Menschen lesen die Bibel

Einen Schatz besitzen

Damals wuße ich noch nicht, was für ein Schatz die Bibel mit ihrer Sprengkraft ist. Ich habe als Kind eine Weile lang Briefmarken gesammelt. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann habe ich die Marken der DDR bis 1972 komplett, daneben eine Unmenge Marken der NS-Zeit und der Bundesrepublik. Früher fand ich es spannend, in den Briefmarken-Alben zu blättern und mir die vielen Motive anzuschauen. Irgendwie hatte ich damals auch gedacht, dass ich bestimmte Werte sammle und so einen kleinen Schatz besitze.

Heute liegen die Alben alle irgendwo im Keller und verstauben so vor sich hin. Als Student, als die Kasse wieder einmal leer war, da habe ich mich an meine Alben erinnert und wollte sie zu Geld machen, weil ich mir erhofft hatte, dass meine Schätze mich durch die Dürrezeit meines Portmonees retten würden. Aber ich erntete in dem Laden, der Briefmarken ankauft, nur mildes Lächeln.

Als Kind und Jugendlicher hatte ich für meine Verhältnisse viel investiert. Einen Wert haben die Marken heute nicht, außer, dass sie Platz im Keller wegnehmen

Bibel mit ihrer Sprengkraft

Ein befreundeter Pastor sammelt auch, keine Briefmarken, sondern Bibeln mit ihrer Sprengkraft. Er hat in ihnen einen Wert  gefunden, der weit über einen Preis im Laden oder das, was er bei einem Verkauf bekommen würde, hinausgeht. Im Gegensatz zu Briefmarken erfährt man den Wert der Bibel nur, wenn man sie benutzt. Der Wert ist so groß, dass es Länder gibt, in denen es verboten ist, eine Bibel zu besitzen.

Nordkorea sieht die Bibel mit ihrer Sprengkraft als so gefährlich an, dass sie die Todesstrafe verhängt, wenn sie jemanden erwischt, der eine besitzt – oder aber die ganze Familie ins Arbeitslager steckt.

Vergessen

In unseren Breiten hat man den Wert der Bibel oft vergessen. In den meisten Bücherregalen findet sich zwar irgendwo zwischen Romanen, Lebenshilfen und Reiseführern ein verstaubtes Exemplar – vielleicht noch von der Konfirmation oder der Hochzeit – aber viele dieser Exemplare könnte man als „neuwertig“ verkaufen.

Der Mensch lebt nicht allein vom Brot

Von Jesus wird berichtet, dass er, nachdem er 40 Tage lang in der Wüste gefastet hatte, vom Widersacher Gottes angegriffen wurde. Nach 40 Tagen musste er furchtbaren Hunger haben. Im Matthäus-Evangelium kann man die Geschichte lesen. Dort heißt es: „Nachdem Jesus vierzig Tage und Nächte lang gefastet hatte, war er sehr hungrig. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass diese Steine zu Brot werden!« Aber Jesus wehrte ab: »Es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!‹“ (Matthäus 4, 2-4 HfA)

Der Wert im Wort Gottes

Jesus sieht nicht nur einen großen Wert im Wort Gottes, er sagt, das, was Gott zu sagen hat, ist ebenso wichtig, wie das tägliche Brot. Brot macht mich nicht satt, wenn ich es nicht esse. Genauso wenig werde ich erleben, dass Gott durch sein Wort – die Bibel – mit mir redet, wenn sie, wie meine Briefmarkensammlung, vor sich hin staubt.

Dynamit

„Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen; dieser kriegszerrissenen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur ist, sonst weiter nichts.“ hat der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi alias Mohandas Karamchand G., (1869 – 1948) einmal gesagt. Und recht hat er.

Mehr als gute Literatur?

Wenn ich erleben möchte, dass Gott in meinem Leben spricht, wenn ich Antworten auf Fragen meines Lebens suche, wenn ich ein sicheres und gutes Fundament für meinen Glauben haben möchte, dann muss ich meine Bibel hervorkramen, abstauben und lesen. Es liegt an mir, ob das Buch ein Stück gute Literatur bleibt oder ob ich Gott die Chance gebe, in mein Leben zu sprechen.

Fang an!

Versuch es doch einmal für eine Weile. Nimm dir Zeit, am besten einen Leseplan (Bibel-Lesepläne findet man zuhauf im Internet oder auch über den Buchladen) und dann fang an zu lesen.

Gebet: Herr, ich brauche es und sehne mich danach, dass du in meinen Alltag sprichst. Ich bitte dich, dass du mir hilfst, dass ich Zeit finde in deinem Wort zu lesen – regelmäßig – wie ich Zeit finde zu essen. Und dann bitte ich dich, dass du durch dein Wort zu mir sprichst, meinen geistlichen Hunger sättigst und mir hilfst, mein Leben besser gelingen zu lassen. AMEN

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de