Flamme

Überwinden

Nachdem ich damals mit Anfang 20 Christ wurde, habe ich versucht, mein Leben in den Griff zu bekommen. Ziemlich schnell habe ich verstanden, dass vieles, wie ich war, was ich dachte und was ich tat, mit meiner unschönen Kindheit zu tun hatte. Jetzt wollte ich es anders machen. Jetzt war ich ja Christ. Ich beteiligte mich sehr schnell aktiv am Gemeindeleben, übernahm Verantwortung, ja predigte sogar ab und an. Aber meine Probleme konnte ich nicht überwinden. Dabei gab ich mir doch redliche Mühe. Ich dachte, wenn ich mich jetzt so verhalten würde, wie es die Christen von mir erwarteten, wenn ich mich ordentlich kleidete und alles mitmachte, was die Christen machten, dann würde sich alles andere einfach so von selbst verändern.

Der Kampf

Tat es aber nicht. Ich brauchte eine Änderung in meinem Inneren. Ich war, wer ich war, weil die Kindheit, die ich hatte, mich geprägt hatte. Und so war ich meilenweit von dem Menschen entfernt, den sich Gott gedacht hatte, als er mich erschaffen hat.

Nun war ich zwar von Neuem geboren, ich konnte noch einmal von null anfangen, aber ich legte mir nur ein Korsett, eine äußere Hülle um. In mir drinnen war ich noch der alte. In mir tobte ein Kampf zwischen dem, wer ich eigentlich war und dem, wie ich dachte, dass man erwarten würde, wer ich sein soll.

Kurz nach seiner Auferstehung gab Jesus ein großartiges Versprechen. Er sagte: „Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde“ (Apostelgeschichte 1, 8 HfA).

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde Jesus seinen Freunden eine neue, eine weitere Aufgabe geben. Aber schau einmal genau hin. Hier steht, dass wir Zeugen sein werden, wenn der Heilige Geist uns erfüllt. Wir werden „sein“, nicht nur „tun“. Das ist ein Unterschied.

Heiliger Geist

Ich hatte versucht, mein Äußeres aufzupolieren und die Dellen und Säulen zu kaschieren. Aber innerlich war ich ein Wrack. Immer wieder scheiterte ich, wenn ich versuchte, mich gut und christlich zu benehmen (oder zumindest so, wie ich dachte, dass ich mich benehmen müsste). Immer wieder spielten meine Emotionen verrückt und fuhren Achterbahn.

Nachdem mein damaliger Pastor auf einer Wochenendtour, bei der ich zu Veranstaltungen Gitarre spielen durfte, für mich betete, erlebte ich, wie der Geist Gottes mich das erste Mal erfüllte. Es war nicht von einer Sekunde zur anderen alles gut, aber von diesem Zeitpunkt an begann er, in mir zu arbeiten, mich wirklich zu verändern, mich dem Bild ähnlicher und ähnlicher zu machen, das Gott vor Augen hatte, als er mich erschuf.

Vom Tun zum Sein

Plötzlich konnte ich Liebe spüren, wo ich vorher gehasst habe, Frieden, wo ich Unruhe in mir hatte, Freude, wo ich vorher Kummer und Wut empfand. Gott ist absolut noch nicht am Ende mit mir. Aber ich weiß, wo ich auftanken kann, Heilung meiner Seele finde, Ruhe und Frieden – und vor allem, Veränderung.

Ich möchte dir Mut machen, dich auch auf diesen Weg zu machen. Gottes Wort zeigt dir, wer Gott ist, wer du bist und wer du sein könntest. Gottes Geist möchte dich erfüllen, dich anrühren und verändern. Er bringt dich vom „Tun“ zum „Sein“. Er möchte aus deiner frommen Hülle dein neues Ich machen, egal, wo du herkommst oder was du bisher erlebt hast. Bist du bereit?

Sei gesegnet!

„Das ist das größte Geschenk des Heiligen Geistes: Hoffnung, die unser Leben verändert“ (Roland Werner).

 

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de