Zwei Juden stehen vor der Klagemauer

Auslaufmodell

Wir leben in einer Zeit, in der die Familie ein Auslaufmodell zu sein scheint. Die Folgen davon erlebe ich jeden Tag in der Schule. Manche Kinder sind die ersten, die morgens noch vor der Schule zum Hort gebracht und abends dann auch die letzten, die abgeholt werden – einfach aus der Notwendigkeit heraus. Oft gibt es nur ein Elternteil, und das muss durch die Arbeit die Familie finanziell ja irgendwie über Wasser halten.
„Papa ist nie da für mich!“, ist ein Satz, der heute schon fast Normalität geworden ist. Das hat eine Menge Gründe: weil Mama und Papa getrennt sind, weil die Väter kein oder wenig Interesse an ihren Kindern zeigen oder Krankheit.

Besonders leid tun mir Kinder, die unzuverlässige Väter haben. „Am Wochenende sehen wir uns und machen etwas Tolles zusammen!“, wird versprochen. Und dann folgt die Enttäuschung, weil Papa das Treffen immer wieder absagt oder einfach nicht kommt.

Himmlischer Vater – Jahwe-Schammah

Gott, unser himmlischer Vater, ist anders. Er ist immer gegenwärtig und hat ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse. Er ist „Jahwe-Schammah“, was so viel bedeutet wie „der Herr ist da“. Als der Prophet Ezechiel das neue Jerusalem beschreibt, sagt er: „Der gesamte Umfang der Stadt soll 18.000 Ellen betragen. Und von diesem Tag an soll der Name der Stadt sein: Hier ist der Herr (Jahwe-Schammah).“ (Ezechiel 58, 35 NLB).

Als Mann, der selbst ohne Vater aufwachsen musste, versuche ich, für meine Kinder ein Vater zu sein, der mit meinen irdischen Möglichkeiten widerspiegelt, wie Gott ist. Ich versuche, ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und ihnen zu helfen, geistig und emotional zu wachsen, indem ich für sie „da“ bin.

Gott hat aber eine ganze Reihe Eigenschaften, die ich als weltlicher Vater nicht habe. Er ist fehlerfrei (oh wie schön wäre es, wenn ich in meiner Erziehung keine Fehler machen würde). Gott ist vollkommen. ER ist allmächtig, an allen Orten und zu allen Zeiten präsent und allwissend. Unser himmlischer Vater ändert sich nie.

Bewusst nachdenken

Hast du schon einmal bewusst darüber nachgedacht, dass es keinen Moment in deinem Leben gibt, an dem Gott nicht bei dir ist? In Situationen, in denen wir einsam sind, kraftlos oder traurig, ist das ein wunderbares Wissen. Aber in Momenten, die am besten niemand sehen sollte?

Wenn wir Jesus in unserem Leben annehmen, dann können wir erleben, dass dies kein billiger Spruch zur Seelenberuhigung ist, sondern Wahrheit. Wir können erleben, dass Gott immer für uns da ist, uns nie allein lässt und immer ein Vater sein will, der noch viel besser ist, als der beste irdische Vater, den wir kennen.

ER ist da!

Sind wir verletzt, ist ER da. Wenn wir einsam sind, ist ER da. Sind wir in Versuchung, ist ER da. Wenn wir uns freuen, ist ER da. ER ist immer für uns da und bietet uns seinen Trost, seine Liebe, seine Führung und seine Kraft an.

Das in unserem Leben wirklich zu erleben, ist ein langer und manchmal langsamer Prozess. Bei mir hat es lange gedauert, bis diese Erkenntnis vom Kopf bis ins Herz gewandert ist und sich dort verwurzelt hat. Heute erlebe ich diesen himmlischen Vater sehr regelmäßig – in Zeiten, in denen ich bete, Bibel lese, bewusst um seinen Geist bitte, aber auch im Alltag, in Situationen, in denen ich mir eine starke und weise Hand wünsche.

Gott ist immer da. Er hat immer ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse. Jahwe-Schammah, der sagt: „Ich selbst werde dir vorangehen und dich zur Ruhe kommen lassen!“ (2. Mose 33,14 HfA).

Gebet:

Herr, hilf mir, mich daran zu erinnern, dass du immer da bist. Auch wenn ich deine Gegenwart nicht „spüre“, hilf mir, mich daran zu erinnern, dass dein Wort mir sagt, dass du da bist und mich nie verlässt und nie aufgibst. Ich danke dir für deine unendliche Liebe und Gegenwart. In Jesu Namen … AMEN!“

Sei gesegnet!

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de