Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Charles H. Spurgeon

Vor vielen Jahren habe ich ein kleines Andacht-Büchlein von Charles H. Spurgeon geschenkt bekommen: „Kleinode göttlicher Verheißungen“. Spurgeon gilt als der bekannteste Prediger des 19. Jahrhunderts. Aber nicht nur deswegen lohnt es sich, immer mal wieder in dem Büchlein zu stöbern, Spurgeon nutzt zwar eine wirklich alte, gewöhnungsbedürftige Sprache, aber er bringt Glaubenswahrheiten absolut auf den Punkt. Vor ein paar Tagen las ich eine Andacht von ihm, die genauso einfach, wie herausfordernd war:

Es ging um einen Text des Propheten Jesaja, der von einer Zeit spricht, in der die Geretteten wieder gute Zeiten bei Gott erleben werden: „Und dort wird eine Straße sein und ein Weg: Weg-der-Heiligkeit wird er genannt werden. Kein Unreiner wird ihn betreten, ihnen wird er gehören, die auf dem Weg gehen, und Toren werden nicht in die Irre gehen“ (Jesaja 35,8 BB).

Der Weg

Spurgeon schreibt dazu folgenden Gedanken: „Der Weg der Nachfolge Jesu ist so gerade und deutlich, dass auch die einfachste Seele nicht irregehen kann, wenn sie ihm beständig folgt. Die Klugen der Welt drehen und wenden sich und machen dennoch törichte Fehler und verfehlen gewöhnlich ihr Ziel. Weltliche Klugheit ist eine armselige, kurzsichtige Sache, und wenn die Menschen sie als ihren Weg wählen, werden sie über dunkle Berge geführt. Begnadigte Seelen wissen nichts Besseres zu tun, als den Verheißungen des Herrn zu folgen, und damit bleiben sie auf des Königs Straßen und unter königlichem Schutz.“

Mich haben die Worte Spurgeons an ein Navigationsgerät erinnert. Ich gebe ein Ziel ein und wenn sich das Gerät nicht irrt, komme ich ans Ziel, wenn ich den Anweisungen Schritt für Schritt folge. Nun irrt sich Gott nicht und weiß sehr wohl, wie er das Beste aus unserem Leben machen kann. 

Nach links und rechts schmulen

Leider liegt es an uns, dass wir seinen Weg immer und immer wieder verlassen. Einem Navi folgen wir kompromisslos. Unser Leben mit Gott ist hingegen mit lauter Kompromissen gepflastert. Wir schmulen nach links und rechts und denken, wir verpassen etwas, wenn wir dies oder das von der Welt noch mitnehmen. 

Spätestens, wenn es um das Thema Steuer, Internetnutzung auf bestimmten Seiten und Notlüge geht, wissen wohl alle, wovon ich spreche, auch, wenn jeder so seine eigenen Baustellen hat. 

Den Weg verlassen

Stell dir vor, du möchtest in den Urlaub fahren und würdest auf deiner Route genauso denken, wie in deinem Leben: „Ach, ein bisschen hier mal von der Autobahn abfahren, wird schon nicht auffallen. Mal dort ein wenig abbiegen und dahinten mal stehenbleiben und umkehren, das fällt doch gar nicht auf.“ Das mögen wir uns einreden, aber bei einem Weg von A nach B ist uns klar, dass das nicht funktioniert. 

In unserem Leben tun wir aber genau das. Eine kleine Notlüge hier, ein kleiner Betrug dort, ein bisschen virtuellen Ehebruch und ein bisschen Lästerei haben doch noch niemanden geschadet, denken wir. Doch, haben sie, denn wenn ich diese Dinge tue, verlasse ich den Weg Gottes. 

So, wie ich an meinem Ziel nicht ankommen werde, wenn ich tue, was ich will und nicht auf mein Navi höre, so werde ich an Segnungen von Gott vorbeifahren, wenn ich ständig Kompromisse eingehe. Wir zeigen, wenn wir immer wieder nach rechts und links ausscheren, dass wir im Grunde genommen Gott nicht vertrauen und Angst haben, wir könnten etwas verpassen – nur verpassen wir so leider viel zu oft seinen Weg, der mit Abstand der beste für uns wäre. Manchmal ist ein gerader Weg anscheinend auch schwierig.

Was hindert uns eigentlich daran, kompromisslos zu sein und Gottes Weg zu folgen? Denk doch gerade am Anfang dieser Woche einmal darüber nach.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de