Jesus schwebt auf den Wolken

Gerichtsverhandlung

Sie fragten ihn: »Sage uns, ob du der Christus bist.« Doch er erwiderte: »Wenn ich es euch sagte, würdet ihr mir doch nicht glauben. (Lukas 22, 67 NLB). Dieser kurze Dialog fand vor Gericht statt. Der hohe Rat, das höchste richterliche Gremium Israels verhandelte den „Fall Jesus“.

Bist du der Christus, der Gesalbte, der Retter, der, auf den das Volk seit Jahrhunderten wartet? Die Frage ist: Wollen das die hohen Herren eigentlich wirklich wissen? Wohl eher nicht. Jesus hatte doch schon alles getan, um zu zeigen wer er war. 
 
Er hatte genau das getan, was die Propheten Jahrhunderte vorher über ihn gesagt hatten. Lahme gingen, Blinde sahen, Aussätzige wurden gesund. Die Hoffnungslosen bekamen Hoffnung, die Traurigen wurden getröstet. Böse Mächte wurden ausgetrieben – Menschen konnten in Jesus und durch Jesus erkennen, wie gut Gott war und dass er sie nicht vergessen hatte, trotz aller schwierigen Zeiten, in denen sie steckten.
 
 

Bist du der Christus?

Sogar der Ort seiner Geburt war vorhergesagt worden. Die Weisen hatten ihn schon als den Sohn Gottes erkannt, als er in Windeln dort in der Futterkrippe lag und die niedrigsten in der Gesellschaft, die Schäfer. 
 
Wie also hätte Jesus noch zeigen können, dass er der ist, den Gott in die Welt gesandt hatte. Dennoch fragen die führenden Männer des Volkes sowie die obersten Priester und Schriftgelehrten Jesus: „Bist du der Christus?“
 
Nein, sie wollten gar keine wirkliche Antwort, denn das hätte sie vor eine Entscheidung gestellt, nämlich: Wie würden sie damit umgehen, wenn er es wirklich wäre? Da war es einfacher, eine innere Blockade aufzubauen und die Möglichkeit, dass Gott seinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt schicken würde, einfach abzulehnen.
 
Wenn es nämlich stimmen würde, dass Jesus der Christus, der versprochene Retter wäre,  dann müssten sie sich entscheiden: Folge ich ihm mit Haut und Haaren, lasse ich alles zurück oder lebe ich mein Leben einfach so weiter, als wäre er es nicht. 
 
Leider ist es bis heute so, dass es einfacher ist, Fragen zu stellen, auf die man keine Antwort haben möchte, als sich selbst vor eine Entscheidung stellen zu lassen. Ich habe immer wieder Menschen gefragt: Was müsste Jesus für dich tun, damit du ihn in deinen Leben annimmst?
 
 

Das Leben nach Jesus ausrichten

Und wenn dann Vorschläge und Argumente kamen und ich die Menschen aufforderte: „Dann lass uns dafür beten, dass das passiert“, haben sich die meisten aus der Situation herausgewunden: „Ach ne, lass mal. Das klappt doch eh nicht …“
 
Und selbst bei Menschen, die Christen sind, steht dieselbe Frage oft im Raum. Wenn Jesus der versprochene Retter ist, warum fällt es uns dann oft so schwer, unser Leben danach auszurichten? Wenn ein Schiff untergeht und ich es bis zu den Rettungsbooten geschafft habe, werde ich, so wie ich bin, hineinspringen und mich retten lassen.
 
Ich werde alles zurücklassen und mich auf die Rettungsmission konzentrieren. Bei Jesus Christus, der mir auch noch verspricht, er würde mir ein wirklich erfülltes Leben schenken, wenn ich in sein Rettungsboot springe, rudere ich aber sehr schnell und immer wieder zurück und suche mir lieber selber mein „Lebensglück“.  
 
Und dann steht auch bei uns diese Frage im Raum: „Bist du der Christus?“ – und ich will eigentlich genauso wenig eine Antwort haben, wie damals die hohen Herren, denn auch bei mir würde das bedeuten, dass ich mein Leben neu ausrichten müsste. 
 
Frage dich heute einmal, welche Ängste (Verlustängste?) dich davon abhalten, Jesus zu folgen. Und wenn du Christ bist, was dich davon abhält, ihn wirklich an die erste Stelle zu setzen, als deinen Retter und Herrn! Er meint es gut mit dir, weil er dich liebt. Er will dir nichts wegnehmen, aber verhindern, dass du Schaden leidest in deinem Leben und auf die Nase fällst.
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de