lodernde Flammen

Letzter Moment

Hast du dir auch schon einmal gedacht, du müsstest etwas bewegen? Fühltest du dich berufen? Du müsstest etwas ändern? Den nächsten Schritt müsstest du gehen, aber im letzten Moment hat dich irgendetwas, irgendeine Stimme in dir oder irgendeine Stimme, die dir entgegenschallte, davon abgehalten?
„Das schaffst du eh nicht! Das haben andere vor dir auch schon versucht! Dazu müsstest du dein Leben erst einmal auf die Reihe bekommen. Das ist viel zu gefährlich. Du hast keinen Ruf Gottes, sondern maximal dein übersteigerter Wunsch.“

Eheseminar

Als wir gestern bei einem Ehe-Seminar saßen, wurden die Vorträge aus einer Gemeinde in München übertragen. Die Halle mit etwa 1700 Plätzen dort war bis auf den letzten Sitz ausverkauft – bei einer evangelischen Veranstaltung im katholischen Bayern.

Ein Berliner Pastoren-Ehepaar betrat die Bühne und sprach über das Thema Kommunikation in der Ehe. Da bekam ich ein ganz warmes Gefühl im Magen. Diese beiden hatten nach ihrem Theologie-Studium in einer Gemeinde als Jugend-Pastoren gearbeitet, bis Gott sie irgendwann dort deutlich herausrief. Sie wurden von Gott berufen.

Gemeinde bauen

Gott hatte vor, mit diesen beiden ziemlich unerfahrenen Pastoren, Gemeinde zu bauen. Sie hörten auf die Stimme von Gott, kündigten ihre Jobs und taten den nächsten Schritt – ins Ungewisse. Heute, über 20 Jahre später, leiten sie eine der absoluten Leuchtturm-Gemeinden, wenn nicht sogar die Leuchtturm-Gemeinde in Berlin.

Sie waren berufen. Gott hatte sein Versprechen wahr gemacht, weil sie seinem Ruf gefolgt waren. War es immer einfach? Absolut nicht. Hatten sie Angst? Ganz bestimmt. Bekamen sie Gegenwind? Auf jeden Fall!

Beeinflussen

Soweit ich weiß, waren es „liebe Geschwister“, die sie vor ihrer Entscheidung warnten. Und die meinten das absolut nicht böse, sondern wollten sie vor den Konsequenzen dieses mutigen Schrittes bewahren. Viele von uns – ich vielleicht auch – lassen sich von solchen Menschen dann beeinflussen, gerade von Menschen, die mehr Lebenserfahrung haben, als wir selber.

Die beiden Pastoren waren treu und durften erleben, dass Gott es auch ist. Es sind oft Menschen, die uns – meist aus guten Motiven heraus – von Gottes Ruf abhalten, von dem wofür uns Gott berufen hat. Und viel zu oft hören wir darauf und tun nicht, wovon wir überzeugt sind, dass wir es eigentlich tun sollten.

Lass dich (be)rufen!

Das erinnert mich an die Geschichte von Jesus, als er wieder einmal ankündigte, dass er sterben müsste. Das war seine Bestimmung, und das wusste Jesus. Und dann heißt es: „Da nahm ihn Petrus zur Seite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen: »Herr, das möge Gott verhindern! So etwas darf dir niemals zustoßen!« Aber Jesus wandte sich zu ihm und sagte: »Weg mit dir, Satan! Du willst mich hindern, meinen Auftrag zu erfüllen. Was du da sagst, ist menschlich gedacht, aber Gottes Gedanken sind anders«“ (Matthäus 16, 22-23).

Erster kleiner Tipp: Bitte sprich nicht so mit deinen Freunden, es könnte sein, dass das nicht gut ankommt. Zweiter Tipp: Ganz gleich, ob du 15 Jahre alt bist oder 95 Jahre alt. Gott hört nie auf, dich zu rufen. Lass dich nicht von anderen beirren. Weder von Stimmen von außerhalb, noch von inneren Stimmen.

Wenn Gott dich ruft, dich beruft, dann hat er einen Plan und möchte dir einen Durchbruch schenken. Warum sollte Gott dich berufen, wenn er denkt, du wärst zu unbedeutend, zu klein, zu unbegabt, du würdest es sowieso nicht schaffen? Das wäre doch irre.

Unterschied

Jesus erkennt ganz klar den Unterschied zwischen dem, was äußerlich auf ihn niederprasselt und der Stimme Gottes. Er sieht, dass der Widersacher Gottes den Petrus nutzt, um zu versuchen, ihn vom Weg abzubringen. Und er reagiert darauf. Laut ruft er „Stopp!“ und geht seinen Weg unbeirrt weiter.

Es lohnt sich, auf Gott zu hören. Vielleicht wirst du keine Gemeinde bauen – vielleicht doch. Vielleicht wird Gott dich beauftragen, etwas zu sein oder etwas zu tun, was du dir heute noch gar nicht träumen lassen kannst. Aber er wird es nur tun, wenn du bereit bist zum Hören und dann den nächsten Schritt zu gehen. Und wenn dann die Zweifel kommen, rufe auch laut „Stopp!“ und gehe mutig den nächsten Schritt!

Sei gesegnet!

„Wir sind alle unbedeutende Leute, die Gott berufen und begnadet hat, auf eine bedeutsame Weise zu wirken“ (Brennan Manning).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de