen für den Tod ist, sondern, wenn wir das Geschenk annehmen, das Gott uns mit diesem Kreuz macht, dann ist das so.

Der Preis ist bezahlt!

Jesus starb am Kreuz aus Liebe für uns, damit wir Versöhnung mit Gott erleben können. All das, was in unserem Leben schiefgelaufen ist, all meine Auflehnung gegen Gott, all das, was die Bibel Sünde nennt, kann ich bei Gott abgeben, weil Jesus den Preis durch seinen Tod bezahlt hat.

Aber weil er auferstanden ist und heute lebt, kann ich ein neues, ein anderes, ein besseres Leben leben. Aber ich muss mein Ja dazu sagen. So kann das Kreuz ein Zeichen des Todes oder ein Zeichen des Lebens für mich sein.

Diese Hoffnung predigte ich gestern  und  bete, dass sie tief in die Herzen gefallen ist. Denn dann wäre der Tod eines Menschen auch der Beginn eines neuen Lebens.

Und wir, du und ich? Ist das Kreuz ein Zeichen des Todes oder des Lebens für uns? Wie beantwortest du die Frage?

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du mich liebst. Danke, dass du am Kreuz für meine Schuld gestorben bist. Ich nehme dieses Geschenk (einmal mehr) an. Das Kreuz symbolisiert dein Leiden, aber noch viel mehr deinen Sieg über den Tod, denn du bist auferstanden und lebst. Bitte schenke mir heute diese Kraft, die dich von den Toten auferweckt hat und hilf mir ein Leben aus dieser Hoffnung heraus zu leben, voller Kraft, voller Freude, voller Zuversicht. AMEN!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de