Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Strahlendes Vorbild – ein Held

Bist du manchmal auch von dir selbst enttäuscht, weil du nicht so ein toller Typ bist, wie du gerne sein möchtest? Du möchtest ein strahlendes Vorbild, ein Held sein, jemand, dem man schon von weitem ansieht, dass er anders ist als die Masse. Nicht, weil du so gut bist, sondern weil Gott so gut ist. Vielleicht ist das ein bisschen zu dick aufgetragen, aber als „gute Menschen“ würden wir doch alle gerne dastehen, oder?

Vielleicht ist noch nicht einmal das Ziel, dass die Menschen uns an unserem Charakter oder unseren Taten gleich in die Schublade „das ist aber ein guter Christ“ stecken, aber dennoch ärgern wir uns manchmal über uns selbst, wenn wir anders reagiert haben, als wir wollten. 

Ein Versagen wiegt in unserem Gewissen schwerer als viele gute Taten der letzten Wochen. Und dann sind wir enttäuscht. 

Macken und Kanten

Mich tröstet dann manchmal, dass ich mich in guter Gesellschaft weiß, denn viele der Helden der Bibel hatten auch so ihre Macken und Kanten und haben immer wieder versagt, ob es nun Abraham war, der offen log, Mose, der seine Wut nicht unter Kontrolle hatte und einen Ägypter tötete, oder David, der Ehebruch betrieb.

Die Bibel ist voll von Beispielen von Menschen, die eigentlich Anti-Helden waren, weil sie immer wieder versagten und die Gott dennoch segnete und nutzte, sein Reich zu bauen. Der Ehebrecher David wird so zum Beispiel zum Vorzeige-König Israels, der Lügner Abraham wird immer wieder als Held des Glaubens geehrt. 

Ein anderer mit schwachem Charakter war Petrus. Obwohl er so nah bei Jesus war, wie wir es wohl kaum sein werden hier auf Erden, wusste Jesus, dass er versagen würde – und noch als Petrus dachte, er wäre ein Held des Glaubens, warnt Jesus ihn prophetisch. 

Aber es wird schon vor dem Fehler von Petrus klar, dass er anders ist als zum Beispiel der Verräter Judas. Jesus sagt dem Petrus: „Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhört. Wenn du dann wieder zu mir zurückgekehrt bist, sollst du deine Brüder und Schwestern stärken“ (Lukas 22, 32 BB).

Und so sollte es auch kommen, der Petrus, der schwach war und Jesus nur kurze Zeit nach dieser prophetischen Aussage verleugnete, sollte zum Fels für die Kirche werden. Er bekam den Auftrag, sich um die Schafe von Jesus, um die alten wie neuen Nachfolger, zu kümmern. 

Umkehren

Warum? Weil er sein Versagen einsah und wirklich umkehrte – ebenso, wie die Anti-Helden von Abraham über Mose bis hin zu David. Der Verräter Judas wählte einen anderen Weg. Auch er scheiterte, indem er für ein bisschen Geld korrupt wurde und Jesus verriet. Aber anstatt umzukehren, als er sich seines Fehlers bewusst wurde, beging er Selbstmord. 

Du und ich, wir sind keine fehlerlosen Helden, keine Supermänner und Superfrauen – weder in unserem Leben, noch was unseren Glauben angeht. Aber das, was Jesus Petrus schon vorweg mitgegeben hatte, gilt ebenso für uns. Wenn wir scheitern, wenn wir enttäuschen, wenn wir Fehler machen, dann ruft er uns dazu, umzukehren von unseren falschen Wegen. 

Und dann läuft der letzte Teil des Auftrages fast von alleine, denn meist stärken wir andere schon alleine dadurch, dass sie sehen, dass wir „die Kurve bekommen“ haben. Wenn du dich immer wieder daran hältst, dann wirst du auch ganz schnell vom Anti-Helden zum Helden – nicht, weil du fehlerfrei wirst, sondern, weil du weißt, wie man umkehrt. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de