Bild Messias hinter einem Tisch mit Kerze und Rosenkranz

Besuch in deiner Gemeinde

Stell dir einmal vor, Jesus würde deine Gemeinde besuchen. Ich meine jetzt wirklich in Persona. Er würde heute leben und nicht vor 2000 Jahren.  Vielleicht käme er nicht aus Nazareth, sondern vielleicht aus irgendeinem kleinen Nest hier in Deutschland – Bielefeld zum Beispiel.
Er hieße auch nicht Jesus, sondern hätte einen typisch deutschen Namen, Kevin oder Martin. Nennen wir ihn Martin. Damals war Jesus ein ebenso geläufiger Name, wie Martin heute. Martin aus Bielefeld würde auch kein Gewand tragen und keinen Heiligenschein. Er würde so herumlaufen, wie die meisten von uns.

Würden wir Jesus erkennen?

Der Gottesdienst läuft, die Tür geht auf und Martin kommt hinein. Er setzt sich ganz weit hinten auf einen Stuhl, lauscht der Musik, dann kommt er langsam immer weiter nach vorne und beginnt zu sprechen: „Der, über den ihr da singt, das bin ich! Ich bin der Sohn Gottes. Ich bin der Messias!

Wie würden wir eigentlich reagieren? Würden wir ihn erkennen als den, der er ist? Es wäre in jedem Fall schwer, und so ist es nicht verwunderlich, dass es den Menschen zu Jesu Zeiten auch schon so ging. Auch damals gab es viele, die sich als Retter und Messias aufgespielt haben.

Und so heißt es in Johannes 7,25-27 (BB): „Da sagten einige Leute aus Jerusalem: »Ist das nicht der, den sie töten wollen? Er redet hier in aller Öffentlichkeit, und niemand widerspricht ihm. Hat der jüdische Rat vielleicht erkannt, dass er der Christus ist? Wir wissen doch, woher dieser Mann stammt. Aber wenn der Christus kommt, weiß niemand, woher er stammt!«“

Ich frage mich auch manchmal: Sind wir überhaupt bereit, Jesus im Alltag zu begegnen? Erwarten wir, dass er in unsrem Leben auftaucht?

Geschichte eines Mannes

Gerade habe ich die Geschichte eines Mannes gelesen, die mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Der Mann lebte ein armseliges und unglückliches Leben. Das hing auch damit zusammen, dass seine Kinder erwachsen geworden waren und ihn verlassen hatten.

Eines Tages geht dieser Mann also zu seinem Pastor und klagt ihm sein Leid. Er fragt ihn, was er tun müsse, um wieder glücklich zu werden, bzw. worin seine Sünde lag, dass er unglücklich war. Der Pastor antwortet: „Deine Sünde heißt Unkenntnis!“

Damit konnte der Mann nichts anfangen. Er hakt nach und der Pastor erklärt: „Einer deiner Nachbarn ist der Messias in anderer Gestalt, und du hast ihn nicht erkannt.“ Bedrückt und nachdenklich geht der Mann nach Hause.

Den Messias nicht erkannt?

In seiner Nähe war der Messias, und er hatte ihn nicht erkannt? Wer konnte das sein? Zuerst fiel ihm auf, dass alle, mit denen er in seiner Nachbarschaft lebte, Mängel hatten. Der Bäcker war zu faul, die Verkäuferin ziemlich eitel und arrogant, der Nachbarsjunge zu verweichlicht.

Aber die Antwort des Pastors ließ ihn nicht los. Also machte er sich auf die Suche. Und er entdeckte viele Dinge, die ihm früher entgangen waren. Der Rüpel von nebenan half der alten Dame oft beim Einkauf. Der Polizist an der Ecke vor der Schule hatte immer ein nettes Wort für die Kinder.

Die alte Dame kümmerte sich liebevoll um die streunenden Katzen und der Postbote nahm sich immer Zeit für die einsamen Herzen.

Änderung der Sichtweise

Mit der Zeit änderte sich seine Sicht auf das Leben. Seine Schritte wurden wieder leichter und sein Gang aufrechter. Seine Augen blitzten oft vor Freude. Wenn er mit anderen sprach, hörte er aufmerksam zu – es könnte ja sein, dass es der Messias war, der gerade mit ihm redete.

Irgendwann sprachen ihn die Menschen auf seine Veränderung an. Was war geschehen, dass er plötzlich so glücklich war? Der Mann antwortete: „Ich weiß es auch nicht. Alles änderte sich zum Guten, als ich anfing, nach Gott zu fragen!“

Großartig. Der mürrische Mann sah Jesus, weil er nicht wusste, wie er aussah. Die Leute zur Zeit Jesu verpassten ihn, weil sie dachten, sie wüssten es. Wie sehen die Dinge in deiner Nachbarschaft aus?

Sei gesegnet!

„Der Rest unseres Lebens besteht darin, das auszuleben, was Gott bereits in uns hineingelegt hat – sich selbst. Jeder Mensch soll erkennen, wie wunderschön es ist, mit Jesus Christus unterwegs zu sein“ (Hans Peter Royer).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de