gelbe und rote lachende Smilies

Hinter einer Fassade verstecken

„Du bist ein Gossenkind. Irgendwann werden die Menschen um dich herum das herausfinden und dann zeigen sie mit dem Finger auf dich!“ Als ich Ende 20 war, war es das erste Mal, dass ein Seelsorger mir ins Gesicht sagte, dass dies die Gedanken wären, die mich daran hinderten, mein Leben zu genießen. Diese Vorahnungen blockierten mich. Ich hatte immer Angst davor, dass andere den strahlenden, gut gelaunten Mann, den ich versuchte darzustellen, durchschauten und sich von mir abwenden würden. 

„Mit so einem wollen wir nichts zu tun haben! Einmal Gossenkind, immer Gossenkind!“ Die Angst davor verfolgte mich, wie eine dunkle Wolke über meinem Kopf – so, wie man es aus Comic-Filmen kennt. Die Folge: Ich versuchte mich noch mehr hinter meiner Fassade zu verstecken. 

Um jeden Preis

Niemand sollte wissen, wer ich wirklich bin, niemand sollte wissen, wo ich herkam oder wie es in mir drinnen aussah. Ich wollte der charmante Sonnyboy sein, den jeder mag – und das um jeden Preis. 

Der Preis war aber, dass mein Leben kompliziert wurde und ich es alles andere als genießen konnte. Immer war da diese Sorge, jemandem könnte es doch gelingen, meinen wahren Kern zu entdecken. Die Sorge davor wurde zu einer schweren Last in meinem Herzen, in dem sich die Depression immer weiter ausdehnte. 

Ich betete darum: „Gott, bitte nimm diese Gefühle von mir weg!“ Aber ich war nicht bereit, den Grund dafür zu suchen. Deswegen alleine konnte ich sie nicht loswerden. 

Egal, wo ich hinkam oder was ich anfing, immer war die Wolke schon da: „Pass ja auf, sonst durchschauen sie deine Fassade und dann zeigen sie doch mit dem Finger auf dich!“ Was passierte, war, dass diese böse Vorahnung, dieses Gefühl, mein Leben bestimmte – und der Schere zwischen meinem depressiven Gefühl und der guten Laune, die ich nach außen spielte, immer größer wurde. 

Schlechte Gedanken

Irgendwann brach Gott durch und machte mir klar: Mir ging es schlecht, weil meine Gedanken schlecht waren. Ich hatte mich von meinen Sorgen und meiner Angst so beherrschen lassen, dass ich den Tag gar nicht genießen hätte können. 

Immer war da dieses Gefühl, immer diese Sorge – und die bestimmten mein Denken und mein Handeln – wie sollte mein Herz dann noch in der Lage sein, sich über einen schönen Sonnentag zu freuen, über die Blume am Wegesrand, eine nette Begegnung oder ein schönes Event?

Im Buch der Sprüche heißt es: „Wer bedrückt ist, hat lauter schlimme Tage. Wer zuversichtlich ist, kennt nur festliche Tage“ (Sprüche 15, 15 BB). Wenn ich immer böse Vorahnungen habe, was passieren könnte, immer schlimme Gedanken, die mich gefangen nehmen, immer Sorgen, die mich bestimmen, dann wird mein Leben sich danach ausrichten, denn sie sind wie ein Wegweiser für mich.

Vorahnungen und schlimme Gedanken

Diese Gefühle und Gedanken werden mir die Freude am Leben rauben und verhindern, dass ich mein Leben genießen kann. Heute bin ich diese Vorahnungen los. Heute kann ich offen darüber sprechen, denn ich weiß, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Und wenn die alten Gefühle mal hochkommen, dann gehe ich ans Kreuz und bete: „Jesus, böse Gedanken und Vorahnungen plagen schon wieder mein Herz und rauben mir die Freude an meinem Leben. Jetzt, wo diese Gefühle in mir aufsteigen, erinnere mich bitte daran, dass du die Kontrolle hast. Hilf mir, dass ich mich in deiner Hand berge und das Leben durch deine Kraft genießen kann! Die Vorahnungen haben keine Macht über meine Gefühle, meine Gedanken oder mein Leben, weil du der Sieger bist! AMEN“

Lass nicht zu, dass dir böse Vorahnungen und schlimme Gedanken die Freude an deinem Leben rauben. Lass dir Zuversicht und Freude von Gott schenken. Er ist der Herr, und er meint es gut mit dir!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de