Puzzel - Weltkugel

Wichtig und einzigartig

Gestern in der Andacht habe ich einen Satz fallen lassen, der sehr wichtig ist: Niemandem von uns gibt Gott alles, aber Gott gibt jedem von uns etwas. Das bedeutet, dass jeder von uns nicht nur einmalig ist, sondern auch einzigartig und wichtig. Du hast deinen Platz in dieser Welt, den nur du einnehmen kannst und niemand anderes.

Wenn wir uns dessen bewusst sind, dass Gott so handelt, dann erkennen wir, dass wir einander brauchen. Jeder von uns hat etwas, niemand alles. Oder wie es der 1. Petrusbrief ausdrückt: „Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt!“ (1. Petrus 4, 10 NLB).

Puzzel-Stein

Wir leben wie ein Puzzle-Stein in dieser Welt. Ohne uns fehlt etwas, aber ohne die anderen fehlt auch etwas. Es macht also gar keinen Sinn, dass ich sein möchte, wie jemand anderes, denn der andere hat einen ganz anderen Platz in dieser Welt als ich.

Es macht auch gar keinen Sinn, eifersüchtig auf andere zu sein, denn ich könnte an deren Stelle gar nichts ausrichten. Ich habe einen anderen Charakter, habe andere Talente und auch andere Leidenschaften. Ich kann nur den Platz ausfüllen, den Gott sich für mich gedacht hat.

Band „United Chaotix“

Als ich in jungen Jahren angefangen habe, Musik zu machen, haben wir öfters mit einer Band zusammen gespielt. Die nannte sich „United Chaotix“, so weit ich mich erinnern kann. Total nette Leute, ansprechende Musik. Es war immer genial, mit denen zusammen auf die Bühne zu gehen.

Die andere Band hatte einen Gitarristen, der wirklich genial war. Immer wenn ich den spielen gehört habe, war ich eifersüchtig, dass ich nicht so war, wie er. Nicht nur, dass er flinkere Finger hatte – das hätte ich mir vielleicht noch antrainieren können – er hatte einfach ein super Feeling, ein super Timing und eine echt coole Ausstrahlung.

Sprachlos

Ich war damals nicht nur eifersüchtig, es hat mich regelrecht blockiert, wenn der in den Raum kam, wenn ich mit meiner Band gerade spielte. Irgendwann sprach der Typ mich dann an und sagte mir, er fände es absolut genial, wie ich spielen würde.

Ich hätte alle so im Blick, würde Gitarre spielen können und gleichzeitig mit dem Publikum arbeiten. Auch fände er es richtig gut, dass ich nicht immer nur auf Geschwindigkeit spielen würde, sondern mit Gefühl. Er würde das wirklich ein Stück bewundern, wie ich spiele.

Ich war absolut sprachlos, und es war das erste Mal, dass ich erkannt habe, dass ich einfach einen anderen Platz einnehmen musste, als mein vermeintlicher Konkurrent. Und dass wir beide auf unsere eigene Art wertvoll waren. Das hat mich so geprägt, dass ich mich noch 35 Jahre später daran erinnern kann.

Eifersucht

Eifersucht ist etwas, das uns die Lebensfreude sehr rauben kann. Ich schaue auf zu anderen und fühle mich klein. Aber das hat zur Folge, dass ich meine Begabungen und Talente nicht entfalte. Vielleicht ist das ein Grund, warum Gott in den 10 Geboten ganz klar sagt, wir sollen nicht begehren, was andere haben.

Eifersucht zerstört, blockiert, raubt. Wenn ich sehe, dass ich ergänzungswürdig bin – und die anderen auch, dann bereichert das mein Leben. Und die anderen bereichern dann auch mein Leben, anstatt blöde Gefühle hinein zu bringen.

Schau auf dich selbst und auf das, was Gott dir geschenkt hat, und sei nicht neidisch auf das, was du nicht hast. Gott hat sich mit Sicherheit etwas dabei gedacht, dir zu schenken, was du hast und dir nicht zu schenken, was du nicht hast.

Sei gesegnet!

„Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was nichts als Leiden schafft“ (Arno Backhaus).

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de