Angewohnheit
Morgens, wenn ich aufstehe, ist mein erster Gang in die Küche. Ich werfe die Kaffeemaschine an und mache mir erst einmal eine Tasse guten Kaffee. Danach gehe ich in mein Arbeitszimmer und beginne, meine Andacht zu schreiben. Das ist irgendwann zu einer Angewohnheit geworden. Andere haben andere Gewohnheiten – aber nicht alle sind gut.
Die Zigarette nach dem Essen ist auch so eine Angewohnheit, eine, von der man weiß, dass sie eigentlich nicht gut ist, von der man aber schlecht wieder wegkommt. Und dann gibt es Angewohnheiten, die eigentlich gut sind, aber zu einer schlechten Angewohnheit werden können.
Siegeskranz
Ein lieber Freund geht sehr regelmäßig laufen. Gut, er ist auch Sportlehrer, da muss er sich fit halten. Es ist für die Gesundheit auf jeden Fall gut, Sport zu treiben. Es gibt aber Menschen, da wird der Sport zu einer Art Sucht, da richtet sich das ganze Leben danach aus. Dann stelle ich mir die Frage, ob das so gut ist.
Bei den meisten von uns gibt es auf jeden Fall Dinge im Leben, die zur Angewohnheit wurden – und Sport gehört auf jeden Fall eher zu den guten. Der Apostel Paulus nutzt den Sport, um etwas deutlich zu machen. Er schreibt: „Alle, die an einem Wettkampf teilnehmen wollen, nehmen harte Einschränkungen auf sich. Sie tun es für einen Siegeskranz, der vergeht. Aber auf uns wartet ein Siegeskranz, der unvergänglich ist“ (1. Korinther 9,25 BB).
Regelmäßig Trainieren
Wenn du an einem Marathonlauf teilnehmen möchtest, musst du beginnen, regelmäßig zu trainieren, ansonsten wird das eher nichts. Du wirst im Sport besser werden, wirst wachsen, wenn du gute Gewohnheiten entwickelst. Das gilt aber auch für alle anderen Bereiche im Leben, auch für dein geistliches Wachstum.
Der berühmte Pastor Rick Warren hat einmal gesagt: „Wenn du dir gute Gewohnheiten aneignest, wirst du einen guten Charakter haben. Wenn du einen guten Charakter hast, wirst du ein großes Schicksal haben. Dein Charakter ist die Summe deiner Gewohnheiten.“
Und Jesus sagt einmal: „Ihr wisst das alles – nun handelt auch danach. Das ist der Weg zu eurem Glück!“ (Johannes 13, 17 NLB). Du wirst Gottes Segen nicht erhalten, wenn du weißt, was du tun solltest, sondern wenn du das Richtige tust und dir das zur Angewohnheit machst.
Gewohnheiten
Wie entwickelt man Gewohnheiten? Indem man anfängt, etwas zu tun und es dann regelmäßig wiederholt. Das Aufstehen und das Schreiben meiner Andachten sind für mich nichts Ungewöhnliches mehr. Es gehört zu meinem Alltag, wie das Kaffeekochen oder Zähneputzen.
Wie so oft beginnt alles mit einer Entscheidung. Und dann mit etwas Durchhaltevermögen. Wissenschaftler haben in Untersuchungen herausgefunden, dass etwas dann zur Gewohnheit wird, wenn man es etwa sechs Wochen lang regelmäßig tut.
Wenn du etwas ein paar Tage lang tust, dann wieder nicht, dann wieder, dann wirst du keine guten Gewohnheiten entwickeln. Und manche Gewohnheiten sind wichtiger als das Laufen. Paulus sagt, Menschen trainieren hart für einen vergänglichen Siegeskranz. Wie viel wichtiger ist es, für den Siegeskranz zu trainieren, der bis in die Ewigkeit reicht?
Entwickle gute Gewohnheiten
Du magst super sportlich sein, aber ich garantiere dir, in 100 Jahren bist du nicht mehr auf der Erde. Und in 50 Jahren wirst du deinen Zenit der Leistung lange überschritten haben. Entwickle gute Gewohnheiten, dein geistliches Leben zu pflegen. Das kann man übrigens auch beim Laufen: Kopfhörer auf und einen guten Podcast gehört oder eine gelesene Bibel.
Mache es dir zur Gewohnheit, mit Gott zu sprechen, auf Gott zu hören, sein Wort zu studieren. Das wird dich dem Marathon nicht näher bringen, aber es wird dir den Weg in die Ewigkeit bahnen.
Sei gesegnet!
„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte! Achte auf deine Worte, denn sie werden Gewohnheiten! Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden Charakter! Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!“ (Talmud).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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