Versuchungen

Gestern haben wir uns in der Andacht damit beschäftigt, dass wir oft Versuchungen aus dem Weg gehen könnten, wenn wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein würden und dort tun würden, was Gott sich wünscht, dass wir es tun. So manchen Fall hätten wir in der Vergangenheit verhindert, wenn wir getan hätten, was wir hätten tun sollen. An einem Ort, an dem Gott uns haben möchte, bist du gerade jetzt.

Er möchte uns ausrüsten, damit wir nicht immer fallen und uns die Nase blutig schlagen. Deswegen ist es gut, Zeit mit ihm zu verbringen, damit er uns ausrüsten kann, sensibilisieren, stark und ein Stück resistenter.

Außergewöhnlich schöne Frau

David hätte auf diesen Rat hören sollen, denn er schlittert mit jeden Schritt tiefer in sein Unglück (und damit auch in das Unglück von so einigen Menschen um sich herum).

Und dann lesen wir: „An einem Spätnachmittag erhob sich David von der Mittagsruhe und ging auf dem Dach des Palastes umher. Da fiel sein Blick vom Dach aus auf eine außergewöhnlich schöne Frau, die gerade ein Bad nahm“ (2. Samuel 11, 2 NLB).

Anstatt zu sein, wo er hätte sein sollen und zu tun, was er hätte tun sollen, sieht es so aus, als hätte David einen chilligen Tag auf der Couch verbracht. Und nun, irgendwann am Nachmittag steht er auf und geht auf dem Dach seines Palastes spazieren.

Sein Blick fällt auf eine außergewöhnlich schöne Frau, die gerade ein Band nahm. Sie muss wohl ihr Bad auch auf dem Dach ihres Hauses genommen haben, ansonsten hätte David sie nicht sehen können. Warum ist hier geschehen, was geschehen ist?

David weiß anscheinend nichts Richtiges mit sich anzufangen. Seine Krieger machen gerade den Job, den er hätte tun sollen oder zumindest hätte anleiten müssen. Und so ist der Tag irgendwie nicht richtig ausgefüllt. Zumindest hat er Zeit, eine Mittagsruhe zu nehmen und danach spazieren zu gehen, während Krieger gerade ihr Leben für ihn aufs Spiel setzen.

Und dann fällt sein Blick auf diese wunderschöne Frau – und sofort fangen seine Hormone an, auszuflippen.

Annehmen oder Ablehnen

Versuchungen kommen nicht gut verpackt an die Haustür, und wenn es klingelt, haben wir die Möglichkeit, sie anzunehmen oder abzulehnen. Versuchungen kommen immer in solchen Momenten, wie bei David.

Man kann sich fragen, warum eine so schöne Frau so offensichtlich badet, dass man es vom Dach des Palastes sehen kann? Man kann aber erst recht fragen, warum David sich nicht schamvoll umgedreht hat und gegangen ist.

Vielleicht ist es nicht die Lust in deinem Leben, sondern es sind andere Schwächen, wo die Versuchung eine Chance hat. Die Gruppe Menschen, die zusammenstehen, und du weißt ganz genau: Die reden gerade nichts Gutes. Diese Leute steigern sich gerade in Lästereien hinein.

Warum drehst du dich nicht um und gehst, sondern stellst dich mit dazu? Es ist doch offensichtlich, dass du der Versuchung nicht widerstehen kannst und mitmachst.

Oder erinnerst du dich, als die Kassiererin dir zu viel Geld zurückgegeben hat? Du hast es gemerkt, du hättest es zurückgeben können, aber du hast das Geld verstohlen in dein Portmonee getan. Du ahntest wohl, dass die Frau das Geld aus ihrer Tasche bezahlen musste, aber die Verführung war zu groß.

Sei dir dessen bewusst, dass die Versuchung auch bei dir irgendwann auftaucht – und zwar in einem Bereich, in dem du schwach bist. Vielleicht hat es mit Sexualität zu tun, vielleicht mit Geld, mit Macht, mit schlechten Gedanken, mit Ablehnung.

Dein Fokus ist vorprogrammiert

Und schnell bist du in einem Hamsterrad, aus dem du nicht mehr herauskommst. Schnell ist dein Fokus so programmiert, dass du kaum noch anders kannst, als falsch zu reagieren. Vielleicht solltest du dich nicht gerade mit der gut aussehenden Kollegin oder dem gut aussehenden Kollegen regelmäßig alleine zum Mittagessen verabreden, wenn du weißt, dass hier Gefahr lauert.

Vielleicht solltest du dir bei der Steuererklärung bei einem Profi helfen lassen, anstatt den einen oder anderen „fast legalen“ Trick zu nutzen, um ein paar Euros mehr herauszuholen. Vielleicht ist es gut, sich abends, wenn keiner zuschaut, nicht mehr an den Rechner zu setzen, wo alle paar Sekunden die Werbung für das eine oder andere Sex-Portal aufploppt, deine Familie aber gerade friedlich ins Bett gegangen ist und denkt, du wärst ein treuer Ehemann, eine treue Ehefrau, ein guter Vater oder eine gute Mutter.

Die Liste ließe sich lange fortführen. Lasse dich nicht auf Situationen ein, die dich dazu verleiten, etwas zu tun, was du eigentlich nicht möchtest und was du hinterher bereust. Sage rechtzeitig „Stopp!“ Oder wie der Pastor und Bibellehrer Randy Alcorn sagt:

„Es ist immer einfacher, der Versuchung auszuweichen, als ihr zu widerstehen.“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

 

Eine Frau badet