Anderes Verständnis
Seitdem ich Kinder habe, verstehe ich die Bibel an vielen Stellen anders, als ich es vorher tat. Ein Aspekt ist, was es bedeutet, dass Gott unser Vater sein möchte. Wenn meine Kinder nach Hause kommen, sprudeln sie meist über von dem, was sie am Tag erlebt haben. Oft erzählen sie von dem, was sie erlebt haben, auch oft, wie es ihnen geht. Besonders mein Sohn bringt immer wieder kleine und große Pläne vor, angefangen von Hobbys, die er gerne einmal ausprobieren möchte bis hin zu Plänen, die er schmiedet, wenn er alt genug ist, genügend Geld gespart hat, wieder einmal hier oder dort im Urlaub ist.
Interesse
Ich bin dann immer glücklich, dass ich am Leben meiner Kinder außerhalb unserer vier Mauern, aber auch an ihren Wünschen, Gedanken und Emotionen teilhaben darf. Und ich kann es nachvollziehen, dass Gott das auch interessiert, was in uns vorgeht.
In einem von König Davis Liedern heißt es: „Wie ein Vater seinen Kindern mit Güte begegnet, so barmherzig handelt der Herr an denen, die zu ihm gehören“ (Psalm 103. 13 BB). Gott liebt es, wenn wir uns über alles mit ihm unterhalten. Es macht ihn froh, wenn du ihm sagst, was dich beschäftigt, wovon du träumst, wie es dir geht und was du erlebt hast.
Die Gründe dafür sind einfach: Er liebt dich über alles. Nicht, weil du so Großartiges geleistet hast, sondern einfach, weil du da bist. Und weil er dich so liebt, interessiert er sich für dich!
Gott hat Freude an dir
Das Zweite ist: Gott weiß, wie „du tickst“. Warum? Weil er dich erschaffen hat. Er kennt deine Leidenschaften, er kennt ebenso deine Begabungen. Er hat sie dir gegeben. Und weißt du was? Er freut sich, wenn du Spaß daran hast, deine Hobbys auszuleben, ganz gleich, ob es Sport ist, Musik oder etwas ganz anderes.
Langweilst du dich beim Beten?
Und Gott freut sich daran, wenn seine Kinder mit ihm reden. Langweilst du dich manchmal, wenn du betest? Es könnte sein, dass du Gott Dinge erzählst, die dich nicht wirklich beschäftigen. Ich habe es noch nie erlebt, dass meine Kinder von der Schule nach Hause kamen, mir begeistert davon erzählt haben, dass sie eine gute Note geschrieben haben oder einen großartigen Korb beim Basketball geworfen – und sich gleichzeitig langweilten.
Ich habe auch noch nie Langeweile in ihren Gesichtern gesehen, wenn sie mir von ihren Sorgen berichteten oder von Rückschlägen. Wenn wir mit Gott sprechen, dann sollten wir nicht denken, dass es Dinge gibt, über die wir eben mit ihm sprechen sollten, weil es sich so gehört.
Interesse
Wenn du mit Gott sprichst, dann öffne dein Herz. Das ist es, was Gott wirklich interessiert. Gott ist ein guter Vater und ihn interessiert, was dich interessiert.
Als meine Kinder auf die Welt kamen, habe ich sie nicht erst geliebt, als sie angefangen haben zu sprechen oder mit mir Fußball zu spielen. Ich habe sie gesehen, frisch geboren und bin vor Liebe fast geplatzt. Und ich liebe sie genauso, ganz gleich, ob sie voller Energie nach Hause kommen und mir alles erzählen oder ob ihnen danach ist, sich erst einmal in ihr Zimmer zurückzuziehen und zu schweigen.
Aber ich möchte gerne für meine Kinder da sein, wenn sie etwas bedrückt. Ich möchte Teil der Lösung ihrer Probleme und Sorgen sein. Ich möchte sie auch manchmal einfach nur in den Arm nehmen, wenn es ihnen nicht gut geht. Aber ich möchte mich ebenso mit ihnen freuen, mit ihnen feiern.
Vaterliebe
Das ist die Art von Beziehung, nach der sich Gott sehnt, wenn er uns ansieht. Er liebt dich, ob du nun mit ihm redest oder nicht. Aber jeden Tag, den du lebst und den du wächst, möchte er mit dir Gemeinschaft haben. Er sehnt sich danach, dass du nach Hause kommst und ihm erzählst, was du erlebt hast, wie es dir geht, wovon du träumst und wo du gescheitert bist. Das ist seine Vaterliebe.
Sei gesegnet!
„Nichts ist so langweilig, wie religiös zu sein, aber nichts ist so aufregend, wie ein Christ zu sein. Leider haben die meisten nie den Unterschied zwischen dem einen und dem anderen entdeckt“ (Walter Ian Thomas).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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