Mit einer Form Kekse ausstechen

Weihnachtsgebäck

Wenn sich Menschen Anfang August über Weihnachtsgebäck unterhalten, dann ist das eher ungewöhnlich. Aber ganz genau das taten eine Frau in der Schlange vor mir und die Bäckersfrau, als ich vor ein paar Tagen Brötchen holen wollte. Im Gespräch ging es von Gebäckstücken mit dem Namen „Eisbälle“ über Schoko-Weihnachtsmänner, die ein Supermarkt in Berlin schon Anfang Juli in seinen Regalen hatte, bis hin zum Plätzchenbacken.

Mit diesen Themen wurde die Wartezeit schon fast zum Vergnügen. Ich hatte den Eindruck, dass genau durch dieses Gespräch Gott zu mir sprach. Denn er erinnerte mich an ein Bild, das ich einmal bei einem Prediger zur Veranschaulichung gesehen hatte.

Weich und formbar

Der Prediger hatte einen Klumpen Fimo (eine Modelliermasse) und knetete diesen während, er mit den Zuhörern sprach. Das, was er gerade tun würde, wäre das, was geschehen würde, wenn ein Mensch Christ wird: Sein hartes Herz wird weich und formbar. Sehr kreativ!

Dann nahm er eine Ausstechform in die Hand, die wie eine Figur aussah. Sein Vergleich: Wir wären, wie der Klumpen in seiner Hand, die Figur stelle Jesus dar – ganz klar ein Unterschied. Der Prediger drückte den Teig platt und erklärte, dies symbolisiere den Beginn unserer Lebensreise als Christ. Wir würden erkennen, dass wir Veränderung in unserem Leben bräuchten und würden uns deshalb formen lassen.

Überschüssige Knetmasse

Nun nahm er die Form und drückte sie ins Fimo, so als würde man Plätzchen ausstechen. Und jetzt wurde es wirklich ernst: Der Pastor sagte, je enger wir mit Jesus lebten, desto mehr würden wir sehen, wo wir schlechte Dinge hinter uns lassen müssten. Wir würden sehen, wo wir Veränderung bräuchten, um so zu werden, wie Gott sich uns einst gedacht hat.

Dann fing er an, die überschüssige Knetmasse so nach und nach außen abzureißen, sodass mehr und mehr nur der Rand der Form übrig blieb. Genau das – so der Pastor – wäre unser Problem. Oft genug hätten wir Menschen ganz genaue Vorstellungen, wie unser Leben auszusehen hätte, wie wir glücklich werden würden und was wir dafür bräuchten.

Aber wir hindern Gott damit daran, die überflüssigen Ränder zu beseitigen. Ja noch mehr, wir diskutierten immer und immer wieder mit Gott. Wir erklären ihm, der das Leben erfunden hat, wie Leben funktionieren würde, eben weil wir erwarten, dass Gott uns unsere Vorstellungen vom Leben erfüllt.

Gott ist kreativ

Und genau deswegen wäre es so schwer, dass wir uns verändern würden. Ich fühlte mich ziemlich ertappt und an einen Vers des Propheten Jesaja erinnert, der sagt: „Denen, die im Streit mit ihrem Schöpfer leben, wird es schlimm ergehen. Sind sie doch nur eine unter vielen Tonscherben. Streitet der Lehm mit dem, der ihn formt und sagt: ›Was machst du?‹ Schreit der Topf: ›Du hast zwei linke Hände!‹ Oder: ›Du bist zu ungeschickt?‹“ (Jesaja 45, 9 HfA).

Gott ist der Schöpfer, der Erfinder unseres Lebens. Er ist ein liebender Vater und meint es gut mit uns. Ein erfülltes Leben, das hat er versprochen, will er uns schenken. Dazu wäre es nötig, dass wir geformt und verändert werden. Der logische Schluss wäre, Gott machen zu lassen! 

Aber genau das fällt uns aus den verschiedensten Gründen schwer. Frage dich heute einmal, an welche Bereiche deines Lebens Gott nicht herandarf. Woran würdest du festhalten, wenn er sagen würde: „Das gehört zum überschüssigen Rand, das muss weg, damit du die richtige, die perfekte Form bekommst!“

Und warum hältst du an diesen Bereichen fest? Die Wahrheit ist: Je mehr Bereiche deines Lebens du Gott hinhältst und ihn bittest zu entscheiden, desto mehr wirst du Veränderungen hin zum Guten erleben. Ich muss jedes Mal daran denken, wenn ich Plätzchen backe oder eben im Sommer ein Gespräch über Weihnachtsgebäck höre.

Sei gesegnet!

„Gott ist kreativ! So wie der Töpfer den Ton formt, so verändert Gott mein Leben“ (Susann Korte).

Jürgens Gedanken täglich aufs Handy? Abonniere meinen Telegram-Kanal: https://t.me/juergensgedanken

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

 

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de