Ein Weg zieht sich durch die Landschaft

Umbrüche im Leben

Immer wieder gab es Umbrüche in meinem Leben. Immer wieder auch Zeiten, in denen ich zurückgeschaut und reflektiert habe, wie mein Leben verlaufen ist. Das war oft ermutigend, manchmal aber auch sehr entmutigend. Wenn ich zurückschaue, dann sehe ich Durchbrüche und Aufbrüche, Neustarts und manches Durchstarten. Aber ich sehe auch Stolpern und Scheitern, sehe Misserfolge und Rückschläge.
Was ich aber durchgängig erkennen kann, ist, dass Gott immer an meiner Seite war. Mal lief er schweigend neben mir, mal hat er mich einfach machen lassen, oft hat er mich aber aufgehoben und getröstet, wieder auf den richtigen Weg gebracht und mir einen leichten Stups gegeben, dass ich nicht stehenbleibe.

Veränderung

Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin ein Mensch, der Veränderungen nicht mag – das mag man bei meiner Biografie gar nicht glauben. Wenn ich vor Veränderungen stehe, dann habe ich ein ungutes Gefühl im Magen, ja oft sogar Angst davor.

Das Resultat ist, dass ich zum einen sehr viel ertrage, bevor ich die Konsequenz ziehe, zum anderen aber auch, dass ich mich gar nicht nach neuen Wegen und Alternativen umschaue. Ich arrangiere mich mit dem, was ich habe. Das hat natürlich nicht nur Nachteile.

Ein großes Manko ist aber, dass ich nicht vorankomme. Wer stehen bleibt, kommt nicht voran. Und gerade Situationen oder Entscheidungen, die mich zum Scheitern geführt haben, bestärken mich dann in meinem Gefühl: Alles kann und soll doch so bleiben, wie es ist.

Nichts bleibt stehen!

So funktioniert das Leben aber nicht. Der alte Philosoph Heraklit hat schon festgestellt: „Alles ist in Bewegung und nichts bleibt stehen.“ Wenn wir in unserem Leben stehenbleiben, dann werden zwei Dinge geschehen:

Die Welt wird sich weiterdrehen, aber wir bleiben zurück. Das empfindet nicht jeder als etwas Schlimmes, aber es kann problematisch in vielen Lebensbereichen werden, in unserer Ehe, in Beziehungen und Freundschaften, im Arbeitsleben, um nur einige zu nennen.

Noch schwieriger ist aber der zweite Bereich. Gott bietet uns an, dass er uns von innen nach außen verändern möchte. Wer mich kennt, der weiß, dass ich predige, dass Gott uns ein Leben schenken möchte, das wir genießen können. Wer stehenbleibt, der entzieht sich diesem Segen und Geschenk.

Gottes Ruf folgen

Ich war fast 50 Jahre alt, hatte eine Pastorenstelle, die mir Spaß gemacht hat und war ziemlich zufrieden mit meinem Leben, als Gott mich aus dieser Komfortzone herausrief, um meinen Dienst an der Schule zu beginnen. Dazu musste ich noch einmal die Schulbank drücken und ein zweites Examen ablegen.

Große Angst hatte ich echt davor. Aber Gott wollte, dass ich im Glauben und Vertrauen auf ihn wachse – er wollte, dass ich mich innerlich veränderte, und er wollte mir schenken, dass ich in einem neuen Berufsfeld nicht nur neue, sondern auch gute Erfahrungen machen dürfte.

Das ist jetzt schon wieder fünf Jahre her – und ich habe es nie bereut, dass ich den Mut hatte, Gottes Ruf zu folgen. Du bist nie zu alt, dich von Gott rufen zu lassen, nie zu erfahren, maximal zu ängstlich oder zu beschäftigt.

Mut machen

Vielleicht steht bei dir keine berufliche Veränderung an, vielleicht möchte er in einem anderen Bereich deines Lebens Veränderung schenken, möchte dir Mut machen, einen Schritt weiterzugehen. Es mag sein, dass du auch Angst hast. Es mag sein, dass du dich früher schon überwunden hast und gescheitert bist.

Versuche es noch einmal! Gott ist treu – und wenn er dich ruft, dann wird er deinen nächsten Schritt begleiten. „Eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich trotz allem fest: Die Güte des Herrn hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr! Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der Herr ist alles, was ich brauche“, heißt es in Klagelieder 3, 21-24 (HfA).

So wie Gott jeden Morgen treu ist, so schenkt Gott jeden Morgen neue Türen und neue Chancen. Lässt du dich rufen oder bleibst du stehen?

Sei gesegnet!

„Herr, ich bitte nicht darum, das entfernt Liegende zu sehen. Der nächste Schritt genügt mir schon“ (Corrie ten Boom).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de