Jesus und seine Jünger beim Abendmahl

Passahmahl

Wie müssen sich die Jünger damals gefühlt haben? Was müssen sie gedacht haben, als sie da zusammen mit ihrem Herrn beim Passahmahl zu Beginn der Passah-Feierlichkeiten saßen? Sie haben ein neues Wunder erlebt, als Jesus sie aufforderte, einen jungen Esel abzuholen, der für ihn bereitstehen sollte. Sie haben die Stimmung mitbekommen, als Jesus wie ein König in Jerusalem einzog.

Vielleicht haben sie sich gewundert, dass er den Menschen zeigte, dass er ein so anderer König war, denn er hatte sich eben für diesen jungen Esel und kein stattliches Pferd entschieden. Die Menschen legten ihre Kleidung wie einen roten Teppich auf den Boden, wedelten mit Palmenblättern und riefen „Hosianna„, was wörtlich übersetzt „Hilf doch!“ bedeutet.

Wundersames

Jetzt saßen sie im Obergemach eines Fremden. Auch hier waren wundersame Dinge geschehen, denn Jesus hatte seine Jünger aufgefordert, zu einem fremden Mann zu sagen: „Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist gekommen. Ich möchte das Passahmahl mit meinen Jüngern in deinem Haus feiern.“ (Matthäus 26, 18), und der Mann hatte ihnen den Raum gegeben.

Und nun saßen sie zusammen und wollten das rituelle Passahmahl halten. Es läutete die Feierlichkeiten zu einem großen Fest ein, das an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten durch Mose erinnert und bis heut gefeiert wird.

Zu Beginn wird die Geschichte vom Auszug aus Ägypten erzählt, begleitet von Gesängen. An bestimmten Stellen essen die Menschen bestimmte Lebensmittel. So erinnert Petersilie, die in Salzwasser getaucht wird, z. B. an die Tränen, die damals vergossen wurden.

Ungesäuertes Brot (Matzen) wird gegessen, weil das Volk damals bei Mose keine Zeit hatte, den Teig durch zu säuern, weil die Flucht so schnell gehen musste. Roter Wein erinnert an das Blut, das die Israeliten an die Rahmen ihrer Türen streichen sollten, damit die Strafe Gottes nur die trifft, die es treffen sollte.

Eigentlich ein großes Festmahl

Nach diesem Teil gibt es eigentlich ein großes Festmahl. Aber den Jüngern blieb schon der Bissen förmlich bei dem Passahmahl im Hals stecken. Denn Jesus sprach sehr merkwürdige Dinge:

„Während sie aßen, nahm Jesus einen Laib Brot, dankte und bat Gott um seinen Segen. Dann brach er ihn in Stücke und gab sie den Jüngern mit den Worten: »Nehmt und esst, denn das ist mein Leib.« Und dann nahm er einen Becher mit Wein und dankte Gott dafür. Er gab ihn seinen Jüngern und sagte: »Jeder von euch soll davon trinken, denn das ist mein Blut, das den Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt. Es wird vergossen, um die Sünden vieler Menschen zu vergeben. Merkt euch meine Worte – ich werde keinen Wein mehr trinken bis zu dem Tag, an dem ich ihn wieder mit euch im Reich meines Vaters trinken werde.« (Matthäus 26, 26-28 HfA)

Die Freunde verstanden nicht!

Jesus wusste, was er tat, aber selbst seine engsten Freunde verstanden es nicht. Jesus sagte, was passieren würde, aber seine Freunde waren wie taub. Die Freunde wollten feiern, Jesus sprach von seinem Tod.

Geht es uns nicht auch manchmal so, dass zwischen einem Hoch und einem Tiefpunkt nur wenige Augenblicke liegen? Eben noch feiern wir das Leben, dann kommen Nachrichten, die uns herunterziehen. Eben noch denken wir, Jesus segnet uns, uns ist zum Feiern zumute, dann einen Moment später verstehen wir nicht, was Jesus uns sagen will.

Wie müssen sich die Jünger damals gefühlt haben? Wie fühlst du dich in solchen Momenten? Mir hilft es zu sehen, dass Gott keine Fehler macht. Jesus wusste, was ihn erwarten würde. Er wusste auch, er muss das Leid ertragen, für die anderen, für uns. Vielleicht verstanden sie es in dem Moment nicht, wo Jesus Brot und Wein nahm, aber sie würden es nur wenige Tage später.

Verstehen wir?

Vielleicht verstehen wir heute auch nicht immer, was Gott uns sagt, was gerade passiert, was wir gerade erleben. Wir können aber vertrauen, denn Gott ist für uns. Er meint es gut mit uns – und er macht keine Fehler.

Vielleicht nimmst du dir heute ein wenig Zeit und hältst zum Gedächtnis das Abendmahl, so wie Jesus es einst gesagt hat. Nimm dir etwas Brot, Weißbrot zu Beispiel oder einen Cracker und einen Schluck Traubensaft oder Wein.

Bete: „Himmlischer Vater, auch ich verstehe nicht alles, was du sagst und tust. Aber ich verstehe, dass Jesus für mich und meine Schuld gestorben ist. Ich verstehe, dass er einen neuen, einen ewigen Bund mit mir geschlossen hat. Ich kann neu anfangen, immer wieder. Ich kann Vergebung erleben, immer wieder. Ich esse dieses Brot und trinke diesen Wein zum Gedächtnis an das, was Jesus getan hat. Bitte vergib mir neu, bitte zeige mir neu, dass ich dein Kind bin. AMEN“

Bete so oder ähnlich und erinnere dich an den ersten „Gründonnerstag„, den es je gab.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de