Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Ein Schatz

Nach einer Predigt zum Thema „Du bist ein Schatz in Gottes Augen“ in einer Kleinstadt-Gemeinde kam eine Frau auf mich zu und fragte mich, ob ich noch einen Moment Zeit hätte, bevor mein Zug ginge. Ich setzte mich mit ihr an einen ruhigen Platz und sie erzählte mir sehr bewegt von ihrem 15-jährigen Enkel. 

Der war seit seiner Geburt körperlich leicht behindert und fühlte sich alles andere als ein Schatz in Gottes Augen. Er fühlte sich nicht angenommen und nicht akzeptiert. Die Dame beschrieb mir bildhaft und sehr emotional, wie wertlos sich der junge Mann vorkam. 

Seine beiden Geschwister hatten Hobbys, er hing fast immer nach der Schule zu Hause herum. Er hatte nie jemanden zum Verabreden und wurde nie zu Geburtstagen eingeladen. Was für ein trauriges Leben, dachte ich mir. Was für ein armer Junge!

Besorgte Oma

Mit Tränen in den Augen fragte mich die besorgte Oma, was man denn tun könne. Und ich dachte mir: Wenn ihm doch nur jemand beibringen könnte, dass er angenommen und akzeptiert ist! Wenn ihm doch nur jemand zeigen könnte, dass es bei Gott keine Rolle spielt, ob jemand körperliche Einschränkungen hat oder nicht, dass Gott jedes Leben segnen und reich machen möchte. 

Außenseiter

Immer wieder erlebe ich, dass Menschen einsam sind und niedergeschlagen, weil sie sich als Außenseiter fühlen, weil sie denken, dass niemand sie haben möchte und es eigentlich egal ist, ob sie existieren oder nicht. 

Ich möchte ihnen zurufen: „Angenommen, angenommen, angenommen!“ Vielleicht hattest du nie das Gefühl, dass du wichtig bist, dass du gewollt bist, angenommen und akzeptiert, aber du bist es. Du bist mindestens dreimal angenommen.

Gott der Vater hat dich angenommen, Gott der Sohn hat dich angenommen und Gott der Heilige Geist hat dich angenommen. Du bist wertvoll und nicht wertlos. Du bist angenommen, du bist wahrhaft angenommen.

Du bist wichtig!

Dass Gott dich annimmt, bedeutet, dass du wichtig bist in seinen Augen. Es bedeutet, dass er dir Gnade geschenkt hat, dass er alles über dich weiß und dass er sich für dich interessiert. Es ist wichtig, das zu wissen und es auch sacken zu lassen, denn wenn Gott dich angenommen hat, dann bedeutet das, dass dich die höchste Autorität, die es gibt, angenommen hat.

Jesus hat deine Ablehnung am Kreuz getragen und hat dir die Tür geöffnet zu dem Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, der sich über dich freut, dem du wertvoll bist und der dich annimmt. Um ein Bild zu nutzen: 

Angenommen

Wenn Brian May, einer meiner großen Helden auf der Gitarre, mir sagen würde: „Hey, wie du Gitarre spielst, das gefällt mir!“ Würde ich weiterhin Angst haben, dass mich andere ablehnen? Nein, denn ich wüsste, ich wäre von einer „höheren Instanz“ angenommen worden. 

Und das stärkt mir den Rücken – ich werde ganz anders durchs Leben gehen und so manches, was mich heute unsicher macht, abstreifen können. Deswegen ist es so wichtig zu wissen, dass der König der Könige uns annimmt. 

In der Bibel heißt das so: „Von Anfang an war es sein unveränderlicher Plan, uns durch Jesus Christus als seine Kinder aufzunehmen, und an diesem Beschluss hatte er viel Freude. Deshalb loben wir Gott für die herrliche Gnade, mit der er uns durch den geliebten Sohn so reich beschenkt hat“ (Epheser 1, 5-6 NLB).

Eines Tages werden wir das so richtig verstehen. Wir werden vor dem Thron Gottes stehen, Gott wird uns liebevoll anschauen und uns zu sich rufen. Spätestens dann haben wir es verstanden: Egal, ob groß oder klein, dick oder dünn, gesund oder mit Einschränkungen, mit Job oder arbeitslos: Gott nimmt uns an. 

Deshalb finde ich den Tipp gut, den Pastor Joel Osteen uns mit für den Alltag gibt: „Erkläre jeden Tag mutig: »Ich bin die Gerechtigkeit Gottes in Christus Jesus. Gott ist zufrieden mit mir. Er ist auf meiner Seite.« Wenn du so etwas immer wieder sagst, werden Schuld und Verurteilung verschwinden.“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de