Unüberwindbare Hürden

Wie muss ein Mensch sich fühlen, der sich sicher ist, dass Gott ihm einen Traum, eine Vision geschenkt hat, aber alles in seinem Leben genau in die entgegengesetzte Richtung läuft. Anstatt Siege einzufahren, ein Held zu sein, so viele Erfolge zu erzielen, dass man sie kaum mehr notieren kann, gibt es nur Stolperfallen, Steine im Weg und scheinbar unüberwindbare Hürden. 

Helden der Bibel

So ging es einer ganzen Reihe von Helden der Bibel. Der Hirtenjunge David zum Beispiel erhielt die Vision, einst König von Israel zu werden. Er war der jüngste und unbedeutendste in seiner Familie. Ein erstes Hoffen flammte auf, als er den Riesen Goliath besiegte und so sein Volk rettete. 

Aber das war nicht der Beginn seines persönlichen Siegeszuges. Direkt im Anschluss versuchte man ihn zu töten. David musste fliehen, sich in Höhlen verstecken und in der Wüste schlafen. 

Josef ging es ähnlich. Nachdem Gott durch Träume zu ihm gesprochen hatte, wurde er in einen Brunnen geworfen, als Sklave verkauft, betrogen und saß jahrelang zu Unrecht im Gefängnis. 

Das Volk Israel musste Ewigkeiten versklavt in Ägypten warten, bis Gott Mose schickte, um es zu befreien. Und auch dann erreichten sie trotz großer Wunder Gottes, wie dem Teilen des Meeres oder der übernatürlichen Versorgung in der Wüste, nicht gleich das gelobte Land, in dem Milch und Honig fließen, sondern mussten 40 Jahre (!) lang in der Wüste leben. 

Haben wir Geduld?

Ich könnte diese Liste noch lange fortführen. Wenn Gott Träume und Visionen schenkt, dann braucht es manchmal wirklich Geduld. Aber die Wahrheit ist, Gott hält daran fest. Doch so mancher Traum für uns ist schon geplatzt, weil wir ihn losgelassen haben. Was uns fehlte, war die Geduld. 

Schnell haben wir uns vom Widersacher alles Mögliche einreden lassen: „Gott hat dich vergessen!“ „Du bist nicht gut genug, dass Gott seinen Traum in deinem Leben verwirklicht!“ „Gott hat seine Meinung geändert, Pech gehabt!“ „Du hast dich einfach geirrt!“

Hätten Menschen, wie Josef, Mose oder David sich davon beeinflussen lassen, die Weltgeschichte hätte neu geschrieben werden müssen. 

Geduld ist etwas, das manchmal schwer zu ertragen ist. Und verständlich sind die Fragen, die dann im Kopf kreisen. 

Gott hat uns nicht vergessen

Die Wahrheit ist, dass Gott uns nicht vergessen hat. Aber er hat seinen eigenen Zeitplan. Wenn du unsicher bist, dann befolge den Rat, der sich in Klagelieder 3, 26 (HfA) findet: Es ist das Beste, geduldig zu sein und auf die Hilfe des Herrn zu warten.“

Es ist nicht leicht, aber das beste. Die Kombination aus Zweifel, Frust und Wut ist wie ein Geschwür, das uns innerlich zerfressen kann. Zu leicht geben wir Träume und Visionen auf, obwohl wir uns so sicher waren, dass sie von Gott kamen. „Denk daran: Gottes Pläne für dich sind größer als jedes Problem und jedes Hindernis, das sich dir in den Weg stellt“, schreibt die Predigerin Joyce Meyer.

Zu oft biegen wir in unserem Leben dann nach links oder rechts ab und denken uns: „Na, dann halt nicht!“ Wenn Gott etwas verspricht, dann hält er es auch, denn es ist Teil seines Naturells. Gott kann gar nicht anders. 

Halte fest an deinen Träumen

Gott wird dich zum Sieg führen. Nach dem finsteren Tal ist ein Tisch im Angesicht deiner Feinde gedeckt. Gott wird dein Haupt mit Öl salben und dir voll einschenken (Psalm 23). Gib nicht auf und durchkreuze damit Gottes Pläne. 

Gott hat in der Bibel immer wieder gezeigt, dass er treu ist, dass er hält, was er verspricht. Und es gibt umgekehrt genügend Beispiele dafür, dass Menschen in ihr eigenes Unglück rannten, weil sie nicht warten konnten. König Saul ist dafür ein gutes Beispiel. 

Halte fest an deinen Träumen, lasse deine Zweifel los und bitte Gott um Geduld – vielleicht sehr leicht gesagt, aber dennoch effektiv. Gott hat dich nicht vergessen!

„Alles ändert sich, wenn wir uns der Möglichkeit öffnen, dass Gottes Geschichte auch wirklich unsere Geschichte ist“ (Max Lucado). 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de