4 Kerzen

Stille

Gestern musste ich in den Trubel der Großstadt fahren. Als ich mich wieder auf den Heimweg machte, kam ich bei einer wunderschönen Basilika vorbei. Weil ich keinen Zeitdruck hatte, stellte ich mein Fahrrad vor der Tür ab und ging hinein. Was mich neben den faszinierenden Malereien an Wand und Decke begrüßte, war eine gut tuende Stille. Nachdem die schwere Eisentür ins Schloss gefallen war, blieb der Lärm der Schloßstraße ausgesperrt. Ich setzte mich in eine Bankreihe und betete. Erst wurde ich innerlich ruhig, dann merkte ich, wie mich ein tiefer Friede erfüllte. Ich genoss dies so sehr, dass ich Raum und Zeit regelrecht vergaß.

Sehnsucht nach Frieden

Seit dem Sündenfall von Adam und Eva sehnen Menschen sich nach Frieden. Diese Sehnsucht findet in ganz verschiedenen Arten und Weisen ihren Ausdruck. Viele strecken sich nach politischen Reformen aus, demonstrieren gegen Krieg und Terror. 

Manche suchen ihre Sehnsucht in esoterischen Gruppen oder Sekten zu stillen. Wieder andere nehmen Drogen oder trinken Alkohol, um den inneren Unfrieden zu betäuben. Was sich immer mehr verbreitet ist eine Einstellung, die sagt: „Wenn es sich gut anfühlt, dann tu es!“

Gut anfühlen tut es sich in jedem Fall, wenn man humanitär helfen kann, sich einbringt, sich einsetzt, wenn man hilft. Aber ehrlich, es braucht nicht viel, um diesen Frieden zu stören, sowohl den inneren, als auch den äußeren.

Echter Frieden

Gott hat versprochen, uns Menschen echten Frieden zu schenken, und viele Helden der Bibel haben erlebt, wie ihr Herz angerührt wurde und sie plötzlich Frieden erlebten. Gideon zum Beispiel, ein Richter im Alten Testament. Als er in sein Amt eingeführt wird, segnet Gott ihn. 

Und dann heißt es: „Gideon baute dem HERRN an diesem Ort einen Altar und nannte ihn Jahwe Schalom (Gott des Friedens) (Richter 6, 24 NLB). Immer wieder höre ich als Argument gegen den christlichen Glauben, Gott solle doch Frieden schaffen, wenn es ihn geben würde. 

Lebensmittelpunkt

Nun, er würde es gerne tun, aber das beginnt mit Frieden in unserem Herzen. Und hier bietet Gott nur an. Wir haben einen freien Willen. Gott würde nie gegen unseren Willen an unser Herz gehen. Wenn jemand aber Jesus in sein Leben lässt, wenn er ihn wirklich als seinen Lebensmittelpunkt macht, dann kann er einen Frieden empfangen, der unseren Verstand übersteigt. 

„Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“, so heißt es in Philipper 4, 7 (NLB).

Egal, aus welcher Vergangenheit du kommst, egal, wie deine Gegenwart gerade aussieht, Gott möchte deinem Herzen Frieden schenken. Und er kann es auch, Frieden über Situationen, Frieden zu Menschen (auch denen, die es so gar nicht verdienen), Frieden, was deine Zukunftssorgen angehen. 

Fokus auf Gott

Je mehr wir es lernen, unseren Fokus auf Gott zu legen und ihm zu vertrauen, desto mehr können wir seinen Frieden zulassen. Manchmal tut es gut, sich ein paar Minuten Auszeit zu gönnen, oder auch ein paar Minuten mehr. 

Bitte Gott, dich mit seinem Frieden zu erfüllen, besonders in Zeiten, in denen du am liebsten platzen würdest. Bitte ihn, dass er Ärger und Frust, Verletzungen und Wut abfließen lässt und er dann mit seinem Geist Raum in dir einnimmt und dir Frieden schenkt!

Gottes Friede kann wie ein Bollwerk sein gegen den Lärm dieser Welt, gegen alles, was uns Unfrieden bereitet. Aber wir müssen mit ihm verbunden bleiben. Und wer äußeren Frieden will, braucht zuerst inneren Frieden. 

Sei gesegnet!

„Äußerer Friede nutzt nichts ohne inneren Frieden“ (Mahatma Gandhi).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de