Mit Scrabbelbuchstaben faith aufgestellt und Trockenblumen

Nicht weiter kommen

Es gibt Zeiten, da hat man als Christ den Eindruck, man würde einen Sieg nach dem nächsten einfahren – große Siege, lebensverändernde Siege. Dann aber kommen wir immer wieder an unsere Grenzen und denken: Es geht keinen Millimeter voran. Eine Frau sagte mir einmal: „Ich habe das Gefühl, ich bin genauso schwach im Glauben wie vor vielen Jahren, als ich Christ wurde!“

Wenn wir uns vornehmen, Dinge besser zu machen und dann scheitern, dann ist das sicherlich kein gutes Gefühl. Selbst Paulus hat einmal gesagt: „Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch“ (Römer 7, 19 HfA).

In solchen Momenten fallen wir schnell auf eine Lüge herein, die sagt: „Du schaffst das nie!“- und schnell wird es eine Festlegung, die uns einredet: „Ich bin genauso schwach im Glauben wie damals.“ Aber ist dem wirklich so?

Die Frau, die mir damals ihr Leid klagte, erzählte mir anschließend alles auf, was sie in ihrem Leben falsch machte, wo sie immer wieder dieselben Fehler beging und wusste sogar, warum sie immer wieder in Sackgassen landete. 

Christ auf dem Weg

Aber sie hatte keine Kraft oder keinen genügend starken Willen, Dinge zu ändern. Sie nahm sich vor, das nächste Mal in eine andere Richtung abzubiegen und tat es dann doch nicht. Was für eine Christin war sie nur? – fragte sie sich immer wieder. 

Ich denke, sie ist eine Christin, wie wir es hoffentlich alle sind – eine Christin auf dem Weg. Denn etwas hatte sich bei ihr augenscheinlich verändert. Sie hatte ein Gespür dafür, was in ihrem Leben richtig und was nicht richtig war, wie sie sich hätte verhalten sollen (und wollen) und wie nicht, was für Dinge sie hätte tun sollen oder eben nicht hätte tun sollen. 

Der Heilige Geist war an ihr und in ihr am Wirken – ansonsten hätte sie ja kein schlechtes Gewissen gehabt. Die Konsequenz aber war die falsche, denn sie hatte sich eingeredet, sie wäre eine schlechte Christin. Aber genau das war eine Lüge, und die blockierte sie und machte ihr das Leben schwer.

Ich lud sie ein, bis zu unserem nächsten Treffen zu schauen, ob sie den Begriff „schlechter Christ“ oder zumindest Beispiele für „schlechte Christen“ in der Bibel finden würde, also für Menschen, die Jesus folgten, versuchten, seinen Geboten zu folgen und dann als schlecht bezeichnet wurden, weil sie Fehler gemacht hatten. 

Gib nicht auf!

Du kannst dir denken, dass sie so jemanden nicht fand. Sie fand viele Menschen, die Jesus folgten und Fehler hatten. Einer meiner Lieblingshelden der Bibel ist Petrus – absolut kein Mann ohne Fehl und Tadel und dennoch der, zu dem Jesus sagt: „Ich sage dir: Du bist Petrus. Auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen“ (Matthäus 16, 18 HfA). Aber es waren eben Menschen, die Gott trotzdem liebte, trotzdem nutzte, deren Leben Jesus dennoch segnete.

Gib nicht auf, auch, wenn du fällst. Dass du es bemerkt hast, wenn du einen Fehler gemacht hast, ist ja schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Lass Gott weiter an dir arbeiten und dich verändern. Wenn du Jesus angenommen hast, dann bist du ein Kind Gottes, ein Königskind, so wie Paulus es sagt: 

„Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: »Jesus ist der Herr!«, und wenn du von ganzem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden. Wer also von Herzen glaubt, wird von Gott angenommen; und wer seinen Glauben auch bekennt, der findet Rettung“ (Römer 10, 9-10 HfA).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de