Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Gnade Gottes

Gott ist gnädig, sehr sogar. Er ist barmherzig, gnädig, langsam zum Zorn und überreich an Liebe (siehe 2. Mose 34, 6). Das sind wirklich gute News, besonders, wenn ich mich anschaue, wie oft ich bis heute ausbreche und mein eigenes Ding mache. Gott lässt sich nicht von dem Maß unseres Verhaltens leiten in der Art, wie er zu uns ist, sondern von seiner Liebe. 

In Psalm 103, 11-14(HfA) heißt es: „So hoch, wie der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Liebe zu allen, die Ehrfurcht vor ihm haben. So fern, wie der Osten vom Westen liegt, so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort! Wie ein Vater seine Kinder liebt, so liebt der HERR alle, die ihn achten und ehren. Denn er weiß, wie vergänglich wir sind; er vergisst nicht, dass wir nur Staub sind.“ 

Das nennt man Gnade. Und Gottes Gnade ist mega groß. Wenn Menschen sagen: Gott ist gerecht, ist das sicherlich wahr. Aber er ist eben gerecht und gnädig. Wenn Gott nur gerecht wäre, dann müssten wir jede Suppe, die wir uns einbrocken, auch selbst wieder auslöffeln.  

Verbinden und versorgen

Wenn mein Kind mit einem Stock auf dem Schoß und einem Messer in der Hand schnitzt, dann werde ich ihm versuchen, beizubringen, dass es wichtig ist, das Messer immer vom Körper wegzubewegen. Wenn es dann nicht hört und sich schneidet, wie werde ich reagieren?

Werde ich mich daneben stellen und hämisch grinsend sagen: „Siehst du, ich hab es dir doch gleich gesagt!“? Nein, ich werde mein Kind trösten, verbinden und versorgen, weil ich es liebe. Und so ist Gott auch.

Wenn er uns nach dem richten müsste, was wir tun, müssten wir immer wieder bestraft werden für Dinge, die einfach nicht in Ordnung sind. Und wichtig ist: Dinge, die nicht in Ordnung sind, sind falsch und bleiben falsch: Lüge, Betrug, üble Gedanken, …

Aber Gott lässt uns nicht liegen, wenn wir gefallen sind, er kümmert sich um uns, hebt uns auf und bietet uns an, uns wieder auf den richtigen Weg zu führen. Paulus schreibt das eindrücklich: „Gottes Barmherzigkeit ist groß. Wegen unserer Sünden waren wir in Gottes Augen tot. Doch er hat uns so sehr geliebt, dass er uns mit Christus neues Leben schenkte. Denkt immer daran: Diese Rettung verdankt ihr allein der Gnade Gottes“ (Epheser 2, 4-5 HfA).

Quellen der Freiheit

Und das tut er nicht nur einmal, sondern immer, wenn wir ihn darum bitten. Als wir uns mit den sechsten Klassen vor ein paar Tagen eine katholische Kirche angeschaut haben, fragten die Kinder ganz aufgeregt, was denn die kleinen „Häuschen“ an den Seiten wären. Der Pfarrer, der uns durch das Gotteshaus führte, erklärte den Kids, dass dies Beichtstühle wären, Quellen der Freiheit, wie er sagte.

Denn wann immer wir bereit sind, uns zu leeren, also Schuld zu bekennen und loszulassen, füllt uns Gott mit seiner Gnade und Liebe. Aber diese Gnade von Gott erleben wir eben nur, wenn wir „Platz“ in unserer Seele schaffen. Wir brauchen dazu keinen Beichtstuhl und auch keinen Priester, aber schaden tun diese sicherlich nicht. 

Gott hat uns aus Gnade ein neues Leben geschenkt. Nimm dieses Leben jeden Tag neu an, denn es ist ein Geschenk der Gnade. Lebe dein neues Leben nicht wie dein altes Leben, sondern lass dich von Gottes Gnade und Liebe verändern – und das meine ich wirklich so. 

„Güte und Barmherzigkeit begleiten ein Kind Gottes jeden Tag. Denke an die kommenden Tage. Gott wird dich hindurchführen. Er wird dich an der Hand nehmen. Sicherlich werden mir Güte und Barmherzigkeit folgen – nicht einige, nicht die meisten, sondern alle Tage meines Lebens. Lass deine Zweifel los. Du bist kein Kandidat für Unsicherheiten. Du kannst Gott vertrauen … alle Tage deines Lebens“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de