Manchen Menschen gelang es, vor der Ermordung ihres Angehörigen noch einen letzten Brief zu schreiben. Von Ida Goldis ist so ein Brief erhalten. Sie schrieb ihn im Oktober 1941, am Vorabend ihrer Deportation aus dem rumänischen Ghetto Kischinew in die Ukraine. Ida, ihr Sohn Vili und ihre jüngere Schwester Doba wurden gezwungen, zusammen mit anderen Deportierten die beschwerliche Reise zu Fuß zu unternehmen. Ida und Doba trugen Vili abwechselnd auf dem Rücken, wozu sie einen speziellen Gurt benutzten, den sie für ihn genäht hatten. Anfang 1942 erfror das kleine Kind in der bitteren Kälte, und seine Mutter, die allen Lebenswillen verloren hatte, starb ein paar Tage später durch das Trinken verseuchten Wassers. Ida war 24 Jahre alt, als sie starb, Vili erst drei. Ich werde aus ihrem Brief vorlesen:

„Meine liebe Clara, gestern habe ich Dir eine Postkarte geschickt, die Dir, falls Du sie bekommst, großes Leid bereiten wird… seit einigen Tagen schwebt eine schreckliche Gefahr über uns. Man schickt uns zu Fuß zur „Umsiedlung“ (so sagt man uns) in die Ukraine. Du kannst Dir unsere Situation vorstellen, wenn wir eine so lange Strecke zu Fuß zurücklegen müssen, bei so kaltem Wetter, mit einem kleinen Kind und nur ein paar Sachen, die wir mitnehmen können, das bedeutet, nur Essen für die Reise……. das einzige, was ich bedaure, ist, dass ich Dich nie wieder zu Gesicht bekommen werde. Ich leide so sehr. Ich hatte gehofft, wir würden einander wiedersehen, aber nun habe ich alle Hoffnung verloren. Noch einmal, nur einmal noch die Gelegenheit zu haben, Dich wiederzusehen… Lebt wohl, meine Lieben! Meine geliebte Mutter, mein guter Vater, Ihr wart der erste Sonnenstrahl, der mein Leben erwärmte… Ich bedaure aus tiefster Seele, dass ich beim Abschied die Bedeutung des Augenblicks nicht erfasste, dass ich Euch nicht lange, lange betrachtet habe, damit sich Euer Bild tief in meine Seele einprägt, dass ich Dich nicht fest umarmt habe, ohne loszulassen. Nun blicke ich umsonst zurück, es ist hoffnungslos; ich kann versuchen, so sehr ich will, Dir näher zu kommen, aber wir werden erbarmungslos weggezerrt, weiter und weiter weg… Lebewohl für immer, all meine Gedanken sind bei Dir.“

Antisemitismus

Wir sollten uns davor hüten, besonders wir als Christen…denn die Juden sind ein sehr spezielles Volk. Gott hat sich ihnen zugeneigt und sie erwählt.

Im 5 Mose 7, 6-8 heißt es:

Denn du (Israel) bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, dass du ihm zum Volk seines Eigentums wirst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der Herr sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern – sondern wegen der Liebe des Herrn zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen hat…“

Was lernen wir daraus?

Dass Gott die Juden aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind, als Volk des Eigentums erwählt hat, weil er sie liebt; und weil er ihren Vätern geschworen hat, dass er sie segnen wird…

Deshalb spielt Israel eine besondere Rolle in Gottes Plan der Erlösung der Menschheit; Israels Rolle ist die eines Dieners, dem Gott viel anvertraut, wie z.B. sein geschriebenes Wort, die Bibel. Heute steht sie uns allen zur Verfügung. Aber das war nicht immer so. Gott vertraute seine Worte zuerst Israel an, lange bevor wir davon erfuhren…

Und Israel ist auch die Nation, in der Gottes einziger Sohn zur Welt kam, in Bethlehem, ganz wie der Prophet Micha es prophezeit hatte. Und was Gott zukünftig noch mit Israel vor hat, lesen wir bei den Propheten Jesaja, Sacharja und anderen…

Was sagt uns das?

Israels Erwählung ist nicht zu Ende, sie geht weiter. Wir sollten nicht mit Antisemitismus darauf reagieren, sondern Israel lieben, wie Gott es liebt.

Maha und Wezi für GottinBerlin