Gute Freunde

„Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen und trotzdem zu uns halten“, hat einst die französische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach gesagt. Wirklich gute Freunde – die meisten sehnen sich nach ihnen, viele haben sie nicht. Wir haben „gute Kumpels“ und „Buddies“, aber leider viel zu selten einen richtig guten Freund oder eine richtig gute Freundin.

Vielleicht liegt es ein Stück daran, dass wir verlernt haben, was ein richtiger Freund ist. Und vielleicht liegt es daran, dass es zwar leicht ist, sich nach einem Freund zu sehnen, aber schwer, selbst einer zu sein. Jesus beschreibt seinen Freunden einmal, wen er einen wahren Freund nennen würde: 

Sein Leben hingeben?

Er sagt: „Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für die Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde, denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe“ (Johannes 15, 13-15 NLB). 

Was für ein Anspruch! Wie viele Menschen gibt es in deinem Umfeld, für die du dein Leben opfern würdest? Gott hat uns das großartige Geschenk der Freundschaft gemacht, denn Jesus hat es getan. Und er sagt uns, dass wir eben nicht seine Diener sind – obwohl wir ihm dienen – sondern seine Freunde – obwohl wir diese Freundschaft sehr oft auf die Probe stellen. 

Unruhig

Das allein bewegt mich. Aber noch etwas macht mich innerlich unruhig, denn Jesus sagt deutlich, dass die seine Freunde sind, die tun, was er ihnen aufträgt. Und dann sehe ich, wie träge ich im Alltag oft bin, wie schnell ich Ausreden suche oder keinen Termin im Kalender finde, wie sehr ich an meinem Besitz klebe und wie wenig ich mit Jesus spreche. 

Dann werde ich manchmal traurig, denn ich denke: Wenn mich einer meiner Freunde so behandeln würde, was würde ich nur von ihm denken?

Jesus ist anders. Er streckt uns immer seine Arme entgegen, bietet uns Tag für Tag seine Freundschaft an, egal, ob wir unser Leben lang nichts mit ihm zu tun hatten oder ob wir schon lange Christen sind. Er, Jesus, ist genau das, was Ebner-Eschenbach in ihrem Zitat schreibt: Er kennt dich und mich, und er steht trotzdem zu uns. 

Jesus ist ein Freund

Jesus ist ein Freund, wie wir ihn gerne hätten. Er hat immer Zeit, hat immer ein offenes Ohr. Er tröstet, er hilft, er freut sich über jedes Gespräch und jedes Zusammenkommen. Er gibt Rat und ist ehrlich. Er ist vertrauenswürdig, nimmt uns an, wie wir sind, weist uns in Liebe auf Fehler hin und hilft uns, diese loszuwerden. Und er hat sein Leben gegeben für uns. 

Die Frage ist: Wie antworten wir auf das Angebot? Greifen wir zu, oder lehnen wir ab? Und wie sind wir bereit, in diese Freundschaft zu investieren? Nimm dir heute Zeit und denke darüber nach. Und dann sei ganz ehrlich und sage Jesus, wo dein Herz steht. Sprich mit ihm und erwarte, dass er antwortet – denn auch das macht eine Freundschaft aus. 

„David fand einen Gefährten in einem Prinzen Israels; du kannst einen Freund im König Israels, Jesus Christus, finden. Er hat einen Bund mit dir geschlossen. Zu seinen letzten Worten gehörte: „Ich bin bei dir alle Tage bis an das Ende der Welt“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!