Kompass

Psalm 103, 11

„So hoch, wie der Himmel über der Erde steht, so weit reicht seine Güte“, so heißt es in Psalm 103,11 (BB). Der Gott, an den ich glaube, der Gott, mit dem ich lebe, ist ein gütiger Gott. Als ich ganz frisch Christ war, wurde mir immer wieder ein strafender Gott eingeredet, ein Gott, bei dem ich bloß aufpassen sollte, dass ich keinen Fehler machte

Und so sah mein Leben als Christ dann auch aus. Ich gab mir redlich Mühe, ein guter Junge zu sein. Das war nicht nur mega anstrengend, das war unmöglich. Und dann plagten mich Angst vor Gott und mein schlechtes Gewissen. Kein Wunder, wenn ich auch ein griesgrämiger, alter Mann werde, dachte ich damals.

Gott voller Gnade

Gott verabscheut Sünde. Lüge und Betrug hasst Gott, ebenso wie Gewalt und Egoismus auf Kosten anderer. Es schmerzt ihn zutiefst in der Seele, wenn wir Menschen uns das Leben gegenseitig schwermachen, obwohl wir genügend Grips zwischen den Ohren haben, um zu erkennen, dass wir es anders machen sollten.

Aber er ist ein Gott voller Gnade. Warum? Weil er uns liebt. Nur einen Vers vorher heißt es: „Gott bestraft uns nicht, wie wir es verdienen; unsere Sünden und Verfehlungen zahlt er uns nicht heim“ (Vers 10 HfA).

Erziehen

Ich versuche, meine Kinder mit der Liebe zu erziehen, die ich als Kind nicht erfahren habe. Das bedeutet auch, dass sie lernen müssen, selbst die Konsequenzen für ihr Handeln zu tragen, dass sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und das tut mir manchmal mehr weh, als ihnen.

Gott möchte auch, dass wir Verantwortung übernehmen, aber all die Folgen für unsere falschen Entscheidungen möchte er uns abnehmen. Das ist wirklich Gnade. Das ist ungefähr so, als würde ich einem meiner Kinder Stubenarrest geben und den dann selbst absitzen.

Und nicht nur das. Gott nimmt uns unsere Schuld nicht nur ab, er vernichtet sie: „So fern, wie der Osten vom Westen liegt, so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort!“ (Vers 12 HfA). Für das jüdische Denken war der Abstand vom Ort des Aufganges der Sonne bis zum Ort des Niederganges die weiteste Entfernung, die man sich vorstellen konnte.

Gib ihm deine Asche

Gott möchte nicht, dass wir mit der Last unserer falschen Entscheidungen durchs Leben gehen müssen. Er will unser Chaos in Wunder verwandeln, in Jesaja 61, 3 heißt es, dass Gott uns „Schönheit statt Asche“ geben will, aber meine Erfahrung lehrt mich, dass es zu viele Menschen gibt, die an ihrer Asche festhalten.

„Ich kann das nicht!“, ist eines der Argumente. „Ich bin halt so!“ Das mag sein, dass du das heute so empfindest, aber du musst nicht so bleiben. Du kannst! Wenn du Gott deine Asche hinhältst, dann tut er ein Wunder an dir und verwandelt sie.

Die Predigerin Joyce Meyer hat einmal treffend gesagt: „Egal, was dir in der Vergangenheit widerfahren ist oder was in deinem Leben gerade passiert, es hat keine Macht, dich von einer erstaunlich guten Zukunft abzuhalten, wenn du im Glauben an Gott wandelst. Gott liebt dich! Er möchte, dass du mit dem Sieg über die Sünde lebst, damit du seine Verheißungen für dein Leben heute in Anspruch nehmen kannst!“

Lasten abgeben

Egal, wie viele Fehler du in deiner Vergangenheit schon gemacht hast oder gerade tust. Gott möchte es dir schenken, all das hinter dir zu lassen – und noch mehr. Er schenkt dir vor jeder Weggabelung alles, was du brauchst, um dich für das Richtige zu entscheiden.

Jesus ist gekommen, dir die Lasten abzunehmen, aber du musst dich dafür entscheiden, sie ihm auch zu geben, musst daran glauben, dass seine Liebe größer ist, als deine Fehler, musst bereit sein loszulassen – und ihm das Steuer in die Hand drücken, bevor der Karren das nächste Mal im Dreck landet. Das sollte übrigens eine gute, regelmäßige Routine in unserem Leben werden …

Sei gesegnet!

„Wenn dir der Herr deine Sünden abnimmt, siehst du sie niemals wieder. Er wirft sie ins tiefe Meer – vergeben und vergessen. Ich glaube sogar, dass er ein Schild darüber anbringt: Fischen verboten!“ (Corrie ten Boom).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de