Taube an der Decke

Mist bauen

Als ich damals Schüler war, gab es gefühlt einen Menschen, der immer erwischt wurde, wenn er wieder einmal Mist gebaut hatte, und das war ich. Und Mist gebaut habe ich ziemlich viel. So wurde ich ziemlich oft erwischt. Ich habe mich damals immer gefragt, woher Lehrer die Gabe hatten, immer genau zu wissen, dass ich mindestens einer der Übeltäter gewesen bin. Lehrer sind auch nur Menschen, denen eine gute Menschenkenntnis zwar hilft, manchmal auch die Autorität, die sie ausstrahlen, aber sie wissen nicht alles und können sich irren. Das ist anders bei Gott. Hatte ich in der Schule noch gehofft, ich könne manches unter den Teppich kehren, so macht das bei Gott keinen Sinn. Lass dir helfen.

Selbst schädigen

Vielleicht bist du auch jemand, der sich denkt: Hat ja niemand gesehen. Wird schon niemand merken. Nun, Gott stört es sehr, wenn wir versuchen, Sünde zu verbergen. Warum? Sie stört und zerstört nicht nur unsere Beziehung zu ihm, sie belastet und verhärtet unsere eigenen Herzen.

Wenn wir Sünde im Leben haben, die wir verstecken und nicht in Ordnung bringen, dann schädigen wir uns selbst. Und Gründe dafür, Sünde zu verbergen, gibt es genügend. Wir wollen gut vor anderen dastehen und nicht als fehlerbehaftet gelten. Stark wirken wollen wir, als jemand, der alles unter Kontrolle hat. Wir sind doch einer der Guten, oder?

Das Problem ist, dass wir uns selbst belügen. Und manchmal tun wir das so perfekt, dass wir anfangen, unseren eigenen Lügen zu glauben. Manchmal sagen die: „Du bist so schlecht, du hast eh keine Chance!“ Manchmal: „Nun übertreib doch mal nicht. Du bist doch nicht so schlecht, wie …“ Und manchmal bilden wir uns wirklich ein, wir würden keine Fehler machen, die Gott stören. 

Sünde loswerden!

Gestern habe ich aufgezeigt, wie man Makel der Sünde in seinem Leben los wird: Wir müssen sie erkennen und bekennen. Aber das Erste ist manchmal nicht so einfach.

Zum einen tut es weh, zum anderen sind wir doch froh, so manches tief im Keller unseres Herzens versteckt zu haben. Ganz unter dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn.

Wir werden aber nur Freiheit erleben, wenn wir bis tief in den Keller unseres Herzens gehen und dort aufräumen. Aber wir haben einen Helfer: Kurz vor seinem Tod am Karfreitag sprach Jesus mit seinen Freunden über sein Fortgehen. Lass dir helfen. Er sagte:

„Ich sage euch aber die Wahrheit: Es ist das Beste für euch, dass ich fortgehe, denn wenn ich nicht gehe, wird der Ratgeber nicht kommen. Wenn ich jedoch fortgehe, wird er kommen, denn ich werde ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt von ihrer Sünde und von Gottes Gerechtigkeit und vom Gericht überzeugen“ (Johannes 16, 7-8 NLB).

Heiliger Geist

Das griechische Wort, das mit „Ratgeber“ übersetzt wurde, ist das Wort, das für den Heiligen Geist steht. Gott schickt uns seinen Geist, der uns aufzeigt, was in unserem Leben schiefgelaufen ist und schiefläuft. Und einen Moment später sagt Jesus: „Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten“ (Vers 13).

In der Schule hatte ich selten eine Wahl. Ich wurde erwischt und musste geradestehen für den Mist, den ich gebaut habe. Bei Gott ist es anders. Er bietet uns zwei Dinge an: Wir können ihn bitten, Dinge zu offenbaren. Und wir können ihn bitten, die Dinge in Ordnung zu bringen.

Lass dir helfen!

Die Frage ist: Sind wir bereit, Gott an unsere tiefsten Geheimnisse zu lassen (die er eh schon kennt)?

Dann bitte Gott, Dinge an die Oberfläche zu holen, die dort tief verborgen dein Herz, dein Leben und deine Beziehung zu ihm belasten.

Lass es zu, dass es auch wehtut und bitte Gott, sich um deinen Schmerz und deine Wunden zu kümmern, indem er dir alles vergibt, was an die Oberfläche kommt, und dich so wirklich freimacht. Tu dies nicht nur einmalig. Gott will dich ganz heilen, nicht nur ein kleines Stück. Lass dir von ihm helfen.

Sei gesegnet!

„Der Heilige Geist macht uns zuerst sündenbewusst, aber wenn wir bekennen, für Vergebung danken, macht er uns siegesbewusst“ (Corrie ten Boom).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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