Bibel Galater

Männer und Frauen

So unterschiedlich wie Männer und Frauen sind, so unterschiedlich benehmen sie sich auch, wenn das jeweils andere Geschlecht anwesend ist. Wir haben deswegen damals bei den Pfadfindern die Gruppen nach Geschlechtern getrennt, weil Jungs schon als Kinder anfingen, sich anders zu verhalten, sobald Mädchen in der Nähe waren.
Je näher die Pubertät rückt desto mehr müssen Jungs beweisen, dass sie Jungs sind, und das in Wort und Tat. Einer muss immer cooler sein, als der andere. Wenn jemand etwas erzählt, was er schon einmal erlebt oder getan hat, muss ein anderer das unbedingt toppen.

Andere imponieren

Ein Junge hat schon einmal beim Basketballspielen einen Ball aus fünf Metern Entfernung in den Korb geworfen, da muss der andere betonen, dass er es schon von mindestens sechs Metern Entfernung geschafft hat.

Wenn einer erzählt, er wäre schon einmal Bungee-Jumping gewesen, dann behauptet ein anderer, er wäre schon einmal aus einem Flugzeug gesprungen. So sind wir Männer halt. Wir tun alles, um anderen zu imponieren.

Deswegen haben es auch manche Männer schwer beim Glauben, denn es kann sowohl entlasten als auch verunsichern, dass wir eigentlich nichts haben, womit wir Gott imponieren können. Wie sollte das auch gehen? Wie könnten wir fehlerbehaftete Menschen einem heiligen Gott imponieren?

Und wenn ich den Gedanken weiterspinne, dann kann es mir ganz mulmig im Magen werden, denn vor Gott stehe ich ziemlich nackig da. Gott kennt jeden von uns bis ins tiefste Innere (Hebräer 4, 13). Er sieht unser Herz und erkennt unsere Motive, wenn wir etwas tun.

Authentisch sein

Eigentlich ist es also eher dumm, wenn wir versuchen, uns irgendwie in ein gutes Licht bei ihm zu stellen oder anzugeben. Eigentlich wäre es schlau, wenn wir einfach authentisch vor ihm wären, wer wir sind.

In Galater 6, 8 schreibt Paulus einen Satz, der nicht ganz leicht verständlich ist: „Wer auf den Boden seiner selbstsüchtigen Natur sät, wird von seiner Selbstsucht das Verderben ernten. Aber wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von diesem Geist das ewige Leben ernten“ (BB).

Bei Gott zählt nicht, was bei anderen zählt; er belohnt nicht, was Menschen belohnen. Wir können eines von Paulus lernen. Als er sich  der Gemeinde in Korinther vorstellt, macht er keinen Hehl daraus, dass er vor der Welt ist: Er nennt sich und die anderen Apostel „dumm“, „schwach“ und „hungrig und durstig, in Lumpen gekleidet, geschlagen und heimatlos.“ Ja, er geht noch weiter und bezeichnet sich sogar in dem Moment, indem er seinen Brief schreibt als „Unrat der Welt“ und „Abschaum“ (1. Korinther 4, 10-13).

Segen erleben

In den Augen der Menschen, die nach Erfolg trachten, nach Macht und Ansehen, mögen diese Bezeichnungen stimmen, aber Paulus hat in seiner Schwachheit die Welt bewegt, hat Segen erlebt, von dem die meisten von uns nur träumen.

Wir müssen nicht alles verkaufen, was wir besitzen, und als Straßenprediger durch die Welt gehen, aber wir können wie Paulus als Menschen leben, deren altes Leben mit am Kreuz gestorben ist. Das tun wir, indem wir in unserem Leben nicht stolz sind auf die vergänglichen Dinge, wie Wohlstand, Ansehen und Macht.

Das Kreuz unseres Herrn, Jesus Christus

Wir haben es doch eigentlich nicht nötig, irgendjemandem zu imponieren. Wenn du etwas besitzt, so ist das nicht verkehrt. Genieße es! Aber sei dir bewusst, dass davon dein Glück im Leben nicht abhängt – und dass es vergänglich ist.

Ich habe mich entschieden, danach zu streben, mehr sein zu wollen wie Paulus, der sagt: „Ich kann aber auf nichts anderes stolz sein als auf das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. An seinem Kreuz ist diese Welt für mich gekreuzigt worden. Und ich bin gekreuzigt für die Welt“ (Galater 6, 14 BB).

Gerade die vergangenen Tage haben mir wieder klargemacht, wie schnell all das Weltliche in meinem Leben ins Wanken kommen kann und wie abhängig wir mit jedem Atemzug von Gottes Güte und Gnade sind. Das bekräftigt nur noch mehr.

Sei gesegnet!

„Ohne Jesus wäre diese Welt ein verlorener Ort. Ich bin stolz, Christ zu sein“ (Justin Bieber).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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