Flügel aus Blättern gezeichnet

Alt und Neu

Wer mit der Bibel unterwegs ist, der hat mit Sicherheit schon den wichtigen Vers von Paulus gelesen: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen“ (2. Korinther 5, 17). Doch so sehr wir vielleicht daran glauben, dass das wahr ist, so wenig erleben wir, dass jemand wie ausgetauscht, neu ist, nachdem er Christ geworden ist.

Wenn jemand jähzornig ist, dann legt er das im Normalfall nicht gleich ab, wenn er Christ wird. Jemand, der ungeduldig ist, wird nicht ein geduldiger Mensch, weil er sich bekehrt hat. Und dennoch hat Paulus absolut recht.

Ein neues Herz

Wer Christ wird, dem schenkt Gott ein neues Herz, ein Herz, das im besten Fall sieht, wer du bist und wer du sein könntest, ein Herz, das weich ist, empfänglich für Gott und seinen Geist. Das Problem ist, dass es viele Menschen gibt, die genau hier stehen bleiben.

Ich habe mein Leben Jesus übergeben – jetzt ist doch alles gut. Ich bin ein Kind Gottes, ich habe Gott als meinen Vater auf meiner Seite und werde meine Ewigkeit bei ihm verbringen. So weit, so richtig. Aber: Du lebst doch hoffentlich noch eine ganze Reihe Jahre hier auf dieser Erde und werde neu.

Beeinflussung

Dir entgeht wahnsinnig viel Segen, den Gott für dich vorbereitet hat, wenn du diese Einstellung hast. Wenn du ungeduldig bist oder jähzornig, wenn du andere Charakterschwächen hast, einen Hang zum Lästern oder Lügen. Lässt du dich schnell reizen oder bist du misstrauisch, dann werden diese Dinge dein weiteres Leben – auch dein Leben als Christ – beeinflussen.

Du bist ein neuer Mensch, der mit einem alten Rucksack durchs Leben geht, dessen Leben weiterhin von Gefühlen wie Angst, Misstrauen, Wut und Frust eingeschränkt ist.

Anfang einer Reise

Wenn du Christ wirst, dann sollte das ein Anfang sein, der Anfang einer Reise. Beginnt in dir etwas Neues, dein neuer Charakter, dein neues Denken, deine neuen Gefühle sind quasi als Samen in dich gepflanzt, aber sie müssen gepflegt werden und wachsen, wenn du Christ wirst.

Nur, weil ich mich heute in einem Fitness-Studio anmelde, bin ich nicht morgen schlank, sportlich und muskulös. Es ist wichtig, dass ich trainiere um neu zu werden. Der Apostel Paulus schreibt: „Ich bin ganz sicher, dass Gott sein gutes Werk, das er bei euch begonnen hat, zu Ende führen wird, bis zu dem Tag, an dem Jesus Christus kommt“ (Philipper 1, 6).

Training

Wenn ich in ein Fitness-Studio gehe, dann gibt es dort Trainer, die mir zeigen, wie ich Übungen richtig mache, wie ich trainieren sollte, um Erfolg zu haben. Aber trainieren muss ich selbst. Das kostet Zeit und Kraft, aber ich werde Erfolge sehen, wenn ich am Ball bleibe.

Bei Gott ist es ähnlich. Jesus hat alles getan, was nötig ist, damit wir ein erfülltes Leben leben können, das in der Ewigkeit bei Gott endet. Nun ist es so, dass Gott in uns und mit uns arbeiten möchte, aber nicht für uns bzw. anstelle von uns.

Gott wird das Werk, das er bei uns begonnen hat, zu Ende führen, wenn du dich darauf einlässt, wenn du deinen Teil dazu tust. Er wird dir Segen nicht überstülpen oder Veränderung, er wird es dir anbieten. Nicht von heute auf morgen wird er deine Verletzungen, dein Misstrauen, deine Ängste, deine Wut und deinen Frust einfach verschwinden lassen. Aber er wird dir die Hand reichen, wird dir anbieten, sich um alles Negative zu kümmern, das du ihm hinhältst.

Auf den Weg machen

Glaube ist ein Prozess, ein Training, ein Weg – die Tür ist offen, der Trainer ist da. Jesus hat bereits alles getan, was notwendig ist, nun liegt es an dir und mir, dass wir uns auch auf den Weg machen und das Versprechen von Gott einlösen.

Dann und nur dann wirst du sehen, wie sich dein Leben wirklich verändert. Nicht, weil du versuchen musst, dich selbst zu ändern und Schlechtes hinter dir zu lassen, sondern, weil du zulassen musst, dass Gott an deine Probleme heran darf.

Du hast die Karte in der Tasche. Mach dich auf den Weg und beginn dein Training. Es beginnt mit einem ersten Gebet, einem ersten Schritt, einer ersten Übungseinheit. Der Erfolg wird kommen, aber nicht von allein im Schlaf.

Alles neu und doch alles alt? Das muss nicht sein. Es liegt an dir!

Sei gesegnet!

„Das christliche Leben ist eine Trainingserfahrung, und Ziel des Trainings ist es, Gott hingegebene Menschen zu werden“ (Gordon MacDonald).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de