betende Hände auf Geländer

Wenn ich rufe …

Wie oft geht es uns doch so, wie David, als der sein zweites Lied geschrieben hat? Wie oft bitten wir genau dasselbe? „Wenn ich rufe, gib mir doch Antwort, Gott, der du mir zum Recht verhilfst! Als ich in die Enge getrieben wurde, hast du mir weiten Raum verschafft. Hab Erbarmen und höre mein Gebet!“ (Psalm 4, 2 BB). Das wäre doch was, wenn Gott uns antworten würde, oder?

Ein von mir geschätzter Pastor und Autor, Max Lucado, hat einen wunderbaren Text genau zu diesem Thema veröffentlicht, der mich sehr getroffen hat und den ich dir nicht vorenthalten möchte:

Es gab einmal einen Menschen, der Gott herausforderte, zu reden:

Lass den Busch brennen wie bei Mose Gott.
Und ich werde folgen.
Lass die Mauern einstürzen wie bei Josua, Gott.
Und ich werde kämpfen.
Stille die Wogen wie auf dem galiläischen Meer, Gott.
Und ich werde hören.

Hast du dein Gehör verloren?

So saß der Mensch neben einem Busch, an einer Mauer und in der Nähe des Meeres und wartete, dass Gott reden würde. Und Gott erhörte den Menschen und antwortete ihm.

Er sandte Feuer, nicht auf einen Busch, sondern auf eine Kirche. Er brachte eine Mauer zum Einsturz, doch nicht aus Steinen, sondern aus Sünde. Er stillte den Sturm, nicht des Meeres, sondern einer Seele.

Und Gott wartete, dass der Mensch antworten würde. Doch weil der Mensch auf Büsche sah und nicht auf Herzen; auf Steine und nicht auf Menschenleben; auf Meere und nicht auf Seelen, kam er zu dem Schluss, Gott habe nichts getan.

Schließlich blickte er zu Gott empor und fragte: Hast du deine Macht verloren?

Und Gott blickte ihn an und sagte: Hast du dein Gehör verloren?
(Quelle: Max Lucado, Gott ganz vertrauen)

Hörst du Gott?

Manchmal ist es eine Frage des Blickwinkels, des Zuhörers, des Offenseins, die bestimmt, ob wir Gottes Antworten hören oder nicht. Oft genug erwarten wir, dass Gott so redet, wie wir es wollen, dass seine Antwort so ausfällt, wie wir es uns wünschen. Und im Herzen haben wir schon lange beschlossen: Wenn Gott nicht tut, um was ich ihn bitte, wenn er anderes antworte, als ich es erwarte, wenn sein Weg in eine andere Richtung geht, als die, in die ich gehen möchte, dann höre ich ihn nicht.

Dann verschließe ich mein Ohr, sehe nur lauter Zufälle, denke, mein Bauch oder mein Verstand würden reden und sehe nicht, dass Gott einen guten Plan für mich und mein Leben hat. Deswegen fragt Gott auch dich und mich manchmal: „Hast du dein Gehör verloren?“

Sei gesegnet!

„Gott antwortet immer genau in der Weise auf Gebet, wie wir es täten, wenn wir Seine Weisheit, Liebe und Allmacht besäßen!“ (William MacDonald).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de