Kirche

Kirche in Paphos

Im freien Teil von Zypern gibt es viele Kirchen. In Paphos, fast am Hafen, gibt es eine besondere. Ihr Name lautet „Kirche der Panagia Chrysopolitissa“. Sie wurde im 12. Jahrhundert an dieser Stelle zu Ehren des Apostels Paulus gebaut, denn unweit des Gebäudes befindet sich eine Stehle, an der Paulus, der Legende nach, auf seiner ersten Missionsreise 39 Peitschenhiebe erhalten hat.

Peitschenhiebe

Laut Apostelgeschichte 13 waren Paulus und Barnabas – später Bischof von Zypern – von Gott auf die Insel gesandt worden, um die frohe Botschaft zu verkünden. Sie landeten in Salamis an und durchzogen die Insel bis an die andere Seite.

Der Statthalter Sergius Paulus war wohl sehr verständig und so versuchte man, Paulus davon abzuhalten, mit ihm zu sprechen, denn man hatte Angst, dieser könnte sich für Jesus entscheiden. Deswegen ließ man Paulus wohl auspeitschen

Nun vermischen sich Legende und Bibelbericht etwas, denn später berichtet Paulus, dass er fünfmal 40 Peitschenhiebe minus eins nach dem Gesetz (5. Mose 25, 2-3) erhalten habe. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass er auf Zypern diese furchtbare Strafe zum ersten Mal erhalten hatte.

Reines Gewissen

Er traf den Konsul trotzdem, dem er den römischen Namen Paulus zu verdanken hat. Sosehr man sich an manchem, was Paulus geschrieben hat, auch reiben kann, so sehr fasziniert mich dieser Mann, der die frohe Botschaft von Jesus in die halbe Welt trug, trotz aller Widerstände und Gegenwehr.

Paulus musste viel leiden, aber er blieb sich und seinem Glauben treu. Als Paulus später wieder einmal angeklagt worden war und vor Gericht bei einem anderen römischen Statthalter in Cäsarea stand, verteidigte er sich mit den Worten: „Ich setze die gleiche Hoffnung auf Gott wie diese Leute hier: die Hoffnung, dass die Toten auferstehen werden – sowohl die Gerechten als auch die Frevler. Aus diesem Grund bemühe ich mich, immer ein reines Gewissen zu haben – vor Gott und vor den Menschen“ (Apostelgeschichte 24, 16).

Es ist wichtig, ein reines Gewissen zu haben, denn mit einem schlechten Gewissen kann ich kein Leben leben, das ich genießen kann. Ein schlechtes Gewissen und die damit verbundenen Schuldgefühle sind wie große Steine, die ich in meinem Rucksack mit mir herumschleppe.

In die Falle tappen

Eigentlich wissen wir das, und eigentlich haben wir ja extra unser Gewissen von Gott bekommen, um gut von böse, richtig von falsch unterscheiden zu können. Dennoch tappen wir immer wieder in die Falle.

Und was ist, wenn wir versehentlich sündigen? Ich habe gelernt, dass Paulus sich immer wieder nach dem Geist ausgestreckt hat. Liest man seine Briefe, so sieht man, wie wichtig der Heilige Geist ist, wenn es darum geht, ein siegreiches Leben als Christ zu leben.

Paulus wusste, Gottes Geist schenkt uns gerade für Grauzonen und noch bevor wir in eine Falle tappen, ein Urteilsvermögen, das unseres weit übersteigt. Es ist ein Lernprozess, auf diese Stimme Gottes im Alltag zu hören. Wir werden siegreich sein, aber auch scheitern, denn wir sind nur Menschen.

Stimmen unterscheiden

Wenn wir gefallen sind, dann ist es gut und wichtig, sein Gewissen zu erleichtern, indem wir unsere Fehler bei Jesus am Kreuz eintauschen. Wenn wir bereit sind, uns verändern zu lassen, wird es uns mehr und mehr gelingen, Gottes Stimme von anderen Stimmen zu unterscheiden.

Und mit einem reinen Gewissen lebt es sich einfach besser und leichter – auch, wenn niemand von uns hoffentlich solche Torturen erleiden muss, wie der alte Paulus.

Tu nichts in deinem Leben, von dem du weißt, dass es verkehrt ist. Und lerne, auf dein Herz zu hören, wenn es mehr und mehr von Gott erneuert wurde. Gott wird dich niemals in die Irre führen.

Sei gesegnet!

„Ein reines Gewissen ist ein kleiner Himmel“ (Charles Haddon Spurgeon).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de